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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
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der
Schweiß brach ihm aus allen Poren. »Das könnt ihr
doch nicht zulassen!«
    Er schrie wie von Sinnen, zerrte an seinen Fesseln und versuchte
sich zu befreien.
    Vergebens…
    Seine Schreie konnten die unheimlichen Raubtiere nicht abhalten
von ihrem Tun.
    Garco und seine Freunde rührten sich nicht.
    Wie die leibhaftigen Teufel standen sie da. Ungerührt, zu
einem Gefühl der Gnade nicht fähig.
    Die Vögel erhoben sich. Rauschend schwangen sie davon.
    Longfield stöhnte, als er die Wunden an den Körpern der
Opfer sah.
    Er selbst wurde auf eine Geste Garcos hin von seinem Pfahl befreit
und hinübergezogen zu der Felswand.
    »Was habt ihr mit mir vor?« brüllte er. Seine
Stimme überschlug sich.
    »Du sollst ihnen Gesellschaft leisten«, lachte Garco.
»Du weißt doch, wie wir mit Verrätern
umgehen.«
    »Ich bin kein Verräter.«
    »Du hast dich gegen mich gestellt. Garco beleidigt man
nicht.«
    Sie zerrten ihn an die Wand. Einer schlug mit einem großen
Hammer einen dicken Nagel in die Felswand und befestigte eine Kette
daran.
    Longfields Blickte irrten in die Höhe. Dort über den
Bergspitzen verschwanden die unheimlichen Vögel. Andere tauchten
auf und umkreisten die, die mit Beute zurückkehrten.
    Longfields Herz schlug rasend.
    »Aber wenn ihr mich jetzt tötet – was habt ihr
davon?«
    »Genugtuung«, ließ Garco ihn wissen, die Finger
beider Hände ineinanderschiebend, so daß sie wie
Zahnräder faßten. Dies schien das Guuf-Zeichen einer
besonderen Verachtung darzustellen.
    »Aber nur ich kann euch doch sagen, wo Jim…« Er
unterbrach sich und biß sich auf die Zunge. Da hatte er schon
zuviel gesagt.
    »Also doch! Wenn dir dein Leben lieb ist, würde ich dir
empfehlen, endlich zu sprechen.«
    »Werdet ihr mich dann freilassen?«
    »Du hast mein Ehrenwort.«
    Wie sich das anhörte! Das Ehrenwort – eines
dämonischen Geschöpfs.
    »Wo also ist Garcos Sohn? Je früher du redest, desto
besser für dich.«
    »Laßt mich erst los!«
    Garco gab den Befehl. Longfield taumelte zum Zelteingang
zurück, wo Garco in herrischer Pose stand.
    »Nun, wo finden wir den Gesuchten?«
    »Ich könnte es mir denken… aber genau weiß
ich es nicht. Was ist, wenn ihr ihn dort nicht findet?«
    »Das ist dein Problem.« Und mit diesen Worten deutete
Garco auf die Felswand, wo die beiden Opfer auf ihren Tod
warteten.
    Das löste ihm die Zunge.
    »Er ist ein intelligenter Bursche… das hat mich stets
irritiert. Ich habe so etwas noch nie erlebt… Er fragte immer
nach seiner Mutter und wollte wissen, wo er herkam. Ich habe es ihm
gesagt. Er hat mich darum gebeten, herauszufinden, wo seine Mutter
sich jetzt aufhalten könnte. Das konnte ich ihm nicht genau
sagen. Cynthia Moreen schließlich wußte nichts von seiner
Existenz. Ihm zuliebe aber habe ich eine Privatdetektei beauftragt,
ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Das ist mir auch gelungen.
Sie lebt unter einem falschen Namen in einer anderen Stadt.«
    »Du kennst diese Stadt?«
    »Ja.«
    »Nun gut, dann steht unserem Plan ja nichts mehr im
Weg.« Garco blickte die beiden Guuf an, die Longfield
herüberbegleitet hatten in die andere Zeit, die andere Welt.
»Ihr beiden wißt, was ihr zu tun habt. Und du –
weißt es auch«, sprach er Longfield an. »Keine
Tricks! In deinem eigenen Interesse. Bring’ meine Freunde
dorthin, wo sich der aufhält, der sich von uns abgesagt hat.
Dazu haben die Diener Haophylkontromtetcoilaks kein Recht.«
    Die beiden Kugelköpfe mußten mit ihm nach Memphis!
    Mit Grauen dachte Longfield daran, daß ihm keine andere Wahl
blieb.
     
    *
     
    Der Sonderbericht in der Zeitung veranlaßte ihn, alles zu
versuchen, um den seltsamen Vorfall in Memphis zu durchleuchten.
    Er sprach am Mittag mit der Obstfrau vom Stand unmittelbar vor dem
Südeingang des großen Kaufhauses.
    Sie hatte den ›Marsmenschen‹, wie er allgemein
bezeichnet wurde, am deutlichsten gesehen.
    Diese Frau übertrieb nicht und erzählte keine
Märchen. Björn Hellmark erkannte sofort, daß hier
eine Augenzeugin Einzelheiten wiedergab, die sie nicht aus der
Zeitung oder den Gerüchten gehört haben konnte. Die
Hinweise entsprangen eigener Beobachtungsgabe.
    Für Björn gab es keinen Zweifel, daß sich in
Memphis tatsächlich ein Kugelkopf gezeigt hatte.
    Aber war so etwas denn überhaupt möglich?
    Die Kugelköpfe – auch Guuf genannt – existierten in
der Vergangenheit der legendären Insel Xantilon.
    Durch ein magisches oder dämonisches Ritual mußte ihnen
der Sprung in die
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