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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby
Autoren: Rebecca Michele
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gehabt, mich anzustecken.“
    „Schon mal was von Safer Sex gehört?“ Mabel grinste schelmisch, und Warden errötete erneut, nickte aber zustimmend.
    „In der Tat dachte Angela, dass nun der Weg für sie und El-Said frei wäre. Sie liebte ihn so sehr, dass sie bei ihm geblieben wäre – trotz seiner Infektion. Er wollte sie aber nach wie vor nicht. Im Gegenteil, nachdem Lady Michelle tot war, wollte er so schnell wie möglich nach Ägypten zurückkehren – ohne Angela, versteht sich. Ihre Liebe schlug in Hass um und jetzt kommt der bedauernswerte Larry Dean ins Spiel.“
    „Larry verehrte Angela schon seit Jahren, sie hatte ihn aber nie beachtet“, führte Mabel aus. „Kein Wunder, er ist geistig ein Kind, auch wenn er den Körper eines Mannes hat. Es war Angela klar, dass sie Mahmoud El-Said nicht selbst würde töten können. Wenn er sie aber nicht wollte, dann sollte auch keine andere Frau ihn bekommen. Sie spielte Larry vor, dass sie ihn gern heiraten würde, jedoch an einen anderen Mann gebunden sei, der sie niemals gehen lassen würde. Irgendwie lockte Angela El-Said in den Park, wo Larry ihm auflauerte und … Den Rest kennen wir ja leider.“
    Warden holte tief Luft, sah auf seine Tasse und meinte: „Wenn es nicht zu viele Umstände macht – könnte ich vielleicht noch einen Tee bekommen?“
    „Natürlich, aber Sie bleiben sitzen!“ Alan stand auf und drückte Mabel, die schon auf dem Sprung war, in den ­Sessel zurück. „Wir können jetzt alle noch einen Tee gebrauchen, vielleicht auch mit einem Schuss von etwas Stärkerem darin.“
    Während sie auf den frischen Tee warteten, sagte Mabel: „Larry Dean tut mir irgendwie leid.“
    „Leid?“ Victor schnaubte und hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. „Er hätte Sie kaltblütig abgestochen, wenn wir nicht rechtzeitig gekommen wären. Der Mann kennt keine Skrupel.“
    „Trotzdem, er ist ein armes Schwein“, beharrte Mabel. „Er war nur ein williges Werkzeug Angelas, die seine Gefühle schamlos ausgenutzt hat. Ich glaube, so schnell wird er niemandem mehr vertrauen können.“
    „Was machen Sie sich eigentlich Gedanken um diesen Mann?“, fragte Alan, der mit dem vollen Teetablett wieder ins Zimmer trat und Mabels Worte gehört hatte. „Dean wird den Rest seines Lebens in der Psychiatrie verbringen, denn immerhin hat er einen Menschen vorsätzlich getötet. Das ist aber eine Sache, über die der Richter zu entscheiden hat. Ich bin nur froh, dass ich ihn nicht ­verteidigen muss. In diesem Fall wäre ich nämlich nicht in der Lage, für meinen Mandanten zu sprechen, denn ich würde immer Sie, Miss Mabel, vor mir sehen und daran denken, dass Sie beinahe durch seine Hand gestorben wären.“
    Mabel sah zu Sergeant Bourke, der sich an dem Gespräch bisher kaum beteiligt hatte. „Ich glaube, ich habe Ihnen noch nicht dafür gedankt, dass Sie mir das Leben gerettet haben“, sagte sie leise. „Zum zweiten Mal nun schon …“
    Bourke winkte ab. „Das war nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, Miss Mabel. Ich wäre aber erfreut, wenn es nicht wieder nötig sein würde.“
    „Das möge Gott verhüten!“, riefen Alan und Warden gleichzeitig, und der Chefinspektor fuhr eindringlich fort: „Mit Ihrer Detektivarbeit muss nun ein für alle Mal Schluss sein!“
    „Das liegt doch nicht an mir.“ Mabel hob abwehrend die Hände, sah aber nur in vier lachende Augenpaare.
    „In erster Linie müssen Sie sich bei Mr Daniels ­bedanken“, bemerkte Christopher Bourke. „Eigentlich hat er Ihr Leben gerettet, denn ohne seine unverzügliche ­Blutspende …“
    „Ich glaube, ich muss jetzt gehen.“ Victor schnitt Bourke das Wort ab und stand auf. „Muss meine Praxis wieder aufmachen.“
    „Was sagen Sie da?“ Interessiert sah Mabel von Bourke zu Victor.
    Der Tierarzt hüstelte verlegen. „Nun gut, ich hab Ihnen ein bisschen Blut gespendet, ist aber nicht der Rede wert.“
    Mabel wusste, wie peinlich es Victor war, wenn ihm jemand dankte. Daher widmete sie sich ihrem Tee und nahm noch ein zweites Stück von dem Kuchen, der zwar an ihren selbst gebackenen nicht heranreichte, ihr aber trotzdem mundete.
    Nachdem nun fürs Erste alles besprochen war – Mabel würde die entsprechenden Protokolle später unter­schreiben, und die Gerichtsverhandlung gegen Angela und Larry würde ihr auch nicht erspart bleiben –, brachen Alan, ­Warden und Bourke auf. Als sie mit Victor allein war, trat er unschlüssig von einem Fuß auf den
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