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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten
Autoren: Dan Shocker
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Vergangenheit der Erde. Der Mann
hieß Björn Hellmark. Aber das wußte er nicht, denn
durch die Folgen einer Kopfverletzung litt er unter teilweisem
Gedächtnisschwund. Jetzt nannte er sich Kaphoon. Diesen Namen
hatten ihm die Menschen gegeben, deren Wege er kreuzte.
    Kaphoon war ein Abenteurer, der wie kein Zweiter mit dem Schwert
umzugehen wußte. Das Schwert des Toten Gottes konnte, von
seiner geschickten Hand geführt, Dämonen und Geister
vernichten und Ungeheuer töten. Es war von einem Meister seines
Fachs nur zu diesem Zweck geschmiedet worden. Gegen einen Menschen
geführt, würde es wirkungslos bleiben.
    Menschenleben sollten geschont werden, denn nicht die Menschen
waren es, die gegenseitig den Haß und die Auseinandersetzung
suchten, sondern böse Kräfte, von einigen einzelnen gerufen
und beschworen, waren eingedrungen aus dem Reich der Finsternis, um
sich der Menschen wie Marionetten zu bedienen.
    Einer, der Dämonen aufspürte, um sie an ihrem Wirken zu
hindern, war Hellmark alias Kaphoon. An den Lagerfeuern nannte man
seinen Namen mit Ehrfurcht und Anerkennung. Kaphoon – das
bedeutete: der Namenlose, aber mit dem Namenlosen verbanden sich
ungewöhnliche Abenteuer und Legenden. Es hieß, daß
ein Mann durch das untergehende Xantilon streifte, um die hohen
Diener der Welt des Bösen und ihren Fürsten Molochos zu
finden. Molochos war einer der Schwarzen Priester, jener
mysteriösen Kaste, die nach dem Ewigen Leben strebte und es auf
ihre Weise gefunden hatte.
    Daß Hellmark aus dem zwanzigsten Jahrhundert stammte, das
wußte sein jugendlicher Begleiter, ein dunkelhaariger, kluger
Bursche, den Hellmark in seiner Eigenzeit adoptiert hatte.
    Pepe kratzte sich an seinem lockigen Hinterkopf und rutschte
über die nasse Planke auf den Mann zu, der sein bester Freund
war. Der Vierzehnjährige lächelte. Hellmark erwiderte
dieses Lächeln und streichelte dem Jungen über den
Kopf.
    »Es ist alles gut«, sagte Hellmark. »Wir haben es
noch mal geschafft.« Er spielte damit auf den kurzen heftigen
Sturm an, der gleichzeitig mit einem ebenso heftigen Erdbeben
erfolgte und der das Reich Maruburs in die Tiefe riß!
    Eine winzige Insel hatte sich von der Rieseninsel Xantilons
gelöst.
    In der Ferne sah man deutlich die Kanten und Buchten, die der
abgebrochene und im wild sich aufbäumenden Meer versinkende
Landstrich geschaffen hatte.
    Das Schiff, das eigentlich Flüchtlinge von der
gefährdeten Insel bringen sollte, war bei Beginn des Sturms aus
der Bucht hinausgeworfen worden. Hellmark und Pepe hatten gemeinsam
mit Yümaho, einem prachtvollen Hengst, die Schiffsplanken
erreicht und waren noch mal um ein Haar dem sicheren Tod
entronnen.
    Das Schiff schaukelte ruhig auf den leisen Wellen, und das Ufer,
dem sie langsam aber stetig durch den lauen Wind entgegengetragen
wurden, war steil und zerklüftet.
    Aus der Ferne wirkte diese Stelle der Insel wie ein fremdartiger
Auswuchs, das übrige Ufer dagegen sanft und einladend wie ein
Badestrand. Aber dieser Strand war jetzt in der glühenden
Mittagssonne leer.
    Die Menschen auf Xantilon hatten anderes im Sinn, als sich in der
Sonne zu baden und im Meer zu tummeln. Xantilon war dem Untergang
geweiht. Die Insel wurde von einem Naturereignis nach dem anderen
durchgeschüttelt. Die Erde brach auf, neue Vulkanseen bildeten
sich, geheimnisvolle Wesen, die von den Magiern der Vergangenheit
längst besiegt schienen, tauchten wieder auf, und seltsame
Ereignisse zogen die Menschen in ihren Bann. Auf Xantilon wußte
niemand mehr ein noch aus, wußte niemand, wem er sich
anvertrauen konnte und durfte denn die Gefahr bestand, daß der
beste Freund in Wirklichkeit ein Fremder war und ein Dämon sich
seines Aussehens bemächtigt hatte.
    In die Wirren dieser Zeit waren sie eingetaucht. Die
Wahrscheinlichkeit, daß das Chaos sie ins Verderben riß,
war sehr groß.
    Die größte Gefahr schien im Moment jedoch zunächst
mal gebannt.
    Die Luft bewegte sich leise, die Wellen plätscherten in der
Ferne an den Strand. Die Welt bot einen stillen und friedlichen
Eindruck. Aber dieser Eindruck täuschte. Die Natur hielt den
Atem an, als erwarte sie den letzten, großen Ansturm, Kaphoon
ahnte, daß es so war.
    Er lehnte an der Reling, und sein Blick tastete den
weitläufigen Strand ab. Keine Bewegung, keine Geräusche.
Menschen und Tiere waren verschwunden.
    Mit dem steuerlosen Schiff waren sie ganz auf ihr Glück
angewiesen. Es war unmöglich, die bereitliegenden Segel zu
hissen, weil die
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