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Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Titel: Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
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es nun einen
sanften, mit hohem Gras bewachsenen Hügel. Und dort fand er die
Mexikanerin. Sie hatte vor Angst die Besinnung verloren. Macabros hob
sie auf und trug sie zu der Stelle zurück, wo Danea sich
versteckt gehalten hatte, und die blonde Xantilon-Frau kümmerte
sich um Evita.
     
    *
     
    „Kaphoon! Kaphoon!“ hörte er die ängstliche,
verzweifelte Stimme wie durch eine Wattewand.
    Hellmark wandte den Kopf. Er wollte die Augen aufschlagen, doch
seine Lider waren schwer wie Blei.
    Das Rauschen und Schlagen… das Schlingern… das alles
registrierte er. Und die Schreie. Frauen und Kinder schrien.
    „Das Schiff, Kaphoon…, wir sind in einen furchtbaren
Sturm geraten… das Schiff ist steuerlos. Wir werden
sinken!“
    Das war Hasards Stimme.
    Verdammt, was war nur los mit ihm?
    Hellmark hatte das Gefühl, ganz weit weg zu sein. Warum
schrie ihn Hasard nur an? Was für eine Bedeutung hatten die
Geräusche?
    Ein sinkendes Schiff? Ein Sturm?
    Da brach die Erkenntnis wie eine Flut in sein
Bewußtsein.
    Plötzlich wußte er wieder, wo er sich befand und was
geschehen war. Er hatte an der Reling gestanden, hatte Macabros
seinen Doppelkörper entstehen lassen, um das ferne Land
Milachoot zu besuchen – und dort war er auch angekommen. Aber
mit seinem Bewußtsein hatte er nichts empfangen, weil die
Kräfte ihn verlassen hatten. Zuviel Energie hatte er aufbringen
müssen, um seinen Zweitkörper zu versorgen.
    Wasser… Schreie… Es rumpelte, es krachte, es donnerte in
und außerhalb des Schiffes, das steuerlos auf den berghohen
Wellen trieb, ein Spielball des Orkans.
    Hellmarks Augenlider zitterten wie die Flügel eines
Schmetterlings.
    Er erkannte, daß man ihn in seiner Koje angebunden hatte,
damit er nicht durch die Gegend flog und sich verletzte.
    „Binde mich los, Hasard“, preßte er hervor.
    „Was sollen wir tun, Kaphoon? Ich weiß mir keinen Rat
mehr. Die Masten sind geknickt wie Streichhölzer, das Deck ist
verwüstet. In ihrer Angst hat eine Gruppe Männer ein
Rettungsboot klar gemacht, trotz meines Widerstandes. Zwölf
Personen sind von Bord gegangen, Kaphoon. Männer, Frauen und
Kinder. Sie alle waren verzweifelt. Ich konnte sie nicht
zurückhalten. Sie sind tot! Das Rettungsboot wurde wie ein Stein
gegen den Schiffsrumpf geschleudert und zerbrach wie eine schwache
Kiste. Die Menschen wurden in den Strudel gezogen und ertranken. Wir
konnten ihnen nicht mehr helfen… wir alle sind verloren,
Kaphoon. Die Männer, die mich zurückstießen, hatten
recht. Im Endeffekt bleibt es sich egal, ob man mit einem
Rettungsboot von der See verschlungen wird oder mit dem Mutterschiff
untergeht.“
    „Nach oben“, keuchte Björn. „Ich muß es
mir ansehen!“
    Es war ein Kampf, nach oben zu kommen. Er ging wie auf Eiern und
wurde mehr als einmal zurückgeschleudert. Pepe, Hasard und ein
weiterer junger Mann waren ihm behilflich. Hasard drückte die
Klappe nach oben. Im gleichen Augenblick schwappte eine Wasserflut
über ihn hinweg. Hasard verlor den Halt und taumelte. Die Klappe
brach knirschend herab Hasard wurde aufgefangen.
    Die Männer flogen gegen die Wandungen. Das Schiff schien sich
in dieser Sekunde um seine eigene Achse zu drehen.
    Hellmark krachte mit dem Rücken gegen die Bretterwand. Das
Schiff rollte.
    Schreie.
    „Wassereinbruch! Wir haben ein Leck!“ Die Stimme von
irgendwoher überschlug sich.
    Es rauschte.
    Das Schiff legte sich auf die Seite.
    Mitten auf See…
    Sie konnten keine Hilfe erwarten. Sie waren nur auf sich selbst
angewiesen.
    Jetzt ging es drunter und drüber. Es knirschte und krachte im
Schiff, und man hörte förmlich, wie die Wände
auseinanderbrachen.
    Nur Sekunden blieben ihnen.
    Hellmark, dessen Bewußtsein mit Macabros verbunden war, kam
auf eine verzweifelte Idee. Nur eins konnte er jetzt noch tun.
    Er rief Macabros zurück. Sein Zweitkörper tauchte wie
ein Geist neben ihm auf. Macabros griff nach links und nach
rechts.
    Er packte Pepe und eine Frau, die schreiend durch den Mittelgang
gestürzt kam.
    Hellmark gab seinem Zweitkörper Befehl, an jenen Ort zu
verschwinden, von wo er gekommen war. Wo Macabros ankam, erreichten
auch Pepe und die Frau das Ziel. Mit der telekinetischen Kraft, die
frei wurde, sobald Hellmark seinen Doppelkörper steuerte, konnte
er jeden beliebigen Gegenstand an jeden Ort transportieren.
    Es ging hin und her.
    Frauen und Kinder zuerst. In der allgemeinen Aufregung und
Verwirrung, die auf dem Schiff herrschte, merkte niemand, was
eigentlich im
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