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Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Titel: Macabros 036: Gruft der bösen Träume
Autoren: Dan Shocker
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einem häßlichen Fischmaul. In
Form und Gestalt unterschieden sich die drei unheimlichen
Geschöpfe voneinander.
    Mit kaltem, starrem Blick beobachteten sie die beiden Menschen,
die von allem nichts ahnten.
     
    *
     
    Falkner atmete tief durch, als er endlich fertig war. Er verstaute
das Werkzeug im Kofferraum, nahm hinter dem Lenkrad Platz und
startete den Ford.
    Auf schlechter Wegstrecke ging es weiter bis zum höchsten
Punkt der Landzunge, die man das Loop Kap oder den Loop Head
nannte.
    Die dämonenfratzigen Unwesen, die aus einer anderen,
unsichtbaren Welt kamen, verfolgten das sich entfernende Fahrzeug mit
ihren Blicken.
    Ein bösartiges Grinsen lag um die schleimigen Mäuler,
ein kaltes Glitzern lag in den Augen.
    Die unheimlichen Beobachter schienen genau zu wissen, daß es
für das Paar dort keine Wiederkehr mehr gab, daß es ins
Verderben fuhr…
     
    *
     
    Das Wirtshaus lag auf der Spitze des Kaps.
    Es war einstöckig, hatte ein hohes Dach mit kleinen, eckigen
Dachgauben. Einsam und irgendwie verloren lag es zwischen den steil
aufragenden und nicht minder steil abfallenden Felsen.
    Der Wind pfiff hier oben erstaunlicherweise weniger stark als auf
dem letzten Rest der Straße, die sie gefahren waren.
    Es war eine wildromantische Gegend, von der sie unter den kalt
glitzernden Sternen schon genügend wahrnahmen, um sagen zu
können, daß sie ihnen gefiel.
    Auf der einen Seite war das Grundstück von einer gewaltigen
Mauer begrenzt. Hier waren schwere, aus dem Fels gehauene
Quadersteine fest aufeinandergefügt und bildeten eine massive
Wand, an die sich der baufällige Schuppen schmiegte, in dem
allerlei Gerät untergebracht war. Unmittelbar neben dem Schuppen
gab es eine primitive Garage. Diese Garage bestand eigentlich nur aus
vier massiven Pfosten, über die ein flaches Dach gebaut war.
    Unter diesem stand ein uralter Tieflader. Auf den ersten Blick
würde man vermuten, daß dieses Fahrzeug aus dem Verkehr
gezogen sei. Doch Nummernschild und Zulassungsstempel zeugten davon,
daß der Tieflader noch benutzt wurde.
    Ein verrostetes Schild hing an klirrenden Ketten über dem
Eingang. »Loop Head Inn« stand in verschnörkelten
Buchstaben darauf. Unter dem Namen des Gasthauses, das einst bessere
Zeiten erlebt hatte, war das Haus selbst noch mal in dunkler Farbe
gemalt.
    An der Seite des Hauses stand ein mit einer Plane abgedecktes
Motorrad. Ob die Maschine jüngeren oder älteren Datums war,
konnte man nicht erkennen. Die Reifen zumindest, die unter der
Abdeckung, hervorschauten, schienen in bestem Zustand.
    Cathy Francis verließ das Auto zuerst. Hinter den
zugezogenen Vorhängen der Wirtschaft und Pension war
anheimelnder Lichtschein zu erkennen.
    Öllicht, wie sie wenig später feststellten.
    Donald Mogdan hatte nicht übertrieben, als er behauptete,
daß man in der »Loop Head Inn« das Gefühl
hätte, die Zeit wäre stehen geblieben. Es gab keine
Musikbox, dafür ein altes verstimmtes Klavier mit vergilbten
Tasten. Es gab keinen elektrischen Strom und kein Telefon.
    Der Gastraum war urgemütlich: dunkles Holz, getäfelte
Wände, ein offener Kamin, in dem Buchenscheite knisterten.
    Es roch nach Rauch und Selbstgebranntem Whisky.
    Der Wirt war nicht da.
    Das wunderte sie. Mogdan hatte ausdrücklich erwähnt,
daß der Inhaber der »Loop Head Inn« sie sicher mit
seinem Gratis-Drink empfangen würde, wenn sie dort eintrafen.
Das gehöre zu seiner Begrüßungszeremonie.
    Als sie den dunklen Schankraum betraten, hatten sie zunächst
das Gefühl, daß überhaupt niemand anwesend sei.
    Angenehme Wärme lullte sie ein und eine Stille, die man schon
als unnatürlich bezeichnen konnte.
    »Hallo, ist da jemand?« rief Stan Falkner.
    Seine Stimme dröhnte durch die Stille.
    Plötzlich ging eine Hintertür auf. Im gleichen
Augenblick nahm Cathy Francis eine Bewegung auf der Treppe wahr.
    Die junge Künstlerin aus London wandte rasch den Kopf. Es
schien ihr, als ob dort oben in der Dunkelheit hinter dem
Geländer jemand blitzschnell zurückweiche. Sie wollte ihren
Freund aufmerksam machen, unterließ es dann aber und
vergaß es schließlich, weil aus einem Hinterzimmer eine
kleine schmale Frau mit grauem Haar und bleichem Gesicht kam.
    »Entschuldigen Sie!« sagte sie sofort und breitete die
Arme aus. Ein freundliches Lächeln hellte ihre Miene auf.
»Ich heiße Sie herzlich hier willkommen. Sie sind das Paar
aus London, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Stan Falkner.
    Die Frau atmete tief durch und reichte jedem die Hand.
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