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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer
Autoren: Jason Dark
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erreicht.
    Ich wehrte mich nicht mehr, auch dann nicht, als ich herumgedreht wurde. Ich wurde angehoben, nach vorn gedrückt und spürte die Mitte zwischen den beiden Rädern an meinem Rücken.
    Es war das Dreieck, das die Räder verband. Die Zeichen, die sich auch auf meinem Kreuz befunden hatten.
    Auf Fesseln konnten die Horror-Reiter verzichten. Sie packten mich an den Hand-und Fußgelenken und zogen meinen Körper derart in die Länge, daß er ein großes X bildete.
    Line bessere Position, jemanden wehrlos zu machen, konnte es gar nicht geben.
    Sie zeigten keine Freude, traten zurück wie stumme Sklaven und tauchten allmählich in der Schwärze dieser Welt unter, wo sie meinen Blicken entschwanden.
    Ihre Arbeit war getan, man benötigte sie nicht mehr. Alles weitere war eine Sache zwischen Luzifer, Jane Collins und mir. Ich bekam trotzdem Besuch. Asmodis, Baphometh und Beelzebub hatten ihre Plätze verlassen, schritten auf mich zu und auch an dem Rad der Zeit vorbei.
    Jeder schaute mich an.
    Asmodis hatte die Spitze übernommen. Er blieb vor mir stehen und verbeugte sich spöttisch. »Ein Abschied, Geisterjäger. Du hast verloren. Der jahrelange Kampf hat dir nichts genutzt. Man wird dich zerreißen.«
    Lachend und dabei eine Wolke aus Schwefelgas ausstoßend, ging er davon.
    Er hatte Platz geschaffen für Baphometh. Der Dämon mit den Karfunkelaugen und dem Ziegenbart blieb ebenfalls vor mir stehen. »Du hast mich nicht vernichten können!« keuchte er. »Damals nicht, als du Garinga geschlagen hast. Wir werden zurückkehren. Van Akkeren und ich sorgen dafür, daß die Macht der Templer weiter zunimmt. Wenn du nicht mehr bist, werden wir die andere Gruppe der Templer brutal zerschlagen. Der Abbé hat keine Chance.«
    Er kicherte noch einmal und schlich davon. In der Finsternis löste er sich ebenso auf wie Asmodis. Blieb Beelzebub, der haarige Dämon. Widerlich anzusehen. Mit ihm hatte ich bisher am wenigsten Kontakt gehabt. Ich wußte jedoch, daß er ein Freund der lebenden Leichen, der Zombies war. Wenn ich mir seine gedrungene Gestalt so anschaute, dieses Zerrbild zwischen Mensch und Tier, dann mußte ich den Künstlern des Mittelalters recht geben, die es verstanden hatten, auch Beelzebub so zu zeichnen, wie er tatsächlich aussah.
    Überhaupt hatten die Menschen schon von der Trinität Luzifers gewußt, ohne sie allerdings begreifen und einordnen zu können. Beelzebub schlich davon. Wie ein schwerfälliges Tier bewegte er sich weiter.
    »Jetzt sind wir allein«, vernahm ich die Stimme des absoluten Höllenherrschers. »Man hat dich verurteilt. Von nun an wird das Ritual seinen Lauf nehmen. Danach erst werde ich den Schlüssel der Welten besitzen, der mit deinem Tod freigegeben wird.«
    Ich hatte es nicht begriffen. »Von welch einem Schlüssel ist hier die Rede?«
    »Keine Sorge, Sinclair, du wirst ihn sehen.« Ich hatte es nicht gehört, er mußte den Befehl gedanklich gegeben haben, denn Jane Collins kam auf mich zu.
    Der Schlüssel war vorerst vergessen, für mich zählte allein die Person, die mich töten sollte.
    Mein Gott, Jane Collins! Wenn ich sie und mich einmal als Paar ansah, dann hatten wir im Laufe der Zeit Himmel und Hölle durchgemacht. Ich dachte an die Jahre, die Jane an meiner Seite als Detektivin gewesen war, dann war die furchtbare Zeit gekommen, wo sie der Teufel in den Klauen gehalten und schrecklich bestraft hatte.
    Das lag hinter uns. Jane war durch die Sternen-Prinzessin Consuela wieder normal geworden, aber in diesem Moment stand sie unter einem anderen Bann, der alles andere in den Schatten stellte. Luzifer!
    In ihm vereinigte sich alles. Er war keine Person, weder männlich noch weiblich. Er war einfach da, er war der Schrecken und das Böse an sich. Wie sollte Jane gegen seinen Befehl aufbegehren?
    Mir kam es schon lächerlich vor, daß mein Kreuz vor der Brust hing. Es würde mir nicht viel geben, es würde mir nicht helfen, ich hatte es versucht, die Formel gesprochen, doch seine Reaktion war gleich Null gewesen.
    Nicht in dieser Welt! Hier hatte das Böse tatsächlich die absolute Oberhand gewonnen. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, zu Beginn der Zeiten die beiden wichtigen Dinge im Leben derart zu trennen, denn das Licht hatte keine Chance, die Finsternis zu durchdringen. Janes Gesicht schien zu zerfließen. Sie machte Schlimmes, Schreckliches durch. Sie stemmte sich, das konnte ich deutlich erkennen, gegen den Befehl Luzifers an.
    Nur wir drei waren vorhanden. Er, sie
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