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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern
Autoren: Dan Shocker
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wußte genau,
was zu tun war. Wortlos legte er sich auf die von allen Seiten
zugängliche Liege.
    Alle drei Männer banden ihn mit breiten Lederriemen fest.
Jeder überprüfte die Fessel des anderen. Es war
unmöglich, daß Hellmark sich befreien konnte. Es war
ebenso ausgeschlossen, daß eine Manipulation vorgenommen werden
konnte. Die drei Männer nahmen die Aufgabe, an die sie sich
herangewagt hatten, ernst.
    Staußing blickte sich in der Runde um. »Was Sie jetzt
zu sehen bekommen, ist einmalig, meine Herren. Ich habe Sie zu diesem
Experiment eingeladen, weil ich weiß, wie sehr gerade Sie sich
um Grundlagenforschung auf einem Gebiet bemühen, das in der
breiten Öffentlichkeit auf Skepsis und Ablehnung
stößt. Aber die Zeiten sind vorbei, in denen man
übernatürliche Dinge einfach ins Reich der Phantasie und
der Legende verbannen konnte. Es geht etwas um uns herum vor. Das
spüren viele, aber sie können es sich nicht erklären.
Es passieren Dinge, die man nicht erklären kann, die man jedoch
erklären könnte, wenn man über die Ursachen informiert
wäre. Herr Hellmark wird etwas tun, was unsere physikalischen
Gesetze Lügen straft. Aber mehr als Worte sagt die Tat.« Er
ging an den beiden stillen Gästen vorbei an den Schreibtisch,
auf dem ein Tonbandgerät stand. Von diesem Gerät
führte ein Kabel zu der Lampe an der Decke hinüber, die
genau über der Liege hing. An der Lampe befestigt hing ein
Mikrofon.
    Staußing stellte das Bandgerät an, wartete, bis das
magische Auge glühte, und sagte dann: »Herr Hellmark hat
mir die Erlaubnis gegeben, den Vorgang zu kommentieren. Wir haben
ebenfalls die Erlaubnis, unsere Reaktionen bekannt zu geben und
unsere Gedanken laut auszusprechen. Fotografische Aufnahmen
können wir leider nicht machen. Herr Hellmark möchte
sichergehen, daß später kein Unfug mit solchen Aufnahmen
getrieben wird. Sobald er darauf zu erkennen ist, bedeutet das ein
gewisses Risiko, daß er erkannt wird. Herr Hellmark hat seine
Gründe, sein Inkognito zu wahren. Dies geschieht zu seinem
eigenen Schutz. Wir sollten den Wunsch respektieren. Und noch etwas:
Wenn wir über die Versuchsperson sprechen, sollten wir uns nach
dem Einschalten des Mikrofons daran halten, nicht seinen Namen zu
nennen. Wenn wir von Herrn Hellmark sprechen, bezeichnen wir ihn nur
als ’Medium’.«
    Er drückte die Aufnahmetaste. Von nun an würde das
hochempfindliche Mikrofon jeden Laut aufzeichnen.
    Staußing wollte sich umwenden, als er stutzte.
»Nanu?« Er starrte auf das magische Auge. Es bewegte sich
nicht. »Eins, zwei, drei…« Er begann zu zählen.
Die Aussteuerung funktionierte nicht. »Mit dem Mikrofon stimmt
etwas nicht.«
    Er polte es um.
    »Aber vorhin funktionierte es doch noch«, fuhr er
verwundert fort und prüfte immer wieder sprechend die
Aufnahmetätigkeit.
    Björn bekam dies alles mit.
    Staußing entschuldigte sich. Er holte noch einmal den
Türschlüssel aus der Schreibtischschublade und zuckte
bedauernd die Achseln. »Es gibt eine kleine
Verzögerung«, sagte er, während er das Mikrofonkabel
einrollte. »Zum Glück ist das nicht das einzige im Haus.
Ich hol von draußen schnell ein neues.«
    Er verließ das Studierzimmer.
    Der Japaner näherte sich der Liege, beobachtete Hellmark
genau. Pierre Barlon stand einen Schritt hinter dem Gast aus
Tokio.
    Barlons Backenmuskeln zuckten. Dieser Zwischenfall gab ihm zu
denken. Aber noch immer…
    Draußen krachte es, als wäre Staußing vom Stuhl
gefallen.
    Ein erschreckter Aufschrei hallte durch die Wohnung, ein
unterdrückter Fluch.
    Der Japaner warf sich herum. Er lief auf die Tür zu. Pierre
Barlon wollte das gleiche im selben Augenblick tun.
    Da kam es über ihn.
    Alles lief ab wie ein geheimnisvoll funktionierendes
Räderwerk.
    Er war allein mit dem Opfer.
    Er handelte wie in Trance.
    Die Pistole, die er sich nach seiner Ankunft in Genf im
Bahnhofsviertel besorgt hatte, lag wie durch Zauberei in seiner
Hand.
    Barlon trat einen schnellen Schritt vor. Die Mündung der
Waffe zeigte auf die Brust des durch die Fessel zur Unbeweglichkeit
verdammten Hellmark, der Zeigefinger des Täters krümmte
sich.
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit, einige tausend Meilen weiter östlich.
    Inmitten der Inselwelt der Fidschis nahm Viti Levu, die
größte Insel, eine besondere Stellung ein.
    Hier gab es die größte Stadt auf den Fidschis, hier
starteten von Suva aus die ein- und zweimotorigen Maschinen zu
Rundflügen über die Inselwelt, von hier aus gingen die
Fischerboote
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