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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All
Autoren: Dan Shocker
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dieser Ort
– ist er eine Million Kilometer oder eine Million Lichtjahre von
der Erde entfernt? Ich weiß es nicht – und
Sie…?«
    »Ich weiß es noch weniger als Sie, Doktor.«
    »Was sind Entfernungen, nicht wahr? Für uns Menschen,
die wir so wenig wissen… bedeuten hundert Kilometer viel…
für andere, welche die Ewigkeiten erforscht haben, sind eine
Million Kilometer wie ein Nichts… wissen Sie was das hier ist?
Eine Art Zwischenstation. In einer Zeit, als wahrscheinlich noch
niemand auf der Erde richtig mit Messer und Gabel umgehen konnte,
existierte diese Zwischenstation schon. Sie brachte andere Wesen auf
die Erde. Ja, Sie haben richtig gehört. Fremde Rassen besuchten
unseren Planeten. Einige kamen mit Raumschiffen, andere wiederum
benutzten Dimensionstransporter, um Zeit und Raum zu überwinden.
Die Grauen… in einem Buch, das ich im Keller des Hospitals fand,
in dem ich arbeite, berichtete ein Hexenmeister des frühen
Mittelalters von diesen Grauen. Dieser Mann hatte sowohl die
weiße wie die schwarze Magie gründlich studiert, und er
kam mit Wesen zusammen, die uns höchstens mal im Traum begegnen.
Wo heute das Hospital steht, stand früher, vor einigen hundert
Jahren mal die Hütte dieses Hexenmeisters. Ein grundgescheiter
Indianer, ein Einzelgänger… ja, auch die Roten hatten ihre
Magier und Zauberer, die über ein immenses rätselhaftes
Wissen verfügten. Ich fing an, alte Indianerdialekte zu
studieren, suchte in Reservaten lebende Indianer auf, um mich in
Eigenheiten und Lebensgewohnheiten einzufühlen – und
hantierte vor allem immer wieder im Keller des Hospitals, bis ich die
Wand fand, welche die Symbole trug. Und Sie werden es nicht fassen,
Mister Hellmark: Ich konnte wie ein Magier durch die feste Wand
gehen. Sie war andersdimensional strukturiert. Was dreidimensional
ist, hält unsere Körper auf, aber schon eine
vierdimensionale Fläche ist für unsere Bedingungen an einer
Seite offen. Hier kam ich an. Schon dreißig oder vierzig
Besuche habe ich hinter mir, ohne daß es zu einem Zwischenfall
kam. Ich habe mich jedesmal tiefer in das Gewirr der Gänge und
Höhlen hineingewagt und immer gehofft, mal ein besonderes
Erlebnis zu haben…«
    »Nun, heute hatten Sie es.«
    Es stank noch immer penetrant nach ätzendem Schwefel.
    Herold nickte. »Damit wurde eine weitere Vermutung von mir
bestätigt, daß nämlich Geister und Dämonen aus
einer anderen Dimension die Grauen vertrieben, daß
Angehörige finsterer Mächte dadurch auf die Erde gelangten.
Die Begegnung mit dem Koloß zeigt, daß diese
Zwischenstation auf unserer Welt entweder von ihnen neu entdeckt
wurde oder neu vorbereitet werden soll. Demnach kommen die Geister
von der Welt der Grauen, die sie entweder ausgerottet oder vertrieben
haben.«
    »Wer sind die ›Grauen‹?«
    »Helfen Sie mir«, bat Herold sich abstützend, um
sich zu erheben. »Es geht mir zwar nicht gut, aber es sieht doch
nicht so aus, als ob ich schon das Zeitliche segnen sollte. Dank
Ihres Eingreifens bin ich mit einem blauen Auge
davongekommen.«
    Nun, das mit dem blauen Auge fand Björn stark untertrieben.
Herold sah aus, als hätte er einen Zweikampf mit einem Nilpferd
ausgetragen.
    Stöhnend und wankend kam er auf die Beine. Seine
lädierten, aufgekratzten Hände suchten nach einem Halt.
Björn stützte den Arzt.
    »Ich zeige Ihnen jetzt einen Grauen, Mister Hellmark. Dann
kehren wir zurück. In das Hospital. Dort liegt alles, um mich zu
verarzten, und dort können Sie mir dann auch die Geschichte von
dem Dämon erzählen, den Sie verfolgt und hier unten zur
Strecke gebracht haben.«
     
    *
     
    In einer alten Villa am Rande von Darmstadt schlug ein Mann die
Augen auf.
    Alfred Hellmark brauchte zwei Minuten, ehe er wußte, wo er
sich befand, ehe er völlig munter war.
    »Guten Morgen, Vater«, sagte eine sympathische
fröhliche Stimme.
    Hellmark wandte den Kopf. Ein Lächeln spielte um seine
Lippen. »Carminia.« Dann wurde sein Blick plötzlich
ernst. »Hast du die ganze Nacht hier gesessen?« Er richtete
sich auf und deutete auf den bequemen, hochlehnigen Sessel neben dem
Bett.
    »Ich habe mehr gelegen als gesessen«, sagte die
gutaussehende Brasilianerin. »Der Sessel verführt einfach
zum Schlafen. Wie fühlst du dich?«
    »Danke, ausgezeichnet. Wollny ist der beste Quacksalber, den
wir je als Arzt hatten. Das Teufelszeug, das er mir gespritzt hatte,
wirkt Wunder. Ich fühl mich wie neugeboren und denke über
die Dinge ganz anders als gestern. Ich sag
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