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Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten
Autoren: Dan Shocker
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einen Schritt zur Seite
aus, achtete nicht auf den gefährlichen Untergrund und blieb mit
dem geschnürten Lederstiefel so unglücklich zwischen zwei
Steinen hängen, daß er den Halt verlor und
stürzte.
    Wie die Schakale waren die beiden Kugelköpfe über ihm.
Schwerter klirrten, Funken sprühten, tanzten wie
Glühwürmchen durch das Dunkel.
    Der Krieger kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung, würde
dieser Anstrengung jedoch nicht mehr lange gewachsen sein.
Schweiß troff von seiner Stirn. Man sah ihm an, daß er
sich den Fuß angeknackst hatte. Sein Gesicht war
schmerzverzerrt.
    Kaphoon mußte dem Mann zu Hilfe kommen, ihn aus den Klauen
der Kugelköpfe befreien, ehe sie ihm den Garaus machten.
    Er jagte auf den Krieger und seine beiden Widersacher zu, griff
sich den einen und riß ihn mit harter Hand herum.
    Der Überraschte gab einen Laut von sich, der nicht aus einer
menschlichen Kehle zu kommen schien. Heißer, tierischer Atem
schlug ihm entgegen.
    Hellmark spreizte leicht die Beine, stand da mit
halbgeöffneten Händen und erwartete seinen Gegner, der sein
mächtiges Krummschwert schwang.
    »Na komm«, lockte der jugendliche Mann, »nur keine
Müdigkeit vortäuschen. Du warst doch eben noch so munter.
Mir scheint, daß ihr allein gar nicht in der Lage seid, einen
fairen Kampf auszutragen, immer müßt ihr zu zweit oder zu
dritt oder noch mehr sein.«
    Das weiße Gesicht mit der schrecklichen Fratze war ihm
entgegengerichtet. Ein Knurren kam tief aus der Kehle des
Schwertkämpfers. Und dann warf er sich mit einem
plötzlichen wilden Aufschrei nach vorn.
    Darauf hatte Hellmark gewartet. Er reagierte beinahe lässig.
Seine stählernen Muskeln spannten sich, er duckte sich leicht
ab, machte einen schnellen Schritt auf die Seite und ließ den
Kugelkopf ins Leere laufen.
    Durch den eigenen Schwung nach vorn gerissen, wurde der
Menschenjäger zu einer leichten Beute für den gewandten und
trainierten Kaphoon.
    Er riß den Kugelkopf herum, und ehe der andere begriff, wie
ihm geschah, wurde ihm schon das Krummschwert aus der Hand gewunden.
Der Blonde riß gleichzeitig sein rechtes Bein hoch, so
daß die Stiefelspitze prompt unter dem Kinn des Kugelkopfes
saß und ihn zurückwarf.
    Der Unheimliche mit dem Dämonenmaul taumelte, konnte sich
noch einmal fangen, fauchte Hellmark an, drehte sich urplötzlich
um seine eigene Achse und rannte davon, als würde er von
Höllenhunden gehetzt.
    Noch jemand suchte sein Heil in der Flucht. Der Kugelkopf, den
Kaphoon zuerst vom Pferd gestoßen hatte, war inzwischen wieder
zu sich gekommen, erkannte offensichtlich, daß die Dinge sich
nicht wie gewohnt entwickelt hatten, daß sie sich an diesen
beiden Männern die Zähne ausbissen. So faßte er den
Entschluß, sich aus dem Staub zu machen. Er warf sich auf sein
Reittier und preschte davon, dem anderen Fliehenden nach, den er zu
sich hochzog und mit ihm in der dunkelvioletten Nacht verschwand,
ohne noch einmal einen Angriff auf Hellmark oder den Krieger zu
versuchen.
    Der Krieger, der den weißen Hengst bezwungen hatte, kam
taumelnd auf die Beine. In dem Zweikampf war er als Sieger
hervorgegangen.
    Total verschwitzt und entkräftet versuchte er den Fuß
zwischen den Steinen hervorzuziehen. Doch dies war ihm nicht
möglich. Der Fuß war angeschwollen und saß fest wie
angewachsen.
    Der Blonde kam ihm zu Hilfe. Mit dem Krummschwert teilte er den
Felsstein, so daß der dunkelhaarige Krieger seinen Fuß
hervorziehen konnte.
    »Du hast mir zweimal das Leben gerettet. Ich bin dir zu
großem Dank verpflichtet«, kam es gepreßt über
die Lippen des Mannes, der sich oberhalb des Fußes den Knochen
angeknackst hatte, wie Kaphoon bei der anschließenden
Untersuchung feststellte. Zu allererst löste er die schmalen
Lederriemen des hochgeschlossenen Schuhs und brach von einem der
knorrigen Bäume einen Ast ab, aus dem er eine Schiene fertigte,
die er mit Lederriemen an dem Bein befestigte.
    »Du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken. Ich stehe in
deiner Schuld. Dein Pferd hat eine Gefahr von mir abgewendet. Ohne
das Eingreifen dieses Tieres wäre ich jetzt tot – und so
hätte ich dir nicht helfen können. Ein wundervoller
Hengst«, fügte er anerkennend hinzu.
    »Ja, ich bin froh, daß es mir gelungen ist, ihn vor
Einbruch der Dunkelheit zu reiten«, sagte der Verletzte.
»Übrigens, mein Name ist Varok.«
    »Ich heiße Kaphoon.«
    »Kaphoon – das bedeutet: der Namenlose. Wo kommst du
her, Kaphoon?«
    »Ich weiß es nicht.« Er berichtete
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