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Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen
Autoren: Dan Shocker
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machen.«
    »Na, sehen Sie, Tom. Ich kenne meine Tochter doch.«
    »Gute Nacht, Mrs. Keith! Und entschuldigen Sie die
Störung! Es tut mir leid. Ich konnte nicht
wissen…«
    »Schon gut, Tom! Ich bin froh, daß alles in Ordnung
ist. Ich nehme an, daß Sie meine Tochter im Morgengrauen nach
Hause bringen, nicht wahr?
    Doreen muß sich schon um sechs Uhr fertig machen fürs
Geschäft.«
    »Sie können sich darauf verlassen, Mrs. Keith.«
    Während er sprach, war er mit seinen Gedanken ganz woanders
und hatte nur Augen für Doreen, die lächelnd, stumm und
abwartend im Korridor vor der Tür stand, wie eine schöne,
große Puppe.
    Er war froh, als seine Gesprächspartnerin endlich auflegte.
Ein tiefer Atemzug hob und senkte seine Brust. Tom Gerland
durchquerte mit drei schnellen Schritten das Arbeitszimmer Dr. Greens
und ging auf Doreen zu.
    »Jetzt mußt du mir mal erzählen, wie du auf diese
Schnapsidee gekommen bist und…«
    »Psst«, sagte sie, kaum merklich den Kopf
schüttelnd. »Ich habe dich darum gebeten, nicht soviel zu
reden, Tom.«
    »Aber ich muß doch wissen…«
    »Mhm, nichts mußt du wissen. Stell’ bitte keine
Fragen an mich!«
    Träumte er? Wachte er? Was hatte denn diese Bemerkung nun
schon wieder zu bedeuten?
    »Aber, Doreen! Ich habe doch ein Recht darauf…«
    »Mhm, nein, Tom. Das hast du nicht.« Das Glitzern in
ihren Augen war wie das Licht der Sterne im fernen All.
    Tom Gerland war wie vor den Kopf geschlagen. Er wußte nicht,
was er von dieser Situation halten sollte. Doreen wich in den
dämmrigen Korridor zurück.
    »Komm’ mit mir, Tom, dann wirst du mich
verstehen.«
    »Aber wohin soll ich mit dir kommen, Doreen?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    Hatte sie den Verstand verloren? War sie betrunken oder erlaubte
sie sich einen Scherz? Sie zeigte sich von einer Seite, die er noch
gar nicht an ihr kannte.
    Sie ging wie schwerelos durch den Korridor. Tom Gerland konnte
nicht den Blick vom Körper seiner Freundin wenden. Sie hatte
vollendete Formen, an diesem Leib gab es keinen Makel.
    Unruhig flackerte das Licht, als sie durch den Korridor
schritt.
    Es fing doch nicht schon wieder an?
    Tom Gerland fühlte ein eigenartiges Unbehagen in seinem
Innern aufsteigen. Er kam mit der Situation nicht zurecht…
    Da entdeckte er eine rätselhafte, unheimliche Parallele.
    Das Licht wurde heller… wurde dunkler… jeweils im
Rhythmus der Schritte seiner hübschen, nackten Freundin!
    Doreens Ziel war das große, luxuriös eingerichtete
Badezimmer hier in der Etage.
    Die Neunzehnjährige schloß die Tür hinter
sich.
    Gerlands Miene war wie aus Stein gemeißelt. Jetzt begriff er
gar nichts mehr.
    Er klopfte an die Tür, »Doreen? Was soll denn das?
Willst du etwa ein Bad nehmen?«
    Seine Worte waren noch nicht verklungen, als in der Tat das Wasser
im Raum zu rauschen begann.
    Zwei Minuten verstrichen… drei…
    Das Wasser wurde abgestellt. In dieser kurzen Zeit konnte die
Wanne unmöglich vollgelaufen sein.
    Leises Plätschern. Es hörte sich an, als würde
Doreen in die Wanne steigen.
    »Doreen?«
    Keine Antwort.
    Die Tür war von innen verriegelt. Er konnte sie nicht
öffnen.
    Was war nur los mit dem Mädchen?
    »Doreen, warum antwortest du mir denn nicht?«
    Das Plätschern wurde stärker.
    Tom Gerland riß heftig an der Klinke. Er machte regelrechten
Lärm.
    »Doreen, so öffne doch endlich!«
    Der Stopfen wurde gezogen. Das Wasser floß leise und langsam
ab.
    »Ist dir nicht gut? Brauchst du Hilfe?«
    Es wurde ihm ganz heiß. Ihr seltsames Verhalten, das sie an
den Tag legte, beunruhigte ihn in jeder Hinsicht.
    Etwas stimmte nicht mit ihr und ging nicht mit rechten Dingen zu.
Während seiner Abwesenheit war hier im Haus einiges passiert,
worauf er sich keinen Reim machen konnte.
    Da warf er sich gegen die Tür. Es knackte und knirschte in
Schloß und Türfutter.
    Doreen meldete sich noch immer nicht. Da ergriffen ihn Angst und
Sorge.
    Er warf sich ein zweites Mal gegen die Tür. Diesmal nicht mit
verhaltener Kraft, sondern mit voller Wucht.
    Die Tür flog nach innen, der Riegel wurde förmlich
herausgerissen. Es gab einen Schlag, als ob jemand mit einem
Vorschlaghammer versuchen würde, die Wand durchzuhauen.
    Licht brannte im Bad. Es war ausgelegt mit italienischen
Keramikplatten, die Dr. Green sich extra in Milano besorgt hatte. Das
Bad war so groß wie ein mittleres Wohnzimmer. Die Wanne war
eingebaut. Die Toilette befand sich hinter einer niedrigen Mauer, auf
der eine Schale mit Grünpflanzen
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