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Luzifers Festung

Luzifers Festung

Titel: Luzifers Festung
Autoren: Jason Dark
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Wärter stehen. Sie drückten eine schmale Tür auf und schoben Scraal hinein. Dann hämmerten sie die Tür wieder zu.
    Die Zelle war ein enges Loch. Scraal wand sich vor Wut und Hass auf dem Boden, sein Körper zuckte, er schlug mit den drei Köpfen gegen die Wände, aber es gelang ihm nicht, sie einzureißen.
    Über sich sah er das Fenster.
    Er kroch hoch und konnte hinausschauen. Er blickte genau auf die Brücke und sah die beiden Wächter, die sich entfernten, weil ihre Aufgabe erledigt war.
    Scraal blieb allein zurück.
    Jetzt erst kam ihm zu Bewusstsein, wie grausam diese Strafe war. Die enge Zelle mit dem kleinen Loch als Fenster, die bleichen Knochen und auch der Geruch, der von ihnen ausging.
    Moder, Verwesung.
    Scraal hockte sich auf den Boden. Er hörte das hämische Lachen aus der Nachbarzelle, jemand hämmerte gegen die Wand aus Gebeinen, doch Scraal kümmerte sich nicht darum. Er gab keine Antwort. Er dachte nur darüber nach, wie er diesem Gefängnis wieder entfliehen konnte.
    Schließlich hatte er es auch geschafft, sich hochzudienen. Damals war er ein Nichts gewesen, da hatten ihn die Oberen gar nicht zur Kenntnis genommen, aber heute besaß er so etwas wie Macht, wenn er sich auch nie mit Asmodina oder dem Spuk vergleichen konnte.
    Aber er wusste seine Chancen genau einzuschätzen, und er gehörte zu denjenigen Dämonen, denen es gelungen war, die Dimensionen des Schreckens hin und wieder zu verlassen, um sich unter den Menschen umzuschauen.
    Es gab sehr viele Menschen. Unter anderem auch welche, die nicht abgeneigt waren, einen Pakt mit dem Dämonenreich zu schließen. Man musste ihnen nur viel, sehr viel versprechen, so dass sie über die Schrecken der Finsternis gar nicht mehr nachdachten. Zumeist Geld.
    Scraal war schlau, und er hatte die Menschen genügend studiert. Zudem besaß er noch eine Eigenschaft, die es ihm ermöglichte, mit den Menschen in Kontakt zu treten. Sollte er versuchen, auch hier…?
    Er dachte nach. Dabei legte er sich auf den Boden und starrte mit seinen sechs Augen gegen die gelblich schimmernde Decke, wo die Gebeine dicht an dicht nebeneinander lagen.
    Scraal dachte auch darüber nach, wem die Gebeine wohl gehörten.
    Menschen, die in die dämonischen Fallen gelaufen waren, auch Zombies oder Vampire, deren Körper dazu hergehalten hatten, die Festung im Nirgendwo zu errichten.
    Sollte es da einen Ausweg geben?
    Scraal überlegte. Seine Augen in den drei Kugelköpfen sprangen noch weiter vor. Gedankenströme durchfluteten seinen Körper und suchten sich ihren Weg durch die Unendlichkeit. Für sie gab es keine Mauern, keine Hindernisse, und auch der magische Schutzschirm hielt sie nicht auf.
    Scraal schickte seine Gedanken auf die weite Reise. Ihr Ziel: die Erde!
    ***
    Drei Tage lag ich im Bett. Grippe!
    Freunde, mich hatte es vielleicht erwischt. Die Krankheit kam wie angeflogen. Mit einem Schnupfen fing es an, dann gesellte sich der Husten hinzu, anschließend das Fieber.
    Da war es natürlich aus mit der Herrlichkeit. Keine Dämonenjagd, nicht einmal Schreibtischarbeit. Bettruhe!
    Ich schluckte Penicillin, hustete mir fast die Lunge aus dem Leib, schnupfte, fühlte mich matt und elend und schlief sehr viel und lange.
    Hin und wieder tauchte ein blondhaariger Engel namens Jane Collins auf, der mich pflegte.
    Sie brachte mir Tee, presste mir Orangen aus, und auch Suko und Shao kümmerten sich um mich. Ich beneidete die drei, die so herrlich gesund waren, während mich das verdammte Fieber ans Bett fesselte. Sogar Sir James Powell, mein Chef, rief zweimal an und erkundigte sich nach meinem Wohlbefinden.
    Als ich jedes Mal ins Telefon hustete, legte er sehr rasch wieder auf. Der Arzt hatte mich erst einmal für eine Woche arbeitsunfähig geschrieben, aber darauf ließ ich mich nicht ein. Als die letzten Fieberträume vorbei waren, nahm ich mir fest vor, am anderen Morgen das Bett zu verlassen.
    Gegen neun war es soweit. Ich hatte das von Shao gebrachte Frühstück bis auf den letzten Toastkrümel verputzt und gab mir einen innerlichen Ruck, der nötig war, um mich auf die Beine zu bringen.
    Wenn man drei Tage fast ohne Unterbrechung im Bett gelegen hat, fällt das Aufstehen schwer. Ich musste mich da auf einiges gefasst machen.
    Vorsichtig ging ich zu Werke, setzte mich erst einmal hin und blieb einige Minuten so hocken. Das Blut stieg mir in den Schädel, hämmerte dort und verursachte einen leicht stechenden Schmerz. Ein paar Mal tief durchatmen, dann ging es wieder.
    Ich
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