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Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten
Autoren: Dan Shocker
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Schwert in der
Hand. Bekleidet war er mit einem dunkelblauen, hemdähnlichen
Gewand, das bis knapp über die Knie reichte. Es wurde von einem
breiten Ledergürtel gehalten.
    Hellmark wurde Zeuge eines seltsamen Schauspiels.
    Der Hengst wieherte laut, daß es durch die dunkelviolette
Nacht hallte. Das große Tier warf wild den Kopf herum. In
seinen Augen glitzerte das Licht des bleichen Mondes.
    Der weiße Hengst machte nicht kehrt, um die Flucht zu
ergreifen. Er ging zum Angriff über.
    Er stemmte sich auf die Hinterbeine und schnellte dem
dunkelgekleideten Mann entgegen.
    Der Deutsche, den das Schicksal in eine andere Zeit verschlagen
hatte und sich nicht mehr an seine wahre Identität erinnern
konnte, wurde Zeuge eines außergewöhnlichen
Schauspiels.
    Der Bewaffnete zuckte zusammen.
    Offenbar war er von der Reaktion des Tieres selbst
überrascht. Er riß sein Schwert hoch. Aber dies erfolgte
zu spät.
    Der weiße Hengst jagte mit voller Wucht auf ihn zu,
riß die Vorderbeine in die Höhe.
    Es gab einen dumpfen Schlag. Die Hufe krachten genau gegen das
Schwert.
    Der Mann taumelte, wurde durch die Wucht des Anpralls zur Seite
gerissen, blieb aber auf stämmigen Beinen stehen. Das Schwert
wurde ihm aus der Hand gerissen. Es flog durch die Luft und landete
klirrend auf dem felsigen Boden.
    Der Krieger robbte über den Boden, auf sein Schwert zu, auf
dessen Schneide sich das kalte Mondlicht spiegelte.
    Der Hengst sah die Bewegung. Abermals wirbelte er herum.
    Was sich hier vor Kaphoons Augen abspielte war in höchstem
Maße ungewöhnlich.
    Der Hengst hätte längst die Flucht ergreifen
können. Aber es schien, als ob er nachdächte, wie er den
Gegner bezwingen könnte.
    Die Herde stand abseits, beobachtete den nächtlichen Kampf,
der sich genau in dem bleichen Lichtstreifen abspielte.
    Der Unbekannte warf einen schnellen Blick zum Himmel. Er wollte
feststellen, ob der Streifen zwischen den Wolken sich veränderte
oder nicht.
    Er veränderte sich. Die Wolken flossen langsam wieder
zusammen.
    Der Krieger zerdrückte einen Fluch zwischen den
Zähnen.
    Da hielt er das Schwert zwischen den Fingern und zog das
gehärtete Metall über die Steine. Funken sprühten.
    Wie ein Rachegott sauste der Hengst auf den am Boden Liegenden
zu.
    Der Mann kam wieder nicht dazu, seine Waffe richtig in Anschlag zu
bringen, obwohl er stark und geschickt war. Doch der Hengst war
schneller und gewandter.
    Der Huf traf genau die Schwerthand des Angreifers. Die Spitze der
Waffe stieß noch gegen den Bauch des Pferdes. Der Mann am Boden
versuchte kraftvoll nachzustoßen und dem prachtvollen Tier die
Schwertspitze in den Leib zu rammen.
    Warum wollte er den Hengst töten? Was ging hier vor?
    Die Schwertspitze berührte die Bauchdecke. Die Kraft, mit der
der am Boden Liegende zustieß, war beachtlich und bewies,
über welche Muskelkräfte dieser Mann verfügte.
    »Yümaho! Yümaho!« brüllte der Mann am
Boden, als ihm zum zweiten Mal das Schwert aus der Hand gerissen
wurde.
    Im gleichen Augenblick verengte sich der Lichtstreifen am Himmel.
Die Wolkendecke begann sich zu schließen. Das weiße,
kalte Licht wurde weniger.
    Der Krieger nahm noch einmal seine ganze Kraft zusammen, als gelte
es, jetzt, in dieser Sekunde etwas zu erreichen, wozu es nie wieder
Gelegenheit gab.
    Der kräftige Unbekannte drehte sich seitlich ab, riß
seine Arme empor und griff mit beiden Händen in die Mähne
des prachtvollen Tieres.
    Der Schimmel drehte sich im gleichen Augenblick.
    Der Mensch rutschte ab, erwischte die Mähne nicht
vollständig und wurde über den steinernen Untergrund
gezerrt.
    Der biß die Zähne zusammen. Unendlich langsam zog er
sich weiter in die Höhe und versuchte mit aller Kraft auf den
Rücken des großen Pferdes zu kommen, auf dem drei, wenn
nicht sogar vier Reiter bequem Platz gefunden hätten.
    Es gelang ihm, sich in der Mähne des Hengstes festzukrallen.
Er preßte sich hart an den Leib des Tieres, hing dort fest wie
angewachsen.
    In wildem Galopp preschte der Hengst los. Er machte wilde
Sprünge, warf den Kopf hin und her, um den Gegner
abzuschütteln.
    Der Unbekannte mußte loslassen, blieb eine Sekunde lang
liegen, während der Hengst sich blitzschnell um seine eigene
Achse drehte und mit hohem Tempo auf die Stelle zuraste, wo er seinen
Widersacher abgeschüttelt hatte.
    Der aber schien die besondere Eigenart des Hengstes zu kennen,
rollte sich herum, entkam mit knapper Mühe den Hufen, die Sand
und Steine aufwirbelten.
    Im Schein des
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