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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer
Autoren: Jason Dark
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Rad, John!« flüsterte sie. »Das Rad der Zeit, ich muß es einfach bewegen, ich kann nicht anders.«
    »Dann tu es!«
    »John, ich habe dich geliebt…« Jane preßte diesen einen Satz hervor. Und plötzlich spürte ich den verdammten Druck, der meinen Brustkasten eng machte. Es war das Gefühl, das einen Menschen überkommt, wenn er an der Beerdigung eines nahen Verwandten oder Freundes teilnimmt. Da versagen die Reflexe, da versagt die Stimme, die irgendwo in der Kehle erstickt.
    Janes Linke umfaßte den Rand des Rades.
    Sie drehte es nach links.
    Himmel, das war die Vergangenheit. Hatte sie sich vielleicht geirrt? Nein, das konnte sie nicht, denn für mich würde es keine Zukunft mehr geben. Also blieb nur die eine Richtung.
    Das Rad drehte sich, als wäre es frisch geölt worden. Und ich drehte mich mit…
    ***
    Vor der Wohnungstür fiel Suko etwas ein. Er hielt den Schlüssel schon in der Hand, drehte sich noch einmal um und schaute Mandra Korab an, der dicht vor ihm stand.
    »Was ist?«
    »Mandra, mir fiel da etwas ein. Du hast doch sieben Dolche, wie ich sehen konnte.«
    »Richtig.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, sind fünf in Aibon zerstört worden. Der Eiserne Engel mußte es tun. Du hättest an sich nur zwei haben dürfen.«
    Mandra lächelte sparsam. »Du hast gut aufgepaßt und alles behalten, Suko, mein Kompliment. Aber ich habe die Zeit genutzt. Wir sahen uns lange nicht mehr, mein Freund. Es ist mir gelungen, an fünf weitere Dolche heranzukommen. Ich habe sie bei einem sehr alten weisen Mann weihen lassen.«
    »Auch schon eingesetzt?«
    »Ich sah keinen Grund, denn die Göttin Kali, meine Todfeindin, hat sich in den letzten Monaten sehr zurückgehalten. Wenn ich sie einsetzen muß, so werden sie auch ihre Feuertaufe bestehen.«
    »Dann kann man nur hoffen, daß sie die gleiche Kraft besitzen wie die beiden anderen.«
    »Sie werden es.«
    Sir James drängte sich vor. »Suko, ich bitte Sie. Wir haben es eilig, kommen Sie.«
    »Klar, Sir.«
    Suko, ein Mensch, der die Nerven behielt, merkte plötzlich, daß auch er nicht so cool war, wie er sich in anderen Situationen gab. Seine Hand zitterte, als der Bart des Schlüssels das Schloß suchte und es zum Glück auch fand.
    Suko drehte den Schlüssel herum und drückte die Tür auf, wobei er den anderen ein Zeichen machte, die Wohnung noch nicht zu betreten. Mit Überraschungen mußten sie immer rechnen. Die Sonne hatte die Räume aufgewärmt. Sie schien auch jetzt noch schräg durch ein Fenster und malte einen breiten Streifen in den Wohnraum, auf dessen Schwelle der Inspektor seine Schritte stoppte, sich umschaute, aber nichts Verdächtiges entdecken konnte. Niemand war da, um ihnen aufzulauern. Er winkte den anderen zu, die auf Zehenspitzen die Wohnung des Geisterjägers betraten. Sie wirkten wie Diebe, die etwas Verbotenes vorhatten.
    Suko war zum Fenster gegangen und hatte das Faltrollo nach unten fallen lassen. So wurde das Sonnenlicht gefiltert. Der größte Teil des Wohnraumes lag in einem geheimnisvollen Dämmer.
    Niemand traute sich, Platz zu nehmen, bis Sir James den Anfang machte und sich in einen Sessel setzte. Glenda tat es ihm nach. Mandra nahm auf der Couch Platz, nur Suko blieb stehen.
    »Wo befindet sich der Dunkle Gral?« fragte der Inder.
    »Moment!« Suko wischte Schweiß aus seinem Gesicht. Dann erst trat er an den schmalen Schrank heran, der spindartige Ausmaße besaß. Er öffnete die Tür.
    Nicht nur den Dunklen Gral sah er dort, auch der Bumerang lag schräg in einem der Fächer.
    Mit beiden Händen umfaßte Suko das wertvolle Gefäß, hob es an und drehte sich um. Er hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. Jeder sah ihm die Spannung an. Mit der Zungenspitze fuhr er über seine rauhen Lippen. In seinen Augen lag ein feuchter Glanz.
    Auch die anderen sprachen nicht. Mit beinahe ehrfurchtsvollen Blicken schauten sie den Gral an, dieses kostbare Gefäß, das golden schimmerte und nichts anderes war als der Kelch des Feuers, der sich schon lange in John Sinclairs Besitz befunden und dessen eigentliche Bestimmung er allerdings erst später erfahren hatte. Nicht nur der Kelch des Feuers gehörte zum Gral, es gab noch einen zweiten Gegenstand, der genau paßte. Taniths Kugel!
    In einem geheimnisvollen Rot schimmernd, hatte sie genau auf der Öffnung ihren Platz gefunden. Sie war dafür geschaffen worden, den Gral zu vervollständigen.
    Suko stellte die magische Waffe auf den Tisch, der sich zwischen den Sitzenden befand. Dann nahm
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