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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
Autoren: Carol Grayson
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er Hilfe.
     
    †
     
    „Es tut mir leid, aber auch wenn Sie vom studentischen Hilfswerk kommen, derzeit benötigen wir keine Helfer für Botengänge“, flötete die junge Krankenschwester, ehrlich bemüht, dem jungen Mann vor ihr am Empfang zu gefallen. „Glauben Sie mir, ich würde Ihnen gerne weiterhelfen. Vielleicht versuchen Sie es einmal beim Altenheim um die Ecke?“
    In diesem Augenblick kamen einige Schwestern mit einem Defibrilator auf einem Rollwagen durch den Gang geeilt. Offenbar hatte es auf der Station einen Notfall gegeben. Eine der Pflegerinnen warf im Vorbeigehen einen Blick zu dem Studenten, der ganz allein bei der diensthabenden Stationsschwester stand. Sie stutzte und blieb kurz stehen, während die Krankenhaushektik um sie herum spülte wie Meereswogen. Wo hatte sie diesen Mann nur schon einmal gesehen? War das nicht der, der mit diesem mysteriösen Entführungsfall des jungen Stuart Rutherford in Verbindung stand? In Gedanken rasterte sie das blasse Gesicht von damals noch einmal durch. Nein, der da sah aus wie das blühende Leben. Der andere damals hatte so eine seltsam bleiche Gesichtsfarbe gehabt. Aber die Augenpartie …
    „Schwester Jennifer, nun kommen Sie schon, hier geht es schließlich um Leben und Tod“, klang eine aufgebrachte Stimme aus dem Gang.
    Jennifer wandte sich ab und eilte hinter dem Defibrilator her.
     
    Jason gab die Jobsuche für heute auf und ging zurück nach Hause. Ziemlich entmutigt berichtete er Anna von seinen Versuchen, etwas zur Miete beizutragen. Die stand in der Küche und sah ihn belustigt an.
    „Na, hör mal, heute war dein erster Tag, da kann man noch keinen großen Durchbruch erwarten. Ich mache uns jetzt erstmal was Leckeres zu essen und du machst dich nützlich und bringst den Müll und das Altpapier raus. Die Zeitungen habe ich schon gebündelt in den Keller gelegt. Den Container findest du im Hof.“
    Sie schwang dabei den Kochlöffel wie ein Dirigent, und Jason musste unwillkürlich lächeln. Typisch Anna! Aber woher kannte er sie so gut? Dann überfiel ihn ein anderer Gedanke: Wann hatte er eigentlich das letzte Mal was gegessen? Er konnte sich gar nicht daran erinnern. Dieser Gedanke wurde durch seinen protestierend knurrenden Magen bestätigt.
    Er ging in den Keller und packte sich die alten Zeitungen und Magazine. Dabei fiel sein Blick auf einen alten Artikel. Darin wurde ein Zeuge in Verbindung mit der Entführung eines Komapatienten gesucht. Und das gezeichnete Bild darunter hatte verfluchte Ähnlichkeit mit ihm! Jason riss die Zeitung aus dem Stapel. Was hatte das wieder zu bedeuten? Er lief die Treppen wieder hoch und knallte die Zeitung auf den Küchentisch.
    „Erzähl mir nicht, dass ich von der Polizei gesucht werde!“, sagte er aufgebracht zu der jungen Frau, die gerade das Gemüse in einen Wok schnitt. Anna hielt in ihrer Arbeit inne. Ihre Gedanken fuhren Karussell.
    „Ich … das muss ein Zufall sein! Sieh doch mal genauer hin. Der Typ da sieht dir vielleicht ähnlich, aber die Gesichtszüge wirken irgendwie … na ja, kälter, grausamer, wenn du verstehst“, versuchte sie zu erklären.
    Jason ließ sich in einen Stuhl fallen. Er fühlte sich zerrissen und erschöpft.
    „Anna, ich muss nach Glasgow. Ich muss wissen, wo ich herkomme, was ich gemacht habe. Ich fühle mich wie nach einem totalen Blackout. Ich weiß, dass ich Glasgow kenne und auch die Uni-Bibliothek dort. So kann das nicht weitergehen. In diesem Zustand kann ich mich auch nicht auf mein Studium hier konzentrieren!“
    Innerlich musste Anna ihm recht geben. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn alles so glatt gegangen wäre, wie Jasons Freund es sich vorgestellt hatte! Wo hatte sie nur dessen Visitenkarte hingelegt? Sie würde ihn unbedingt anrufen müssen. Jason blickte hoch und sah, dass die schönen blauen Augen seiner Mitbewohnerin sich mit Tränen füllten. Er erhob sich, ging zu ihr und strich ihr sanft mit der rechten Hand über die Wange.
    „Anna, du bist ein tolles Mädchen, und ich verspreche, dass ich zurückkomme, sobald ich diese Dinge geklärt habe“, sagte er leise.
    Anna nickte stumm und schluckte. Sie wandte sich ab.
    „Also schön. Ich rufe gleich Mrs. Johnson an. Du kannst bestimmt bei ihr wohnen. Aber vor deiner Abreise solltest du schon noch was essen“, schlug sie vor.
    Nachdem sie einige Stunden später Jason zum Bahnhof gebracht hatte und wieder allein in ihrer Wohnung war, kündigte sie ihrer früheren Vermieterin Jasons Ankunft an
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