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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen
Autoren: Dan Shocker
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doch fair
sein. Ihr kennt euch hier aus wie in eurer eigenen Hosentasche. Die
Mädchen waren fremd. Ich gebe das Zeichen. Bei los geht das
Licht aus, die Stereoanlage an. Auf dem Band ist für zwei volle
Stunden Musik. Schöne Musik! Zum Tanzen, zum Schmusen, zum
Träumen. Jungs! In zwei Stunden muß ich die Girls
zurückgeben, da werden sie hier abgeholt und müssen ihre
Freundinnen im ›Green Kakadu‹ ablösen. Um Mitternacht
ist der Spaß zu Ende, da hilft alles nichts.«
    Er ging um die Gruppe herum. Seine Stereoanlage, versehen mit
zahlreichen Extras, konnte sich sehen lassen. Von hier aus konnte er
eine vollelektronische Anlage steuern, von hier aus ließ sich
das Licht im ganzen Haus ein- und ausschalten. Es gab
Verzögerungsschalter, die für Schummerlicht sorgten.
Für solche Spielereien hatte Mills, der vor Eröffnung
seiner Künstleragentur Elektriker gelernt hatte, etwas
übrig.
    »Haltet euch also dran, Jungs!« fuhr er fort. Sein
Gesicht glühte, und man sah ihm an, daß das Ganze ihm
einen Heidenspaß bereitete. »Es liegt an euch, wie lange
ihr braucht, um eine zu fangen. Sobald das Licht ausgeht, laufen die
Girls davon. Und wir immer schön hinterher. Das ganze Haus gilt
als Schlupfwinkel. Das Dachgeschoß ebenso wie die
Kellerräume. Je länger einer braucht, seine
Auserwählte zu finden, desto weniger lang ist er mit ihr
später zusammen. Die Mädchen sind eingeweiht. Sie sind
nicht prüde, sie machen jeden Spaß mit.«
    »Red nicht so lang daher, Jeff«, warf Phil, der
Architekt ein, »das geht von der Zeit ab. Daß die Girls
nicht hierhergekommen sind, um Geschirr in der Küche zu
spülen, ist mir auch klar.«
    Mills legte die Rechte auf den flachen Schalter.
    »Ran an den Speck, Jungs! Ich wünsch euch viel
Glück. Los!«
    Plötzlich wurde es stockfinster, und im gleichen Moment
begannen die verborgenen Lautsprecher, die überall im Haus
installiert waren, zu dröhnen.
    Rhythmisch und wild war die Musik, die durch das Haus hallte. Sie
paßte genau zur Situation. Die Männer preschten los.
    Mehr zu ahnen als zu sehen, waren die Bewegungen der
tänzerisch davonspringenden Girls.
    Es war stockdunkel im Haus. Alle Türen waren verschlossen und
an sämtlichen Fenstern waren die Rollos herabgelassen.
    Oben auf der Galerie gab es schon die ersten
Versteckmöglichkeiten.
    Riesige Vasen und Aufbauten, mannshohe Statuen und große
Kunstwerke, die Mills von seinen Auslandsreisen mitgebracht hatte,
zierten die geräumige Galerie.
    Zwei Mädchen versteckten sich hier oben, die anderen huschten
in verschiedene Zimmer, krochen unter Betten oder Federbetten,
zwängten sich in Schränke oder suchten ihr Versteck auf dem
Dachboden.
    Wie Schatten glitten die suchenden Männer an den beiden
Mädchen vorbei.
    Das eine löste sich sofort hinter der mannshohen Statue, die
am Stück aus einem Stamm herausgearbeitet worden war und Mills
aus Nigeria mitgebracht hatte.
    Noch immer unter den Klängen der wilden Musik, mit der Mills
die hektische Jagd unterstrich, lief das Girl wie schwerelos die
breiten Marmorstufen hinab und ließ die Linke an dem
messingfarbenen geschwungenen Geländer schleifen.
    Jeff Mills hockte neben der Anlage. Drei dunkelrote Lichter
zeigten die Betriebsbereitschaft des Geräts.
    Das Girl mit den langen, schwarzen Haaren, den mandelförmigen
Augen und dem vollen Mund huschte direkt auf den Manager zu.
    »Da bin ich«, flüsterte sie.
    Er legte seine Hände um ihre Hüften und zog sie langsam
zu sich heran.
    »Das ging schnell. Ich bin froh, daß Sie niemand
bemerkt hat, Daisy. Machen wir uns gleich aus dem Staub, ehe einer
merkt, daß ich gemogelt habe. Aber als Gastgeber sollte man
doch wenigstens einen kleinen Vorteil haben, nicht wahr? Wohin gehen
wir? Ah, ich hab’ es! Runter in die Kellerbar, dort vermutet uns
keiner. Die haben alle oben zu tun. Nutzen wir die Zeit, bevor es
zwölf schlägt. Trinken wir zuerst Brüderschaft, damit
wir uns näher kennenlernen.«
    Er hakte die grazile, gutgebaute Tänzerin ein und eilte mit
ihr die Stufen zur Kellerbar hinab.
     
    *
     
    Thomas R. Slayton war aus seiner Sicht einer der Glücklichen,
die nicht zuviel Zeit aufwenden mußten, um in der Dunkelheit
ein Mädchen zu finden.
    In der Bibliothek hatte sich eine Schöne zwischen Vorhang und
Bücherwand versteckt. Slayton fand sie auf Anhieb.
    Er zog sie an sich, und sie tanzten einen Blues, der in diesen
Sekunden zu spielen anfing.
    Sie war eine gute Tänzerin.
    Slayton erfuhr, daß sie Brenda
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