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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern
Autoren: Dan Shocker
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durch nichts zu
erklärende Furcht der Eingeborenen.
    Nils Anderson, Birgitta Maren, Holger Freedag, Frans Guntersen und
Pril Agnov, der Biologe, versuchten die unerklärliche Angst zu
ergründen. Die meisten wußten über Religion, Sitten
und Gebräuche der Inselbewohner Bescheid. Das war nicht
schwierig, nicht kompliziert.
    Die Eingeborenen kannten viele Götter und Dämonen. Ihr
farbenreicher Katalog an Mystik war beachtlich.
    Aber gegen alles gab es einen Gegenzauber, man mußte ihn nur
kennen.
    Irgendwie waren auch die drachenähnlichen Fabeltiere und die
bizarren Dämonen zu überlisten.
    Doch das, was auf Telu lauerte, war offenbar nicht zu
überlisten. Davon wollte kein Mensch etwas wissen. Das Eiland
ließ man links liegen, darüber sprach man am besten gar
nicht.
    »Dann fahren wir eben allein hin«, war Andersons Fazit.
»Die Angst scheint mir ganz natürlich zu sein. Auf Telu
gibt es einen tätigen Vulkan. Kein Mensch weiß, wann und
wie er wieder ausbrechen wird. Aus diesem Grunde ist Telu
tabu.«
    Er unterbrach sich. Ein junger Eingeborener kam an ihren
Tisch.
    Er war sauber gekleidet und offensichtlich stolz auf das
grellfarbene Buschhemd, das ihm ein amerikanischer Tourist geschenkt
hatte.
    Anderson erinnerte sich, den jungen Eingeborenen heute schon mehr
als einmal gesehen zu haben.
    Er warf einen raschen Blick in die Runde. »Gehen Sie nicht
nach Telu! Lassen Sie die Finger weg – von diesem
scheußlichen Ort. Der Atem der Hölle weht dort. Keiner ist
jemals von dort zurückgekehrt.«
    Birgitta Maren lief es bei diesen Worten eiskalt über den
Rücken. Sie hatte plötzlich das Gefühl, als lauere
eine ungeheure Gefahr auf sie.
     
    *
     
    Der Schuß krachte.
    Aber die Mündung der Pistole zeigte nicht mehr auf die Brust
des gefesselten Björn Hellmark. Die Waffe wurde ruckartig nach
oben geschleudert.
    Jemand stand im Raum. Direkt hinter Barlon.
    Der Franzose gab sich einen Ruck. Er wurde festgehalten. Er kam
nicht mehr dazu, sich herumzuwerfen oder dem Zugriff zu entziehen. Er
schaffte es auch nicht, die Waffe nochmals abzudrücken. Ein
harter Schlag, ein Ruck und die Pistole machte sich selbständig.
Sie flog durch die Luft.
    Barlon wurde herum gezerrt.
    Vor ihm stand niemand anders als – Björn Hellmark.
    Der Franzose schluckte. Er warf den Kopf herum. Auch dort lag
Hellmark. Auf der Liege gefesselt, so daß er sich nicht bewegen
konnte.
    Hellmark hatte seinen Doppelgänger entstehen lassen. In dem
Moment, als er erkannte, was Barlon im Schilde führte, hatte er
reagiert.
    Schritt für Schritt wich Barlon zurück. Abwechselnd
starrte er auf den gefesselten Hellmark und auf den anderen, der
großgewachsen mitten im Raum stand.
    Dies war Macabros, Hellmarks Doppelkörper.
    Es ging Schlag auf Schlag.
    Der Japaner und Walter Staußing kamen herbeigeeilt. Sie
hatten den Schuß gehört.
    Ratlos überblickten sie die Szene. Hellmark auf der Liege war
ganz gelassen.
    »Ihr Freund wollte mir das Lebenslicht ausblasen,
Professor.«
    Macabros kam um die Liege herum. Alle wurden Zeuge dessen, was
jetzt geschah.
    Rasch und gekonnt löste Macabros die Fesseln von Hellmarks
Körper.
    Björn richtete sich auf, schleuderte die breiten Ledergurte
wie ein lästiges Überbleibsel auf den Boden.
    Dann sahen sie wie Macabros durchscheinend wurde wie eine
Geistererscheinung, durch die man Wand und Schreibtisch erkennen
konnte.
    Dann war der Doppelkörper verschwunden.
    Hellmark sprang federnd von der Liege.
    »Barlon«, konnte Staußing nur sagen. Sein Gesicht
war ein einziges Fragezeichen.
    Er starrte auf die Waffe, nach der Björn sich bückte,
und richtete den Blick zur Decke, wo die Kugel ein
häßliches Loch in den Verputz gerissen hatte.
    »Barlon«, murmelte Staußing erneut. »Warum?
Ein Mord? Ein Mord an – Björn Hellmark?«
    Er stand da wie aus Stein gemeißelt. In seiner Rechten
baumelte das Kabel mit dem neuen Mikrofon. Er ging zwei Schritte
weiter in den Raum hinein. Er humpelte. Er schien sich draußen
verletzt zu haben.
    Pierre Barlon rührte sich nicht.
    Dr. Jushiro Negutse hatte es die Sprache verschlagen. Daß
dieses Experiment sich so entwickeln würde, hätte sich kein
Mensch träumen lassen.
    »Warum wollten Sie mich töten, Barlon?« fragte
Hellmark ohne Schärfe.
    Er blickte den verhinderten Mörder aufmerksam an, beobachtete
dessen Verhalten.
    Barlon zuckte die Achseln. »Ich… ich… weiß
nicht«, stammelte er.
    »Sie wissen nicht?« Hellmark hielt ihm die Pistole
entgegen. »Die Waffe
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