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Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen
Autoren: Dan Shocker
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Maskenhafte, verlor sich.
    Patrick starrte auf Hellmark und blickte sich in der Runde um.
    Ein weißer Strand, Palmen, leise plätscherte das klare
Wasser ans Ufer.
    Es war das erste Mal, daß Hellmark jemand gegen seinen
Willen mit nach Marlos nahm. Aber wie die Dinge sich zeigten, so
schien für ihn nur hier in dieser sicheren Welt eine
Klärung möglich.
    »Björn…?« staunte Patrick. »Wo bin ich
hier? Wie komme ich hierher, wo kommst du her, ich…«
    Patrick war völlig verwirrt.
    Er wußte nichts von alledem, was eben noch auf der
Tannen-Farm gewesen war, worüber sie gesprochen hatten.
    Punkt für Punkt schnitt Hellmark an. Seine Ausführungen
waren knapp und präzise.
    Mit jeder Minute, die verging, wurde Patricks Gesicht länger,
seine Augen größer. Schweiß perlte auf der Stirn des
Mannes.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte er rauh.
»Das ist ein anderer, ein Fremder, Björn«, entrann es
seinen Lippen.
    »Dein Geist war verwirrt, Rich! Du hast nicht die geringste
Erinnerung an das, was geschehen ist…«
    »So ist es, Björn. Oh, mein Gott, wie konnte das nur
geschehen? Die Tannen-Farm? Ich habe nie von ihr
gehört…«
    »Die Leichenpilze…«
    »Ich weiß nicht, wen oder was du damit
meinst.«
    »Es gibt Stunden, wo du nichts über dich weißt,
Patrick.«
    »Ich führe ein Doppelleben und habe keine Ahnung
davon«, murmelte Richard Patrick. »Ich bin wie ein
Wolfsmensch, der in bestimmten Zeiten einem grausamen Ruf folgt, ohne
sich dessen bewußt zu sein.«
    Björn stellte die Fragen, die ihm auf dem Herzen lagen. Aber
in dem Zustand, in dem Patrick sich nun befand, konnte er auf die
Hellmark bedrängenden Probleme keine Antwort geben.
    Er wußte nichts vom Signalruf an die Pilze, nichts von der
verwüsteten Inneneinrichtung im Palais, nichts von der
verschworenen Gemeinschaft, die gleich ihm einem höllischen
Fürsten dienten und gehorchten.
    »Björn? Wie kam es dazu? Irgendwann muß es doch
einen Anfang gegeben haben. Ich hintergehe Menschen, die ich liebe,
denen ich etwas Gutes tun will… ich liefere sie aus… aber
ich will es gar nicht tun! Ich bin nicht mehr Herr über meine
Entscheidungen! Was können wir tun? Gib’ mir einen Rat! Ich
brauche dringend deinen Rat…«
    Björn wollte etwas sagen.
    Aber dazu kam er nicht.
    Da war plötzlich eine Stimme in seinem Kopf. Klar und
deutlich und vertraut…
    »Ich habe eine wichtige Botschaft für dich«, sagte
Al Nafuur, der weißmagische Priester aus dem Reich zwischen den
Dimensionen, in das sein unsterblicher Geist eingegangen war. Seine
telepathische Stimme klang ernst und traurig…
     
    *
     
    Aus?!
    Unter normalen Umständen hätte dieses Wort in der Tat
den dramatischen Abschluß der Situation bedeutet, in der er
sich befand.
    Aber da war ja seine neu entdeckte Fähigkeit, an die er sich
quasi im letzten Augenblick besann.
    Der schon in der Morgendämmerung erglühende Himmel
über ihm war schwarz von den Lamellenschleiern, die auf ihn
herabsanken.
    Er hätte gesehen, was mit Astrid Reven geschehen war und
konnte sich seinen Reim darauf machen.
    Ihr Schrei war echt gewesen. Obwohl sie ganz offensichtlich mit
der Ankunft dieser Pilze gerechnet hatte, obwohl sie wußte,
daß mit diesen seltsamen Geschöpfen etwas nicht
stimmte.
    Sie gehörte zu ihnen! Das Ganze war eine Falle gewesen! Aber
nun war sie selbst ein Opfer der zerstörerischen Kräfte
geworden, in die sie ihn hineingelockt hatte.
    Der Angriff hatte ihm gegolten, aber Astrid Reven hatte es
erwischt.
    Rani Mahay, der Koloß von Bhutan, konzentrierte sich auf den
Sprung. Im Gegensatz zu Hellmark konnte er nicht einfach den Ort
wechseln und an einem anderen wieder auftauchen.
    Mahay mußte zurück nach Marlos.
    Die Umgebung vor ihm versank im Dunkeln. Noch ehe es zur
Berührung durch einen Pilz kam, löste Rani sich auf. Sein
Körper materialisierte in Marlos. Unweit der höchsten,
küstennahen Erhebung, in der sich die Geister-Höhlen
befanden, spürte er wieder festen Boden unter den
Füßen.
    Rani Mahay konnte nicht ahnen, daß nur wenige hundert Meter
von ihm entfernt hinter einer Erdwelle zwischen Palmen sein Freund
Björn und Richard Patrick sich aufhielten. Von seinem Standort
aus konnte Mahay die beiden Männer nicht sehen.
    Rani hielt sich nur einen Augenblick lang auf Marlos auf. Dann
unternahm er den Sprung zurück in die Welt des Sichtbaren, um
die Pilze im Park des alten Palais zu beobachten.
    Da er diese Umgebung schon sehr genau kannte, bereitete es ihm
keine
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