Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
sein Augenlicht, die geistige
Erkenntnis ging ihm verloren und die Fähigkeit, Entscheidungen
wie bisher zu treffen.
    Mit dem Verlust des Amulettes trat anstelle der
übersinnlichen Fähigkeiten die dunkle Magie jener
Mächte, die vom Ursprung an die Herrschaft auch über diese
Welt besitzen wollten.
    Oceanus bediente sich immer öfter der Magie, mit der man ihm
schließlich einen Strick zu drehen hoffte. Er konnte – wie
im Fall der Begegnung mit Hellmark und Laumer – Halluzinationen
hervorrufen, die sich sogar in seinem eigenen Körper
manifestierten. Die Veränderung seines Gesichts zu Totenfratze
mochte möglicherweise nur ein Beispiel von vielen gewesen
sein.
    Das gewaltige Reich, von dem Macabros und Morell bisher nur einen
winzigen Ausschnitt gesehen hatten, steckte voller Geheimnisse. Der
Verdacht, den sie gehabt hatten, wurde ihnen bestätigt: von hier
aus war es möglich, viele anders dimensionierte Ebenen zu
erreichen. Von hier aus konnte man in viele andere Welten wie durch
ein Vergrößerungsglas blicken.
    Es existierten Tore in diese Welten, gewissermaßen
»Hintertüren«, welche den Finsternismächten
seinerzeit nicht bekannt waren. Ob sie im Lauf der Zeit nun davon
Kenntnis erlangt hatten, stand nicht fest. Aber es war anzunehmen.
Wenn man den Fall Donovan Scain betrachtete.
    Oceanus wußte nichts vom Erscheinen dieser Person. Doch auf
Mysterion angesprochen, reagierte er. Er war informiert über
das, was vor zwanzigtausend Jahren geschah, als Atlantis unterging,
als Mysterion einer der Initiatoren des Untergangs war und im
Triumphgefühl sogar »vergaß«, Rha-Ta-N’my
seinen Tribut zu zollen.
    Mysterions Befreiung aus seinem geistigen Gefängnis fiel
zeitlich in etwa mit dem Licht der Erkenntnis, das durch das Amulett
in diesen Herrschaftsbereich gebracht worden war.
    Viele Fragen und Zweifel blieben. Aber es waren Zweifel nicht ohne
Hoffnung auf eine Besserung der strategischen Situation. Molochos und
Rha-Ta-N’my hatten ein Ziel nicht erreicht: Oceanus für
alle Zeiten an sich zu ketten. Mit der Rückgabe des »Siegel
des Lichts« begann für Oceanus und die Menschen, mit denen
das Schicksal ihn verknüpft hat, ein neues Kapitel in der
Zusammenarbeit zwischen Mensch und der Intelligenz des
Unterwasserreiches.
    Mirakel war daran interessiert, Mysterions Wege zu verfolgen und
herauszufinden, welche Verbindung es zwischen Mysterion und Donovan
Scain gab und inwieweit Scains Ausführungen über das Land
zwischen den Dimensionen als ernsthafte Mitteilung zu werten
waren.
    Durch die gigantische Unterwasserburg war es möglich, die
Welt der Leichenpilze aufzusuchen und dort nach Rani Mahay zu
fahnden.
    »Wir werden viel gemeinsames zu erledigen haben«, war
auch Oceanus’ Ansicht, nachdem er erkannte, welche
Möglichkeiten sich ihm boten und wie groß die Hilfe war,
die er durch diese tapferen und außergewöhnliche
Mitstreiter erwarten konnte. Aber auch er konnte viel geben. Die Tore
in die Dimensionen mußten gefunden werden, die Bildersprache
der Reliefs, die sich im Lauf von Jahrhunderttausenden verändert
hatte, durch Einflüsse, die er selbst noch nicht kannte,
mußte entziffert werden.
    Gerade hier war ein großes Feld zu bestellen, denn die
Reliefs und Malereien, die sich kilometerlang an allen Wänden
entlangzogen, waren zum Teil zu einem Zeitpunkt fertig geworden, als
Oceanus schon Spielball der Gewalten war, die ihn auszunutzen
gedachten.
    Oceanus wollte sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Volk
machen, das irgendwo in einem Spalt zwischen den Dimensionen
verschwunden war.
    Hielt es sich an jenem Ort auf, der von Donovan Scain in so
bizarren Farben beschrieben worden war?
    Erst die nahe Zukunft konnte diese Fragen beantworten.
    Es galt, nach diesen aufregenden Ereignissen Kraft zu
schöpfen. Kraft schöpfen mußte auch Oceanus, dem die
tiefe Harpunenverletzung zu schaffen machte. Macabros holte vom Boot
seiner Freunde heimlich Verbandszeug und versorgte die tiefe,
blutende Fleischwunde.
    Oceanus ließ sich willig den Verband anlegen und fühlte
sich danach schon sichtlich wohler.
    Der Mensch und der Oceanus waren sich begegnet. Der Mensch hatte
erkannt, daß die Feinde aus einer fernen,
dämonenträchtigen Vergangenheit sich wieder rührten
– der Oceanus besaß Kenntnisse über diese Feinde,
weil er schon eine Million Jahre alt war!
    Gemeinsam konnten sie viel Gutes vollbringen, das sich für
beide auszahlte. Gemeinsam mußten sie aber erst noch manch
gefahrvollen Weg gehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher