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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer
Autoren: Jason Dark
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konnte es nicht sagen, nicht wissen, ich stand dem Bösen allein gegenüber und glaubte nicht daran, daß die Erzengel es schafften, die Distanz zu überwinden.
    Noch einmal sprach mich Luzifer an. »Du hast die Reise auf dem Rad der Zeit hinter dich gebracht, John Sinclair. Du wirst viel gesehen haben. Vor allen Dingen aber deine Hilflosigkeit. Du bist wiedergeboren worden. Sie kamen, sie sahen dich, sie schrieben dich ab, denn sie wissen, wie groß meine Macht ist.«
    Ich hatte mich wieder einigermaßen gefunden und die Worte Luzifers genau verfolgt. Er hatte nicht davon gesprochen, wie positiv meine Begegnung mit Salomo verlaufen war.
    Hoffnung?
    »Das Ende, John Sinclair. Das Ende vom Sohn des Lichts; so muß es sein. Und du, Jane Collins, wirst ihn töten. Gibt ihr den Befehl, Lilith!«
    Ich hörte nichts, kein Wort, kein Flüstern. Aber sie hatte den Befehl bekommen.
    Jane Collins stieß zu!
    ***
    »Nein, John, ich will es nicht — neiinnn!« Sie brüllte, und sie tat es doch. Die verdammte Klinge raste auf meine Brust zu. Sie hätte sie durchbohrt, sie wäre nicht zu stoppen gewesen. Das Kreuz war ohne Schutz, die Zeichen auf ihm…
    Da war es vorbei!
    Ich merkte es. Jemand befand sich in der Nähe, jemand steckte in meinem Kreuz. Ein Gesicht in der Mitte. Nicht mehr das von Lilith, nein, es gehörte der Königin von Saba.
    Eine Patronin, ein Engel, mein Schutz, der Lilith schon vor Urzeiten bekämpft hatte und plötzlich dafür sorgte, daß sie und Jane nicht mehr die Kraft fanden, das Messer in meine Brust zu rammen und das Herz zu durchbohren.
    In der Mitte stand die Königin von Saba; sie strahlte ihre Magie gegen die der Lilith.
    Jane Collins taumelte zurück. Dabei bückte sie sich, ließ das Messer fallen und preßte die Hände vor ihr Gesicht.
    Aus einem eigentlich nicht vorhandenen Hintergrund dieser Welt des Bösen schob etwas hervor.
    Es war gewaltig, noch größer als das Gesicht Luzifers, und es bestand aus zwei Dreiecken, mit den Symbolen darin. Mein Schutz und der Schlüssel zum Universum.
    Es fegte heran, erschütterte selbst Luzifer, und ich spürte, wie meine Brust auseinanderzufliegen drohte. Gleichzeitig bekam ich einen Stoß, der mich vom Rad der Zeit wegkatapulierte, so daß ich in Janes Richtung stolperte, ich fiel gegen sie. Wir beide klammerten uns fest, während um uns herum die Gewalten tobten.
    Das Kreuz hatte seine Zeichen wiederbekommen. Lilith konnte damit nichts mehr anfangen, der Kampf war entschieden. Die Königin von Saba hatte ihn gewonnen.
    Ich sah ihre feinstoffliche Gestalt, als ich einen Blick zur Seite warf. Sie stand dort wahrhaftig wie eine Königin. Umgeben vom roten Schein des Grals, hatte sie ein Bein erhoben und den Fuß auf eine andere Frauengestalt gesetzt. Lilith lag am Boden.
    »Flieht!« schrie sie uns zu, »bevor diese von Luzifer aufgebaute Welt zerrisssen wird.«
    Wir rannten dem roten Schein entgegen, den der Dunkle Gral wie eine Rettungsschiene gelegt hatte.
    Hinter uns tobten die Gewalten. Luzifer griff ein, um Lilith zu holen, ich schaute noch einmal in die Höhe und sah Licht in der Dunkelheit, wobei sich ein Augenpaar zeigte, in dessen Pupillen sich auch mein Geist widerspiegelte.
    Der Seher war da.
    Er streckte uns im übertragenden Sinne des Wortes die Hand entgegen. Er und der Dunkle Gral sorgten dafür, daß wir die zeitlose Dimension des absolut Bösen verlassen konnten.
    Wir hatten der Hölle letztendlich ein Schnippchen geschlagen…
    ***
    Nein, es war nicht die Zeit der Ruhe. Ich begriff zuerst auch nichts, ebensowenig wie Jane, die sich an mich geklammert hatte und auf die Menschen schaute, die sich in meiner Wohnung befanden, denn dorthin waren wir zurückgekehrt.
    Die Kraft des Dunklen Grals hatte dafür gesorgt. Er stand auf einem Tisch, und wenn mich nicht alles täuschte, sah ich in der Kugel noch das Gesicht der Königin, dessen Geist sich mit einem weichen Lächeln von mir verabschiedete.
    Ich ging durch mein Zimmer, ohne es eigentlich zu wissen und richtig mitzubekommen.
    Ich hatte Dinge erlebt, die so unwahrscheinlich waren, daß man sie schon wieder als Tatsache akzeptieren mußte.
    Stimmten sie denn, oder hatte ich, wie zuvor Jane Collins, nur einen Traum erlebt?
    Mein Kreuz sollte mir Aufschluß darüber geben. Ich traute mich kaum, es näher in Augenschein zu nehmen.
    Die Mitte war — besetzt!
    Kein Traum, Luzifer hatte ein Eigentor geschossen. Die Zeichen, die mir entrissen worden waren, hatte ich endlich zurückbekommen. Ich
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