Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Hölle kennt kein Erbarmen. Nicht mal vor
unschuldigen Kindern schrecken Molochos und seine Schergen
zurück.«
    »Björn Hellmark!« entfuhr es dem Hageren.
     
    *
     
    Eine Sekunde war er wie vor den Kopf geschlagen.
    Die Zeitspanne reichte Hellmark.
    Ein schneller Schritt nach vorn, ein blitzschneller Zugriff.
    Der Hagere war überrascht. Er erhielt einen Schlag mit der
flachen Hand gegen das Kinn der ihm einen Vorgeschmack davon
verschaffte, was es hieß, mit Hellmarks Faust Bekanntschaft zu
machen.
    Brauner-Pialla-Dumont-Jenkins taumelte und verlor den Halt. Dieser
Moment der Schwäche genügte Björn vollauf, um Karli
aus der Gewalt des gefährlichen Gegners zu bringen, der auch vor
einem Mord an einem Kind nicht zurückschrecken würde, wenn
es in seine Pläne paßte.
    Der Junge blickte sich benommen und erschreckt um.
    »Du brauchst keine Angst vor mir zu haben«, sagte
Hellmark freundlich, und der Anflug eines Lächelns lag um seine
Lippen. »Lauf zu deiner Schwester und beeilt euch, nach Hause zu
kommen! Dort werdet ihr erwartet.«
    »Aber woher wissen Sie, daß…?«
    Björn antwortete auf die angeschnittene Frage des Jungen mit
folgenden Worten: »Ich komme von dort. Eure Mutter hat euch
etwas zu sagen. Und noch etwas: seid eurem Vater nicht mehr
böse?«
    »Glaubt er uns?« fragte Karli mit strahlenden Augen, und
man sah ihm förmlich an, wie erleichtert er über den Lauf
der Dinge war.
    »Ja. Er hat eingesehen, daß ihr recht hattet.«
    Karli lief davon. »Fanny!« schrie er auf dem Weg nach
unten. »Fanny! Vater glaubt uns, er glaubt uns!«
     
    *
     
    Der Schwarze Priester wischte sich über das Kinn. Ein
Blutstreifen zeichnete seine Handoberfläche.
    »Ist es nicht verkehrt, die Kinder zurückzuschicken,
obwohl du genau weißt, Kaphoon, daß sie ihren Vater nicht
mehr antreffen werden?«
    »Zu Hause droht ihnen keine Gefahr.«
    Der andere nannte ihn Kaphoon. Das war der Name, den die
Philosophen der Vergangenheit demjenigen gegeben hatten, der kommen
sollte, den Kampf mit dem Dämonenfürsten und seinen Helfern
aufzunehmen. Kaphoon – das bedeutete »der Namenlose«.
Die Schwarzen Priester, die ihm in der unterseeischen Stadt zum
erstenmal begegnet waren, hatten diesen Namen seinerzeit auch das
allererste Mal gebraucht.
    Die Schwarzen Priester nannten ihn so. Dies war ein Schwarzer
Priester, einer jener geheimnisvollen Unsterblichen, die sich unter
die Menschen gemischt hatten, um ihnen das Leben schwerzumachen, um
sie auszunutzen und aufzusaugen wie die Blutegel. Die geheimnisvollen
Geschichten aus der Vergangenheit, in denen Blutsauger,
Werwölfe, Vampire und Leichenzehrer vorkamen, gingen auf
wirkliche Ereignisse zurück, und wenn man tiefer schürfte,
fand man heraus, daß Schwarze Priester oft dahintersteckten,
die diese unheilvollen Geister gerufen hatten oder selbst gewesen
waren.
    Dies war nicht die erste Begegnung Björns mit einem
Angehörigen der Schwarzen Kaste Xantilons, die sich der
Hölle verschrieben hatten.
    Sie waren unsterblich. Aber um welchen Preis!
    Hellmark hätte nicht mit ihnen tauschen mögen.
    Durch seine ständige Konfrontation mit der Welt des
Unerklärlichen und Unheimlichen hatte er gelernt, einen
Schwarzen Priester sofort von einem normalen Menschen zu
unterscheiden, obwohl es auf den ersten Blick gar keinen Unterschied
zu geben schien.
    Sie konnten sich nicht verstellen, waren von Grund auf böse
und genossen die Qualen der anderen. Ihre Stimme war kalt, die Augen
stechend. Sie haßten die Menschen, sie gehörten nicht mehr
auf diese Seite der Welt.
    »Du hast Mut, Kaphoon«, sagte der Hagere höhnisch.
»Ich muß ehrlich sein, daß mich dein Auftauchen
überrascht. Du bist näher, als man manchmal denkt. Ich war
überzeugt davon, daß es zu dieser Begegnung kommen
würde. Einiges spricht dafür. Nur der Zeitpunkt ist nicht
richtig gewählt. Ich wollte es anders haben. Ich wollte dich
mehr leiden sehen, Kaphoon. Wir sind uns schon mal begegnet. Damals,
in der unterseeischen Stadt. Doch da waren mir die Hände
gebunden. Da herrschten andere Bedingungen zwischen uns. Diese
Grenzen sind jetzt gefallen. Man muß die Gelegenheit beim
Schopf packen. Das tue ich.« Mit diesen Worten hob er nur leicht
seine Rechte. Er gab ein Zeichen.
    Im Hintergrund des düsteren Flurs sah Björn es lebendig
werden.
    Die Kolosse schoben sich heran. Sie waren schrecklich
anzusehen.
    Hellmarks Hand schob sich in die Tasche, in der die todbringende
Dämonenmaske steckte.
    Aber auf halbem Weg,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher