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Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Titel: Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg
Autoren: Dan Shocker
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Frau, Sie
müssen unbedingt die Frau finden.«
    »Wenn es Sie beruhigt, werde ich mich darum
kümmern.«
    »Ja, es würde mich beruhigen.«
    Sie hielt die Augen geschlossen und versuchte zur Ruhe zu kommen.
Belman hatte ihr sofort eine Beruhigungsspritze verabreicht.
    Der Chirurg ließ auf sämtlichen Frauenstationen nach
jener Frau suchen, die Anka Sörgensen mehrfach hier inner- und
außerhalb des Gebäudes aufgefallen war. Er selbst konnte
sich nicht daran entsinnen, eine Frau, auf die diese Beschreibung
paßte, jemals gesehen zu haben…
    Und es stellte sich heraus, daß die fragliche Person auch
nirgends im Haus bekannt war.
    Das teilte er Anka Sörgensen wenig später mit, die darum
gebeten hatte, sie umgehend zu informieren.
    »Im Krankenhaus hat alles begonnen… die Operation hat es
ausgelöst, ich laß mich nicht davon abbringen… hier
bin ich der Namenlosen begegnet… sie will meinen Tod… hier
wird sie ihn erreichen… ich kann nicht länger hierbleiben.
Zweimal bin ich gerade noch mal davongekommen, Doktor… das
dritte Mal hat sie vielleicht Glück. Entlassen Sie
mich!«
    »Das kann ich nicht verantworten!«
    »Doch, das können Sie! Ich bin gesund. Meine Wunde ist
völlig verheilt, und ich kann mich normal bewegen.
Geisteskräfte, die stets in mir schlummerten, sind zu voller
Blüte entfacht. Ich bin – unbewußt – durch
meinen Geist gesund geworden, ich habe – ebenfalls
unbewußt – die fremde Welt gesehen, und ich muß
etwas wahrgenommen haben, das hier nicht bekannt werden darf. Ich
muß untertauchen, Doktor. Sie können es nicht
verantworten, daß ich ermordet werde…«
    »Niemand will Sie ermorden, Fräulein Sörgensen!
Eine Kette unglückseliger Zufälle…«
    »So viele Zufälle gibt es nicht.« Ihre Lippen
bildeten einen harten Strich in ihrem hübschen Gesicht, und
wilde Entschlossenheit funkelte in ihren Augen. Es schien, als
wäre sie in den letzten Minuten aufgrund der gespenstischen und
rätselhaften Ereignisse geistig reifer geworden. »Ich bin
hier gefährdet. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie
mich noch heute entlassen würden, Doktor. Auf keinen Fall
möchte ich die Nacht in diesem Krankenhaus verbringen…
Überall lauert der Tod…«
     
    *
     
    War es eine Vorahnung oder registrierte er aus dem
Unterbewußtsein heraus eine Bewegung, die ihn dazu
veranlaßte, blitzschnell den Kopf zu drehen.
    Das Schwert!
    Wie ein greller Blitz teilte die Schneide die Luft über
ihm.
    Rani Mahay warf sich zur Seite.
    Keine Sekunde zu früh.
    Das Schwert krachte mit voller Wucht zwischen die breiten, fahlen
Rippen des vermoderten Urwelttieres und bohrte sich fast zur
Hälfte in den weichen, sandigen Boden. Der Sand spritzte
auf.
    Mahay hechtete nach vorn, ehe der überraschte Skelettgegner
erfaßte, worum es ging.
    Der Inder umklammerte die Beine des Angreifers und war
überrascht, als er Widerstand spürte.
    Die weiten Hosen unter dem Umhang gaben nach, und er fühlte
die harten Knochen zwischen seinen Fingern.
    Der Schwertkämpfer wich nach hinten aus, hielt seine Waffe
noch umklammert und riß sie empor.
    Es ging alles so schnell, daß die zahllosen Fragen, die ihm
dabei durch den Kopf gingen, gar nicht recht in sein Bewußtsein
drangen.
    Wieso hatte er das Gerippe der Urechse nur gesehen und nicht
gefühlt – und weshalb konnte er diesen Gegner sowohl sehen
als auch tasten?
    Dieser Widerspruch in sich war so eklatant, daß er sich
fragte, ob er möglicherweise die Einflüsse zweier
verschiedener Welten gleichzeitig wahrnahm.
    Der Kampf mit seinem Gegner erforderte seine ganze Aufmerksamkeit,
seine ganze Kraft.
    Es gelang ihm, den Knochenmann zu packen und zu Boden zu
schleudern. Gleichzeitig riß er seinen rechten Arm herum. Der
traf die Waffenhand des anderen mit solcher Wucht, daß es dem
Gegner nicht mehr gelang, sein Schwert so weit herumzuziehen, um
Mahay damit einen gefährlichen Hieb zu versetzen.
    Durch die Wucht des Schlages und den eigenen Schwung flog das
Schwert aus der Knochenhand des Angreifers. Es wirbelte über
Mahays Kopf hinweg und landete so unglücklich zwischen den
fahlen Saurierknochen, daß es mit dem Heft zwischen einer
Knochengabelung hängenblieb und mit der Spitze genau auf die
beiden Kämpfenden zeigte, die ihre harte, erbitterte
Auseinandersetzung fortführten.
    Der Knochenmann schlug zu Boden. Mahay warf sich auf den Gegner.
Sie rollten über den auf stiebenden Sand.
    Mahay schluckte Dreck und Staub, und seine Bronchien wurden
gereizt.
    Es gelang dem
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