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Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen
Autoren: Dan Shocker
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Sicht dann gesehen war Jim schon ein junger,
entwicklungsfähiger Mann. Er konnte perfekt sprechen und
Kombinationen anstellen, die einem Menschenkind von vier Jahren
unmöglich gewesen wären. Daß man Jim
zurückzuholen und zu vernichten trachtete, das hatte seine
Bedeutung in dem Wissen, das dieser Guuf im Lauf seiner Entwicklung
erlangen würde. Hellmark versprach sich davon Hinweise und
Mitteilungen auf das frühere Leben in der Vergangenheit der
Insel, wo er als Kaphoon ein erstes Dasein erlebte. Als Hellmark war
er Jahrtausende später wiedergeboren worden. Seine Erinnerung an
die Vergangenheit bestand nicht mehr. Er wußte lediglich,
daß das Blut der alten Rasse von Xantilon in seinen Adern
floß. Dieses Blut strömte durch die Adern vieler Menschen,
die heute wiedergeboren wurden. Ihre fernen Ahnen waren einst von
Xantilon gekommen und hatten sich mit allen anderen Völkern
dieser Welt vermischt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, wo sich die
Stimme des Xantilon-Blutes bei vielen bemerkbar machte, daß
Menschen erkannten, daß sie schon mal gelebt hatten oder
aufgrund der Zusammensetzung ihrer Körpersäfte über
Anlagen und Fähigkeiten verfügten, die auf die Kenntnisse
der Damaligen zurückzuführen waren.
    Auf diese Menschen im besonderen hatte Molochos, der
Dämonenfürst, sein Hauptaugenmerk gerichtet. Sie waren eine
Gefahr für ihn, weil sie Dinge erkannten, die anderen entgingen.
Aber die Medien selbst waren wiederum ebenfalls gefährdet. Das
bewiesen gerade die letzten Vorgänge um Tina Marino, die beim
Übergang durch die Dimensionen mit einer Kraft konfrontiert
wurde, welche sich nach ihrer Rückkehr in ihre Welt bedrohlich
auf ihren Geist auswirkte. Tina Marino hatte versucht, von einem hoch
gelegenen Fenster aus ihrem Hotelzimmer zu springen.
    An all diese Dinge mußte Björn denken, als Pepe jetzt
lachend und fröhlich seine Fische verteilte, die braun und
knusprig gebraten waren und wunderbar schmeckten.
    Wenig später nur gesellten sich auch die Norwegerin Anka und
die italo-amerikanische Schauspielerin Tina hinzu. Die beiden
Freundinnen, die am gleichen Tag, zur gleichen Minute und unter der
Konstellation der gleichen Sterneinflüsse geboren worden waren,
befanden sich seit zwei Tagen auf Marlos. Hier war Tinas Zustand
unverändert geblieben. Das Ereignis in New York hatte sich nicht
wiederholt.
    Ein einmaliger Fall – oder würde eine Wiederholung
auftreten, sobald Tina in der »normalen«, sichtbaren Welt
wieder auftauchte? Das war eine Frage, die erst die nahe Zukunft
beantworten konnte.
    Tina und Anka wurden wie Freunde empfangen, und genauso
fühlten sie sich.
    Der Kreis hier unten am Strand unterhalb eines flachen Hügels
erweiterte sich. Unmittelbar hinter dem breiten, weichen und
weißen Sandstrand, der wie ein Ring um die ganze,
verhältnismäßig große Insel lag, dehnte sich
ein Meer von Blüten aus. Dichte Sträucher trugen rote und
weiße Blumen und verbreiteten einen berauschenden Duft.
    Zwischen diesen Blüten tauchte Minuten später, als Tina
und Anka ihre Plätze eingenommen hatten, ein Schatten auf.
    Carminia, die mit dem Rücken zum offenen, still wie ein
Spiegel liegenden Meer saß, sah die Bewegung zuerst.
    Die Gestalt dort abseits wirkte abstoßend und erschreckend.
Es war Jim, der Kugelkopf. Sein kahler Schädel leuchtete wie
eine bronzefarbene Kugel zwischen dem Blattwerk.
    Über den Kopf zog sich ein steifer, echsenartiger Kamm, der
bis in den Nacken reichte. Außer zwei großen, runden
Augen und einem breiten, stets ein wenig geöffneten Mund, gab es
in diesem Gesicht keine weiteren Sinnesorgane. Die Figur war
menschlich. Jim trug ein offenes, salopp wirkendes Sporthemd und eng
anliegende Blue Jeans.
    Carminia lächelte.
    »Man kann sich an alles gewöhnen, wenn man beginnt,
Vorurteile abzubauen«, flüsterte sie.
    Björn folgte ihrem Blick. »Er ist anders als wir. Aber
er empfindet wie wir. Das haben alle hier inzwischen
begriffen.«
    Jim hielt sich ebenfalls seit zwei Tagen auf der Insel auf.
Carminia, Rani und Pepe waren außer Hellmark die ersten
gewesen, die sich seiner angenommen hatten. Hier hörte Jim von
Marlos, das ihm Schutz bieten konnte. Hier wurde ihm bewußt,
daß auch er Freunde haben konnte – auch wenn er anders
war.
    »Wir haben unser eigenes Schönheitsideal
entwickelt«, fuhr Björn leise zu Carminia gewandt fort.
»Das ist das Recht einer jeden Lebensform einer jeden Rasse. Als
sich auf der Erde zum erstenmal Schwarz und Weiß
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