Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
in einem intensiven grünen Licht leuchtete.
    Der Schatten, durch den er sich ablenken und erschrecken
ließ, war verschwunden. Da war in Wirklichkeit niemand gewesen.
Seine überreizten Nerven hatten ihm offensichtlich einen Streich
gespielt.
    Im fluoreszierenden Licht sah er die fremdartigen mathematischen
Zeichen, Kurven und Spiralen und berührte sie nun doch, eine
nach der anderen, als könne er das rückgängig machen,
was gegen seinen Willen passiert war.
    Doch er konnte nichts mehr ändern, versiegelte nur noch mehr
und brachte die Kräfte durcheinander. Er beherrschte sie nicht
und kannte nicht das System.
    Verzweifelt trommelte er gegen die Wand.
    »Henry! Heeeenryyyy!« hallten seine Rufe durch die
Höhlenwelt, und das Echo seiner eigenen Stimme hörte sich
so gewaltig an, daß ihm graute.
    »Kenn! Keeeennnn!« brüllte Henry Herold von der
anderen Seite, voller Panik an der Wand entlanglaufend, die ihn von
der andern Welt trennte und in der seine Notizen eingeschlossen
worden waren wie von flüssiger Lava.
    Er befand sich in der Welt der grauen Riesen, Ken irgendwo auf
einem fernen Planeten. Aber von dem konnte er noch zurück. Der
Rückweg war ihm nicht abgeschlossen. Im Gegenteil, er
führte zu ihm.
    Für ihn gab es keine Rettung mehr. Das System der
Entsiegelung auf dieser Welt war von ihm noch nicht gelöst
worden. Jede Zwischenstation funktionierte anders.
    Er lehnte den Kopf gegen das lauwarme Gestein, und ein trockenes
Schluchzen schüttelte seinen Körper.
    Da hatte er plötzlich das Gefühl, nicht mehr allein zu
sein.
    Alles in ihm sträubte sich, und er durchlebte eine Furcht,
wie er sie nie zuvor in seinem Leben gekannt hatte.
    Langsam, als müsse er ein Zentnergewicht bewegen, gelang es
ihm, den Kopf zu drehen.
    Drei Graue standen wie atmende Berge vor ihm und schnitten ihm den
Weg ab…
     
    *
     
    Durch die Weite des Alls fiel helles Licht.
    Es war winzig im Vergleich zu den Sonnen, Planeten und Monden, die
um die Weltenkörper kreisten. Nicht mehr als ein schimmerndes
Staubkorn im Kosmos.
    Und doch war dieser Lichtleib, der mit hoher Geschwindigkeit durch
das All stürzte, mehr als hundertmal größer als ein
Mensch.
    Aus der Nähe betrachtet hatte das Licht auch menschliche
Gestalt.
    Es war D’Dyll-vh’on-Ayy, das Energiewesen. Aus
Dankbarkeit darüber, daß Hellmark und Frank Morell ihm
seinen Namen wiedergaben, hatte D’Dyll sich entschlossen, sich
in der menschlichen Gestalt zu bewegen.
    D’Dylls Körper war normalerweise formlos. Er bestand aus
einer Ansammlung purer Energie, die jede Materie in sich aufnehmen
und jede durchdringen konnte.
    D’Dyll reiste nicht allein.
    Sein schützender Energiemantel umhüllte Björn
Hellmark alias Macabros. Björn kam von Helon-4, jenem Stern, auf
dem er durch die Verkettung von Umständen seine Seele mit Prinz
Ghanor getauscht hatte.
    Dort war er D’Dyll begegnet. Das Energiewesen war auf der
Suche nach den verschollenen Rasseangehörigen, die alle
miteinander vor langer Zeit schon durch falsche Übermittlung
davon überzeugt waren, ihr wahres Glück im Dienst des
dämonischen Molochos zu erleben.
    Molochos war es aus bisher unerfindlichen Gründen gelungen,
diese große Rasse für sich einzunehmen.
    Die Rasse, aus der D’Dyll hervorgegangen war, war im Glauben,
daß Rha-Ta-N’my und Molochos die Eckpfeiler des Glaubens,
daß sie das Herrscherpaar des Universums darstellten.
    Sie, die aus dem Volk der Energiewesen kamen, hatten keine Namen.
Nur Rha-Ta-N’my und Molochos besaßen welche. Es gab viele
einfache Völker, die verpflichtet waren, dem Herrscherpaar zu
dienen. Aber diese Pflicht wurde nicht von allen erfüllt, und so
sahen die namenlosen Energiewesen es als ihre Aufgabe an, eine Art
Polizeifunktion auszuüben. Sie glauben etwas Gutes zu tun, indem
sie Molochos’ Willen bis in die letzte Konsequenz
erfüllten. Und diese letzte Konsequenz bedeutete: sie bestraften
unnachsichtig jeden, von dem sie glaubten, daß er seine Pflicht
dem allmächtigen Herrscherpaar gegenüber nicht
erfüllte. Sie brachten den Tod, ohne den Tod zu begreifen. Das
war das Schizophrene an der Sache.
    Wesen vom Schlag D’Dylls waren überzeugt davon, das
Rechte zu tun. Mit dem Verlust ihres Namens verloren sie auch ihre
Persönlichkeit und wurden in Wirklichkeit selbst zu Sklaven
Molochos’, der kein Gott, sondern der Fürst eines riesigen
Dämonenreiches war.
    D’Dyll hoffte, in der Weite des Kosmos alle diejenigen zu
finden, die auf der gleichen Welt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher