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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Hamner also, und pünktlich obendrein. Das war ungewöhnlich. Tims Vermögen war das Geld der dritten Generation, gutes altes Geld nach den Maßstäben von Los Angeles, und Tim besaß eine Menge davon. Zu Parties ging er nur, wenn es ihm paßte.
    Der Architekt der Sutters muß ein Betonnarr gewesen sein. Im Haus gab es quadratische Wände und scharfkantige Winkel, und leicht geschwungene, frei gestaltete Teiche im Garten, nicht ungewöhnlich für Beverly Hills, doch schockierend für Leute aus dem Osten. Rechts daneben stand eine traditionelle Monterey-Villa mit weißem Stuck und rotem Ziegeldach, links ein normannisches Schloß, das auf geheimnisvolle Weise nach Kalifornien versetzt worden war. Das Suttersche Anwesen lag weitab von der Straße, wie um Abstand zu halten von jenen hohen Palmen, welche die Stadtväter von Los Angeles diesem Teil von Beverly Hills zugedacht hatten. Die Zufahrt schwang sich wie eine große Schleife zum Haus hinauf. Am Eingang standen acht Parkwächter, flinke junge Männer in roten Jacken.
    Hamner ließ den Motor laufen und stieg aus dem Wagen. Der Ruf »Schlüssel stecken lassen« drang an sein Ohr. Gewöhnlich hätte Tim Ralph Nader einen kräftigen Fluch nachgeschleudert, doch diesmal beachtete er ihn nicht. Sein Blick war verträumt, seine Hand tastete nach der Jackentasche, dann schlüpfte sie verstohlen hinein. Der Parkwächter zögerte. Gewöhnlich gaben die Gäste vor dem Weggehen kein Trinkgeld. Hamner ging mit verträumtem Blick weiter, und der Wächter fuhr davon.
    Hamner schaute sich nach dem rotbefrackten jungen Mann um und fragte sich, ob sich der eine oder andere vielleicht für Astronomie interessierte. Sie kamen stets von der UCLA oder von der Loyola Universität … Mag sein. Widerstrebend entschied er sich fürs Gegenteil und ging hinein, wobei seine Hand wieder abirrte, um nach dem Telegrammformular zu tasten, das unter seinen Fingern raschelte.
    Hinter der großen Doppeltür tat sich ein gewaltiger Raum auf, der die ganze Länge des Hauses einnahm. Große Bogen, von rotem Ziegelwerk umrahmt, trennten den Vorplatz vom Wohnraum, eine Art Andeutung von Wänden zwischen den Räumen.
    Durchgehender Fußboden, braune Fliesen mit einem hellen Mosaikmuster. Von den etwa zweihundert Gästen, die erwartet wurden, hatten sich weniger als ein Dutzend in der Nähe der Bar zusammengefunden. Sie sprachen munter und laut, lauter als nötig. Sie nahmen sich isoliert aus in all dem vielen leeren Raum, zwischen den zahlreichen Tischen mit den Kerzen und gemusterten Decken. Es gab zumindest so viele uniformierte Diener wie Gäste. Humner fiel dies alles nicht auf. Er war mit so was aufgewachsen.
    Sie mußte Tim seinem Schicksal überlassen. Sie berührte seinen Arm und sagte:
    »Sehr nett, Timmy. Sie werden mich entschuldigen?« Ein hastiges, intimes Lächeln, dann war sie weg.
    Wenn es Tim störte, so ließ er sich nichts anmerken. Er schlenderte zur Bar. Hinter ihm entschwand Julia, um ihre wichtigsten Gäste zu begrüßen, Senator Jellison mit seinem Hofstaat.
    Er brachte stets jemanden mit, seine Assistenten oder Mitglieder seiner Familie. Tim Hamner lächelte strahlend, als er die Bar erreichte.
    »Guten Abend, Mr. Hamner.«
    »Es ist ein guter Abend. Ich schwebe auf rosa Wolken. Du kannst mir gratulieren, Rodrigo. Man will einen Kometen nach mir benennen!«
    Michael Rodriguez, der hinter der Bar Gläser aufstellte, machte einen Moment Pause.
    »Einen Kometen?«
    »Genau. Den Hamner-Brown. Er ist im Anflug. Rodrigo, du wirst ihn zu sehen bekommen, etwa im Juni, oder einige Wochen früher oder später.« Hamner zog das Telegramm hervor und entfaltete es mit einem Fingerschnippen.
    Art Los Angeles werden wir ihn kaum zu sehen bekommen«, lachte Rodriguez. »Was darf ich Ihnen heute anbieten?«
    »Scotch an the rocks. Du wirst ihn sehen. Er dürfte so groß sein wie der Halleysche Komet.« Hamner nahm seinen Drink und schaute sich um. Eine Gruppe Leute hatte sich um George Sutter geschart. Solche Menschenansammlungen zogen Tim an wie ein Magnet. Er nahm das Telegramm in die eine und seinen Drink in die andere Hand, während Julia die neuen Gäste hereinführte und vorstellte.
    Julia Sutter löste sich aus der kleinen Gruppe ihrer Gäste und beeilte sich, ihn zu begrüßen. Ihre Augen wirkten wie eingeklemmt: Ihr Gesicht war geliftet und wirkte jünger als ihre Hände. Sie hauchte einen Kuß gegen Tims Wange und sagte:
    »Timmy, ich freue mich, Sie zu sehen!« Dann bemerkte sie sein
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