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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All
Autoren: Dan Shocker
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Dr. Wollny hatte von
alledem nichts bemerkt.
    So kam es, daß in der Boeing, die um 20.20 Uhr den
Rhein-Main-Flughafen verließ, ein Mann saß, der
groß und blond war wie die Helden der Sage. In seiner Tasche
steckte die Dämonenmaske, und außer einem leichten
Flugkoffer, in dem sich die notwendigsten Utensilien befanden, trug
er ein längliches Gepäckstück bei sich, das
Ähnlichkeit mit einem Geigenkasten hatte.
    In diesem Lederbehälter lag das Schwert des Toten Gottes.
     
    *
     
    Die schwere Maschine gewann nur langsam an Höhe. Von seinem
luftigen Arbeitsplatz aus konnte Frank Morell sehen, wie der
stählerne Koloß sich in den klaren Abendhimmel schob.
    Morell hielt sich als einziger noch im Konstruktionsbüro auf.
Eine dringende Terminarbeit fesselte ihn an seinen Schreibtisch.
    Die drei Mitarbeiter und die beiden Chefs waren längst
gegangen.
    Morell ging die Arbeit heute gar nicht von der Hand. Er kam mit
einem Problem nicht recht weiter.
    Der Schädel brummte ihm. Frank legte den Bleistift auf den
Schreibtisch zurück, blies die Backen auf und stieß dann
hörbar die Luft durch die zusammengepreßten Lippen.
    Er griff nach der angebrochenen Cola-Flasche und nahm einen
herzhaften Schluck. Gedankenverloren und etwas müde griff er
nach der Zeitung, die dort zusammengefaltet lag.
    Es war die Abendausgabe der Frankfurter Rundschau, die Alexandra
hier zurückgelassen hatte.
    Morell überflog die Überschriften, las ein paar Zeilen
und stutzte plötzlich.
    Eine Überschrift sprang ihm ins Auge.
    »Besucher aus dem Weltall?« stand dort zu lesen.
    »Ein unheimliches Erlebnis hatte Garry Brown aus Dayton,
Ohio. Brown hielt sich zu einem Besuch bei Verwandten in Valley
Forest auf. Als er am 3. April abends auf dem Weg zur Wilson-Farm
war, wo sein Onkel, ein Tierarzt aus Valley Forest, tätig war,
tauchte auf der dunklen Straße vor dem Motorradfahrer
plötzlich eine riesige, leuchtende Gestalt auf. Browns Maschine
fing Feuer und explodierte. Brown selbst warf sich
geistesgegenwärtig von der Maschine, landete auf dem weichen
Waldboden und kam wie durch ein Wunder unverletzt davon. Die
Lichterscheinung war verschwunden. Die Vorgänge werden von einer
jungen Redakteurin namens Lucy Sherman bestätigt, die
zufällig Zeuge des gespenstischen Ereignisses wurde.
    Der Sheriff von Valley Forest und eine Anzahl freiwilliger Helfer
haben am nächsten Tag den Wald um die Unfallstelle
durchkämmt, konnten aber außer verglühten Wrackteilen
der Maschine und einigen Brandstellen an einem Baum und im Unterholz
keine weiteren bemerkenswerten Entdeckungen machen.
    Inzwischen wurden von anderen Bewohnern in Valley Forest
bestätigt, daß sie am frühen Abend eine undeutliche
Lichterscheinung am Horizont wahrgenommen hätten, auf die jedoch
niemand besonders achtete.
    Ist diese Lichterscheinung mit jener Lichtgestalt identisch, mit
der Garry Brown zusammenstieß? Ist in der Tat etwas aus dem
Weltall auf die Erde herabgekommen, von dem wir bisher keine Ahnung
hatten? Meteorologen äußerten, daß es sich
vermutlich um Reflexionen des Sternenlichts handele.
    Auf die Frage, wieso die Maschine des jungen Mannes dann Feuer
fing und auch seine Kleidung ebenfalls Brandspuren aufweise, bekam
man zu hören, daß ebenso gut ein Defekt an der Maschine zu
der Explosion geführt haben könne und das gleichzeitige
Auftreten der wahrscheinlichen Reflexionen lediglich damit in
Verbindung gebracht werde.
    Garry Brown befindet sich zur Zeit zur Beobachtung in einem
Krankenhaus. Seit dem Erlebnis auf der nächtlichen Straße
leidet er unter traumaartigen Zuständen. Er behauptet dann, in
Feuer gebadet zu sein… eine Welt voll flammenden Lichts zu
sehen, das die Erde wie ein Feuersturm überbrausen
würde…
    Garry Brown steht offenbar unter der Einwirkung eines
verspäteten Schocks.«
    Frank Morell ließ langsam die Zeitung sinken.
    Welt voll flammenden Lichts… irgendwie sprachen ihn diese
Worte an, beschäftigten ihn geradezu.
    Flammen… Licht… auch er hatte doch so etwas schon mal
gesehen… irgendwann in seinem Leben.
    Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    In seiner Erinnerung meldete sich das Wissen seiner Dykten-Seele.
Seit er mit Sicherheit wußte, daß seine erste Geburt auf
einem fernen Stern stattfand und seine Seele durch magische
Kräfte von einer sterbenden Welt gerettet und in diese irdische
Welt versetzt wurde, war er auf der Suche nach den Geheimnissen
seiner Vergangenheit. Er war ein Mensch, aber in seiner
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