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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers
Autoren: Dan Shocker
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dritte gekommen, doch ein
übermächtiger Dämon hatte ihn überlistet und den
Stein in einer jenseitigen Welt in Sicherheit gebracht. Es war ihm
nach seiner Rückkehr von den Philippinen nicht möglich
gewesen, den Eingang zu jener Welt zu erfahren, und er fragte sich,
ob das unheimliche Reich mit den Blutgärten Sodoms völlig
vernichtet worden war. In diesem Fall würde auch das nach dort
geholte Auge des Schwarzen Manja ausgelöscht worden sein.
    All dies beschäftigte ihn, während er den Magier mit den
mephistohaften Zügen nicht aus den Augen ließ.
    Feuer und Rauch waren die Lieblingselemente. Er holte sie
überall hervor. Aus mit Wasser gefüllten Bechern und
Behältern, aus verschlossenen und fabrikfrisch versiegelten
Whisky- und Cherry-Brandy-Flaschen.
    Die atemlos starrenden Zuschauer sahen, wie die roten und
schwarzen Vorhänge an der Seite Feuer fingen und einige sprangen
schon entsetzt auf aus Angst, dem Zauberkünstler könne ein
Malheur passiert sein.
    Mit scharfer, dröhnender Stimme rief Abraxas in den Saal,
daß niemand sich zu fürchten brauche. Er hätte das
Feuer unter Kontrolle.
    Es stimmte.
    Die Flammen erstickten, und die Vorhänge zeigten sich
unversehrt.
    Abraxas schnippte mit den Fingern. Aus der Dunkelheit der
Bühne hinter ihm schwebte eine von innen her beleuchtete
Weltkarte heran.
    Der Magier stellte sich seitlich, deutete mit einem langen Stab
auf die verschiedenen Kontinente und Inselwelten und sagte: »Zum
Abschluß des ersten Teils, meine sehr verehrten Damen und
Herren, möchte ich Ihnen ein Schauspiel besonderer Art
gönnen. Ich werde vor Ihrer aller Augen einen Menschen
erscheinen – und wieder verschwinden lassen! Sie werden sagen:
Das ist nichts Besonderes, das haben auch schon andere getan.
Richtig! Nur mit einem Unterschied: Es waren Assistentinnen der
betreffenden Illusionisten, mit denen diese Tricks vorgeführt
wurden. Ich bin kein Illusionist – ich bin ein Magier. Das ist
ein Unterschied. Ich arbeite ohne Hilfskräfte, ohne Assistenten.
Uneingeweihte, Nichtsahnende sind es, die in den magischen Zirkel
hineingezogen werden, den ich hier entstehen ließ, und der
über Länder und Meere hinweg wirksam werden wird. Ob hier
aus London, ob aus Paris, Berlin oder Wien, ob aus den Vereinigten
Staaten, ob aus den Dschungeldörfern Afrikas und
Südamerikas, ob aus den Strohhüten auf Borneo oder Neu
Guinea, ob aus Papeete, Tahiti oder den Neuen Hybriden: aus allen
Winkeln der Erde kann ich die Menschen rufen – und sie werden
hier erscheinen! Sie können sich vorstellen, daß es
unmöglich ist, einen solchen Mitarbeiterstab von Assistenten und
Assistentinnen ständig bereitzuhalten und sie in Kisten oder
Kasten oder hinter Vorhängen zu verstecken…«
    Leises Lachen kam auf.
    »Sie selbst – einer aus Ihren Reihen – soll
bestimmen, wer hier erscheinen soll. Sie können Rasse, Alter und
Geschlecht angeben, und ich werde Ihnen beweisen, daß mein Ruf
über Länder und Meere hinweg hallen und denjenigen rufen
wird, wo immer er sich auch befindet. Bitte, machen Sie Ihre Angaben
auf kleinen Zetteln. Aus der Masse werde ich einen herausgreifen und
der Schreiber soll sich melden…«
    Was er sich da vorgenommen hatte, war mehr als selbst die besten
Kenner magischer Kunststücke bisher erlebt hatten.
    Er machte ein Handzeichen.
    Aus der Finsternis hinter ihm trat eine Gestalt mit einem
glitzernden Gefäß in der Hand, das an einen kleinen Eimer
erinnerte.
    »Er wird Ihre Zettel einsammeln, verehrte Damen und Herren,
und ich möchte einen aus Ihrer Mitte bitten, dann ein solches
Los zu ziehen, auf dem Sie Ihre Wünsche geschrieben
haben.«
    Der Mann, der von hinten kam, lächelte. Er war ein
sympathischer Junge, höchstens achtundzwanzig Jahre alt, mit
dunkelgelocktem Haar.
    Es war der Pole Gablisczek.
     
    *
     
    Auch Björn gab seinen Zettel ab.
    Der Deutsche spielte noch mit dem Gedanken, sich als derjenige zu
melden, der das Los ziehen wollte, aber eine üppige Blondine mit
aufregenden Kurven kam ihm zuvor.
    Sie trug ein schwarz-silbernes Kleid und rauschte auf die
Bühne.
    Abraxas, der den kleinen Eimer von Gablisczek entgegengenommen
hatte, reichte ihn der Blonden.
    Die strahlte, als wäre ihr eine Perlenkette umgehängt
worden. Für alle sichtbar steckte sie ihre Hand in die
Öffnung, fingerte zwischen den Zetteln herum und nahm eines der
Röllchen heraus. Sie zeigte es in die Runde, als hätte sie
für diesen Auftritt geübt, und Abraxas nahm es
lächelnd entgegen.
    Er
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