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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin
Autoren: Dan Shocker
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laut vor sich hinzusagen, doch im
letzten Moment fiel ihm ein, daß Carminia ja diesen geistigen
Kontakt zu Al Nafuur, dem Magier aus dem Lande Xantilon, nicht
hören konnte. Es war eine lautlose, telepathische Sprache, in
der der Kontakt stattfand. »Das schlägt dem Faß den
Boden aus. Du sollst mich vor Gefahren warnen und vor anderen
bösen Einflüssen, aber daß dich auch noch mein
Kaffeewasser interessiert, das ist die Höhe, Al Nafuur. Kommt
doch so ein Geist aus dem Jenseits und will mir einen Ratschlag
geben, wie und was ich…«
    Er dachte den Gedanken nicht zu Ende.
    Er wurde von den Geschehnissen überrumpelt.
    Plötzlich stolperte er, er konnte den Fall nicht mehr
auffangen.
    Carminia schrie auf, Hellmark zuckte zusammen, als sie beide in
das kalte Wasser klatschten.
    Die Brasilianerin schwamm sofort mit kräftigen
Schwimmstößen davon und lachte.
    »Wer ändern eine Grube gräbt«, rief sie,
während sie das Wasser von ihrem Gesicht pustete. »Einfach
stolpern und selbst hineinfallen, das hättest du dir nicht
träumen lassen, wie?«
    Über Hellmark schlug das Wasser zusammen.
    »Al Nafuur!« dachte er ernst.
    Das war sein Werk. Hellmark fand keinen Grund, weshalb er ins
Straucheln hätte geraten sollen.
    Aber wie hatte Al Nafuur das vollbracht?
    »Von wegen Geist aus dem Jenseits«, maulte die vertraute
Stimme in seinem Bewußtsein. »Und dann noch in
abfälliger Bedeutung!« Ein leises Lachen folgte den Worten.
»Spaß muß sein, mein Junge. Was wär das Leben
ohne Spaß, nicht wahr?«
    Björn tauchte auf. Er prustete. Carminia erreichte eben die
andere Seite des Beckens. Ihr dünnes Kleid klebte wie eine
zweite Haut an ihr. Ebensogut hätte sie nackt herumlaufen
können.
    »Du mußt dich umziehen«, rief Hellmark. »Das
Kleid ist naß geworden.« Er lachte. Und dann dachte er:
»Al Nafuur? Wie hast du das angestellt Vorhin, das
Stolpern?«
    Wieder das leise, ferne Lachen, jenes Mannes, dessen Stimme nur er
kannte. »Es gibt noch manches, was du nicht von mir weißt.
Ich habe eben eine ausgesprochen humorvolle Ader, mein
Junge!«
    Und noch während die letzten Worte in Björn Hellmarks
Bewußtsein verklangen und Al Nafuur sich wieder endlos weit zu
entfernen schien, tauchte Hellmark unfreiwillig noch einmal unter. Es
war, als würde eine unsichtbare Hand ihn nach unten
drücken.
     
    *
     
    Beim Frühstück waren sie beide heiter und
ausgeglichen.
    Björn und Carminia unterhielten sich. Sie sprachen über
Professor Bert Merthus, den Sprachwissenschaftler, der die letzten
drei Wochen hier im Hause verbracht hatte.
    Gestern erst war Merthus abgereist. Er hatte konzentriert mit
Hellmark am Text des »Buches der Gesetze« gearbeitet.
    Aber obwohl sie alle Vorkehrungen getroffen hatten, damit
böswillige Kräfte nicht stören konnten, waren sie
nicht viel weitergekommen.
    Darauf hatte Björn vorgeschlagen, die Arbeit am Buch eine
Zeitlang ruhen zu lassen. Merthus sollte sich nach den harten und
anstrengenden Wochen erst einmal eine Pause gönnen.
    Der Professor war abgereist. Das Buch befand sich im Hause.
    In einem Kellerraum seines Bungalows hatte Hellmark eine Art
Tresor eingerichtet. Dieser Tresor war durch die Dämonenmaske,
die er dem Menschenfrosch hatte abspenstig machen können,
gesichert.
    Zum rechten Zeitpunkt war damit ein Mittel in seiner Hand, mit dem
er wirkungsvoll Dämonen von sich fernhalten konnte.
    Bert Merthus hatte auch im »Buch der Gesetze« Hinweise
auf die Wirkung der ungewöhnlichen Maske gefunden. Und in der
Entwicklungsgeschichte der Menschheit zeigte sich, daß zu allen
Zeiten der Glaube an solche Masken bestanden hatte. Primitive
Völker trugen noch heute bei bestimmten Festlichkeiten
gräßlich bemalte Masken, um die Dämonen und
bösen Geister abzuschrecken.
    Sie wurden in Kriegen getragen, um die Gegner in die Flucht zu
schlagen. Dies war besonders im alten Japan der Fall gewesen.
    Doch dies alles waren nur sogenannte Dämonenmasken, deren
Anblick Schrecken einjagte.
    Hellmark besaß aber eine Maske, die eine vernichtende Kraft
ausstrahlte.
    Jene Maske, die er erbeutet hatte, bestand aus der Haut eines
Dämons. Sie sah völlig unscheinbar aus. Wie graues
Sackleinen. Aber in dem Moment, wo er sie sich überstülpte,
veränderte sich das Material auf eine Weise, die nicht zu
beschreiben war.
    Ein Dämon empfand den Anblick so furchterregend, daß er
die Flucht ergriff, wenn er sich nicht sogar auflöste und ein
für allemal an jenen Ort verschwand, von wo er gerufen
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