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Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Titel: Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg
Autoren: Dan Shocker
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Stimmung befand sich etwas, was zuvor nicht vorhanden
gewesen war.
    Unruhe… Verwirrung… Ratlosigkeit machten sich breit.
Beklemmung…
    Die Symbole und Zeichen flammten auf, als ob ein unsichtbarer
Blitz sie angezündet hätte.
    Gewaltige Flammenzungen leckten über das Pergament und
zehrten das Material im Nu auf.
    Es knisterte und prasselte. Das Pergament wurde auf diese Weise zu
einer Art Fenster, zu einem Durchbruch, und dahinter hätte
normalerweise die andere Seite des Tanzplatzes, hätten die
bizarren Statuen zu sehen sein müssen.
    Aber das war jetzt unter den verlöschenden Flammen nicht der
Fall!
    Hinter dem Pergament begann eine andere, düstere und
schreckliche Welt.
    Zwei Wesen bekämpften sich! Das eine war ein Mensch, ein
junger Mann mit schulterlangem, gewelltem Haar, einem edlen, frischen
Gesicht und klugen Augen. Das andere – ein echsenartiges
Ungetüm, groß und massig und mit großen Schuppen
bedeckt. Noch jetzt war deutlich zu sehen, daß es sich bei dem
Dämonischen um ein Zwitterwesen Echse-Mensch handelte. Der
Unterleib war menschenähnlich mit zwei Beinen, der Kopf
erinnerte an ein Krokodil.
    Und noch während die beiden miteinander kämpften,
veränderte sich sowohl der Unterleib der Echse als auch der
Körper, der mit dem Dämon in Berührung kam.
    Die Beine des Zwitterwesens wurden massiger, verloren die helle,
glatte Haut und bedeckten sich mit großen, häßlichen
Schuppen.
    Echsenbeine!
    Und der Kämpfer wurde seinem Gegner ähnlich.
    Da reichten sich beide die Hand, fielen sich um den Hals, und
keine menschlichen Laute mehr kamen über ihre Lippen.
Gebrüll und Zischen wie von tausend Schlangen war zu
hören.
    Die beiden Dämonischen sprangen durch die
schwarzumränderte Öffnung direkt auf den Tanzplatz, wo die
Tänzerinnen und Tänzer wie erstarrt standen…
    Sekundenlang war niemand von ihnen in der Lage, sich von der
Stelle zu rühren, als das Unheil aus einer anderen Welt kam.
    Zu Stein wurden die weisen, kahlköpfigen Männer in der
besonderen Kleidung. Ihre Hände umspannten das brüchige
Pergament, und sie hatten die Augen aufgerissen, als könnten sie
nicht fassen, was sich da ereignet hatte.
    War es etwas anderes, was sie erwartet hatten?
    Sie konnten nicht mehr darüber sprechen. Ihre Körper
waren nicht mehr aus Fleisch und Blut, sie ähnelten jetzt den
bizarren Göttern – oder Götzengestalten, die den
Tanzplatz in der Smaragdnacht dieser Welt umringten.
    Und die Menschen, die sich hier zur Freude, zum Tanz und zu einem
ausgelassenen Fest zusammengefunden hatten, stoben schreiend
auseinander, als wäre plötzlich eine Bombe in ihrer Mitte
explodiert.
    Was hier geschehen war, kam einem Erdbeben gleich, einer
Katastrophe.
    Alles lief durcheinander.
    Menschen stürzten und wurden von anderen niedergerissen. Eine
Panik brach aus.
    Jeder suchte sein Heil in der Flucht…
    Anka Sörgensen sah, daß die Fliehenden direkt auf sie
zukamen.
    Und sie sah noch mehr.
    Der Himmel verlor sein geschliffenes, smaragdfarbenes Aussehen.
Wie aus einer sich zusammenballenden Wolkenwand hervor schob sich der
bleiche, riesige Mond.
    Sein Licht streute über den Platz, von dem alle zu entkommen
hofften. Sein Licht traf die versteinerten Pergamentrollenhalter, die
bizarren Götterstatuen und schuf einen harten Kontrast zwischen
Schatten und Mondschein.
    Der unheimliche Trabant am nächtlichen Himmel dieser
seltsamen, nie geschauten Welt war aber kein Mond in der
herkömmlichen Art.
    Ein riesiger Totenschädel hing am Himmel über dem
Tanzplatz, und deutlich zu sehen waren die gewaltigen schwarzen
Löcher in diesem Kopf, das breite, sarkastische Grinsen.
    Anka Sörgensen blieb der Atem stehen, ihr Herzschlag
stockte.
    Sie sah alles mit solcher Deutlichkeit und erlebte es mit einer
solchen Intensität, daß ihr der kalte Schweiß
ausbrach, da sie mit diesen Alptraumbildern nichts anzufangen
wußte.
    Der Totenkopfmond am Himmel selbst war schon schlimm genug, denn
sein Anblick trieb die Menschen zum Wahnsinn. Sie warfen sich zu
Boden und rollten verzweifelt und wie unter körperlichen
Schmerzen darüber hinweg. Andere rauften sich die Haare oder
zerfetzten ihre Kleider.
    Die Verzweiflung zeigte sich in einer Form, die nie in dieser Art
auf dieser Welt vorhanden gewesen sein mußte.
    Das Licht des Totenkopfmondes aber war wie eine Säure, und
mit namenlosem Entsetzen mußte Anka Sörgensen erleben, was
mit den Menschen geschah, die unter dem fahlen Licht zu entkommen
versuchten.
    Haut und
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