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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen
Autoren: Dan Shocker
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erwachte, waren zwei Stunden vergangen, und es kam ihm
nicht so vor, als ob die Sonne in dieser Zeit bedeutend
weitergewandert wäre.
    Heiß brannte sie noch immer vom Himmel.
    Björn baute sein primitives Lager ab und zog sein zerfetztes
Hemd wieder über, um sich vor der direkten Sonneneinstrahlung zu
schützen.
    Er bestieg Yümaho und ritt weiter durch die unbekannte
Wüste.
    Am späten Nachmittag erreichte er eine wellenförmige
Landschaft. Warmer Wind strich über den staubfeinen Sand und es
war, als ob dieser Wind immer aus einer Richtung zu kommen schien und
im Lauf der Jahre diese wellige Dünenlandschaft geschaffen
hätte.
    Der Reiter zog tief die Luft ein, und auch der weiße Hengst
hob schnuppernd die Nase.
    Hellmarks blaue Augen blickten in die Ferne.
    »Die Luft ist frischer, würziger«, kam es leise
über seine Lippen, er sprach mit dem Pferd. Hellmark nutzte jede
Gelegenheit, etwas zu sagen, um Yümaho an seine Stimme zu
gewöhnen. »Meeresluft, Yümaho?«
    Das Pferd schnupperte, seine Nüstern bewegten sich
stärker, und dann ging es einfach weiter, ohne daß
Hellmark ihm ein Zeichen dafür gegeben hätte.
    Tief sanken Yümahos Hufe in den weichen Sand. Es war ein
beschwerlicher Ritt, der viel Kraft kostete.
    Der Reiter, dem diese Welt fremd war und der vor Antritt der Reise
nicht wußte, wohin sein Weg führte, fühlte
Übelkeit in sich aufsteigen. Ein kurzer Schwindel ergriff von
ihm Besitz. Er tastete nach einem Wasserbehälter, öffnete
ihn und setzte ihn an. Die warme Brühe war nicht dazu angetan,
seine Lebensgeister anzukurbeln.
    Hunger wühlte in seinen Eingeweiden.
    Seit zwei Tagen hatte er nichts mehr zu sich genommen, nun zeigten
sich die Folgen.
    Der Anfall ging vorüber. Er konnte wieder besser durchatmen
und sah die Bilder um sich herum klarer.
    »Knurrt dir noch nicht der Magen, Yümaho?« fragte
Hellmark leise, seiner Stimme einen ruhigen Klang gebend. Auch das
Pferd hatte seit zwei Tagen nichts gefressen. Hier in dieser
Einöde grünte keine Pflanze, die ihm als Nahrung hätte
dienen können.
    Es war erstaunlich, wie der Hengst mit diesen Strapazen fertig
wurde. Yümaho war in der Tat ein Wunderpferd, genauso wie der
sterbende Varok, der dieses Pferd nach hartem Kampf überwunden
hatte, es bezeichnete.
    Das Tier war kraftvoll und äußerst genügsam und
verfügte über außergewöhnliche Instinkte. Es
besaß eine auffallende Klugheit, wie sie oft bei seltenen
Pferden auftrat.
    Yümaho guckte ihn traurig aus großen, schwarzen Augen
an, als hätte er verstanden, was Hellmark zu ihm sagte.
    Zwischen den welligen Dünen, die sich in Folge des
darüber hinweggleitenden Sandes in ständiger Bewegung zu
befinden schienen, erkannte er plötzlich einen bizarren
Schatten.
    Schon von weitem vermutete er, daß es sich um einen
einzelnen, aus dem sandigen Untergrund ragenden Fels handelte.
    Hellmark behielt recht.
    Der schwarze, fast zehn Meter hohe Stein hatte einen Umfang von
mehr als vier Metern. Er war völlig zerklüftet, und
verbreiterte sich nach oben, so daß es aussah, als ob es sich
um einen stilisierten eckigen Schädel handele.
    Die Tatsache, daß dieser Stein vorhanden war, daß es
sich um keine Fata Morgana handelte, ließ dem Reiter keine
Ruhe.
    Dieser bizarre Klotz erinnerte in der Einsamkeit an einen vom
Himmel gestürzten Meteoriten. Vielleicht war es ganz und gar
einer?
    Beim Näherkommen aber mußte Hellmark seinen ersten
Eindruck revidieren.
    Der Stein war bearbeitet. In der Mitte des verwitterten Kolosses
befand sich eine offenbar mühsam glatt geschliffene Stelle, auf
die in ungelenken xantilonschen Schriftzeichen eine Nachricht
eingraviert worden war.
    Hellmark konnte sie entziffern, nachdem er Flugsand und Staub
entfernt hatte und die Schriftzeichen sich scharf aus dem Hintergrund
hervorhoben.
    » Wanderer, sei auf der Hut. Kurz ist der Weg zum Meer,
doch dazwischen liegt das Reich Maruburs, des Herrn der
Wahnsinnshallen. Meide die Tore der Stadt, meide den Klang der
Pfeifen! Verloren bist du, nie wieder kehrst du aus den schaurigen
Hallen… «
    Hellmark dachte nach über den Sinn der Worte, aber er begriff
nur die Warnung als solche und verstand nicht, wer damit gemeint
war.
    Marubur?
    Er sprach den Namen leise vor sich hin und lauschte dem Klang der
eigenen Stimme, als würde er dadurch mehr erfahren.
    Ein leise rieselndes Geräusch lenkte ihn ab und ließ
ihn herumfahren.
    Was er sah, führte dazu, daß ihm das Blut in den Adern
gefror.
    Über eine Düne ragten zwei
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