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Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Titel: Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
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haben allezeit ihren Vorteil davon. Meine Welt
liegt jenseits der Dimension, in der du zu Hause bist. Sie kann
überall sein und nirgends. Viele Menschen haben sie schon
gesehen. Die zu mir kamen, blieben.
    Sie mußten bleiben, denn man hatte sie mir geschenkt.
Freiwillig.
    In dieser Stunde entscheidet sich das Schicksal Xantilons. Und ich
bin mit meiner Welt dorthin gekommen, um zu beweisen, daß ich
auch hier jetzt sein kann, denn die alten Götter haben ihre
Macht verloren. Doch du – du bist gefährlich, und deshalb
werde ich mich zurückziehen. Du bestehst nicht aus Fleisch und
Blut, ich kann dich nicht zu einem Teil von mir selbst machen.
    Ich bin der Schlangengott, ich bin ewig. Wir haben uns das erste
Mal getroffen, aber nicht das letzte Mal. Ich bin sicher, daß
unsere Wege sich noch mal kreuzen werden. Dann aber wirst du bei mir
bleiben, denn ich werde deinen wahren Körper mein eigen
nennen…“
    Höllisches Gelächter erfolgte.
    Ein Ruck ging durch Macabros’ Körper.
    Es ging nicht mehr abwärts.
    Der Brunnen nahm seinen Ätherkörper nicht auf. Der
Schlund spie ihn aus wie ein Tier einen Bissen wegwirft, der ihm
nicht schmeckt.
     
    *
     
    Er war wieder auf Xantilon, als er federnd auf die Beine kam.
    Aber wie hatte sich die Umgebung verändert!
    Die Ruinenstadt und die bizarren Hügel waren verschwunden!
Der knorrige Baum, auf dem der riesige, geierartige Vogel gesessen
hatte, war nicht mehr vorhanden. Die Landschaft, die sich vor ihm
ausbreitete, war sanft und hügelig und erinnerte an eine
südamerikanische Steppe.
    Macabros drehte sich um seine eigene Achse. Der Hügel, an dem
Evita lehnte, war weg. Der Brunnen, aus dem er eben
hervorgestoßen wurde, war verschwunden…
    Alles nur eine Fata Morgana?!
    Er starrte nach vorn. Ein Mann kam auf ihn zu. Er hielt etwas in
der Hand – die unscheinbare Dämonenmaske, der man ihre
Kraft nicht ansah…
    „Rani!“ murmelte Macabros.
    Ein Lächeln umspielte die Lippen des Mannes auf Bhutan.
Schweigend standen sie sich eine halbe Minute lang gegenüber,
dann fielen sie sich in die Arme.
    „Ich wußte, daß unsere Wege sich nochmal kreuzen
würden, Björn“, sagte Rani, der nicht ahnte, daß
es nur Hellmarks Zweitkörper war, der hier wirkte. „Ich
habe es geahnt.“
    Dann berichtete er von Danea, seiner blonden Begleiterin, die rund
hundert Meter von der Grenze der ehemaligen Ruinenstätte
entfernt in einer grasumwachsenen Mulde hockte. Rani erzählte
von seinem Irrweg durch die fremde, gefährliche Welt und davon,
wie er die Ruinenstätte fand.
    „Bei unserer Ankunft stießen wir auf das
merkwürdige, zerfallene Dorf, und ich sah, wie eine Gruppe
junger Mädchen von einem der komischen Burschen geführt und
in die zerfallenen Bauwerke gebracht wurde. Ich hörte ihr Weinen
und Schluchzen, das schließlich verebbte. Mir wurde schnell
klar, was für ein Dämonennest das hier ist – und woher
die jungen Mädchen kamen. Aus unserer Welt. Björn! Das
bedeutete: wenn es gelang, die Unheimlichen zu beseitigen,
könnten die Entführten und ich dorthin zurückkehren,
wohin wir eigentlich gehören.“
    Macabros schüttelte den Kopf. „Das ist ein
Trugschluß, Rani. Der Weg nach dort ist uns versperrt. Er dient
nur den Opfern. Und der Weg ist eine Einbahnstraße.
Außer: man wäre wie der Schlangengott. Er kann hin und
zurück, und die Männer, die versuchten, dem Grauen Einhalt
zu gebieten, wurden wie er. Derjenige, den ich verfolgte, scheint
wieder auf der anderen Seite angekommen zu sein. Was aus ihm wird, ob
ihm noch eine Aufgabe bleibt, weiß ich nicht. Aber im Moment
sind diese Dinge für uns auch nicht wichtig. Wir müssen mit
den Problemen, die sich uns unmittelbar stellen, fertig werden. Die
Stadt des Schrecklichen ist verschwunden, wie er und sein Helfer und
leider auch die Mädchen verschwunden sind.“
    Rani nickte. „Er hat sie mitgenommen. Alles löste sich
auf wie eine Fata Morgana, und die Landschaft zeigte sich wieder so,
wie sie offenbar früher mal gewesen ist. Sanft und verspielt.
Ein fruchtbares Tal in der Nähe des Moores, das noch eine
Tagesreise von uns entfernt liegt. Alles, was im unmittelbaren
Einflußbereich der Ruinenstätte lag, verschwand.“
    „Im Einflußbereich der Ruinen und des Walls. Alles, was
dahinter lag, verschwand“, sinnierte Macabros, und dann begann
er zu laufen, und es zeigte sich, daß er wieder mal richtig
gedacht hatte. An der Stelle, wo der große Hügel sich
befunden hatte, wo Evita zurückgeblieben war, gab
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