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Lustschmerz

Lustschmerz

Titel: Lustschmerz
Autoren: S Bellford
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war. Doch irgendwann dämmerte es Baxter, was es war …
    An dem Morgen, als es ihm bewusst wurde, welche Veränderung in Samira vorgegangen war, fand er einen handgeschriebenen Zettel auf ihrem Bett. Sie war gegangen und auf dem Zettel stand:
    Danke für alles! In Liebe Sam
    Baxter nahm den Zettel, drehte und wendete ihn in seinen Händen. Nur diese sechs Worte gab es, mehr nicht.
    Aber er verstand nun ihre Entwicklung und was in den letzten Wochen in ihr vorgegangen war. Ihre Vorführung hatte sie als Abschluss des kleinen Experimentes angesehen. In ihrer Entwicklung als Sklavin, Baxter hasste diesen Ausdruck immer noch, war Samira erwachsen geworden. Sie wusste nun, wozu sie fähig und was sie zu geben imstande war. Es hatte sich für sie gelohnt.
    Aber hatte es sich auch für Baxter oder für die anderen gelohnt? Harold war sicherlich derjenige, den ihr Weggang am schmerzlichsten traf. Aber auch er kam darüber hinweg oder er ließ es sich zumindest nicht anmerken, dass sie ihm fehlte. Baxters Frau Fiona und Kay hatten dem Ganzen eh immer skeptisch gegenübergestanden und vermissten nun nichts mehr. Sie spielten ihre Spielchen weiter und sie waren sich wieder genug. Es war wie vorher, nur war Baxter um eine Erfahrung reicher. Für sich hatte er beschlossen, dass das Experiment nur mit Samira hatte gelingen können. Sie war einfach wie geschaffen dafür. Ihre Einstellung, ihr Vorleben, all das passte hervorragend in diese Spielform. Baxter konnte sich wunderbar auf sie einlassen, auch wenn er anfänglich Schwierigkeiten damit gehabt hatte. Aber alles in allem war es eine Erfahrung, die er weder wiederholen noch missen wollte.
    Sie lebten ihr Leben zu viert weiter. Kays Ausstellung der restaurierten Bücher war ein voller Erfolg, Fionas Garten strahlte in altem Glanz, Harold ging ganz in der Betreuung der neu eröffneten Gästezimmer auf und Baxter selbst fügte sich in seine Aufgaben und konnte ihnen einiges Positives abgewinnen. Sie waren eine kleine Familie und sie liebten sich.
    ***
    Es war der letzte sonnige Samstag im September, als Fiona und Baxter ihre Einkaufstour in London unterbrachen, um in einem kleinen Straßencafé abseits der großen Straßen eine Kleinigkeit zu trinken. Die Sonne bemühte sich, die Menschen in dem Café noch ein wenig zu wärmen, bevor sie sich für den kommenden Herbst verabschieden würde. Fee und Baxter scherzten miteinander. Diese seltenen Momente, in denen er mit ihr allein war, waren mehr als wichtig für ihn geworden und er liebte es, sie in Diskussionen zu verwickeln und ihren Gedankengängen dabei zu folgen.
    Für einen Moment lehnte Baxter sich in seinem Stuhl zurück, um dem Kellner, der ihnen den bestellten Kuchen servierte, Platz zu machen, als er sie sah …
    Baxter blickte gerade auf die gegenüberliegende Straßenseite und dort stand sie. Allerdings musste er zweimal hinsehen, um sich zu vergewissern. Auch Fee war die Person nicht entgangen und sie legte Baxter ihre Hand auf die Schulter.
    »Ist das nicht …?« Sie vollendete den Satz nicht, denn sie war genauso erstaunt wie ihr Mann, über das Auftreten von Samira.
    Samira hatte ihre Haare kürzen lassen und trug die dunkle Pracht nun zu einem Bob geschnitten. Ihr Make-up betonte ihre großen, dunklen Augen und in ihrem Gesicht strahlte es. Ein kurzer, karierter Rock, hohe braune Stiefel und ein Cordblazer rundeten das Erscheinungsbild ab. Zwar hatte sie sich total verändert, aber es war eindeutig Samira!
    In ihrer Hand trug sie eine dieser sündhaft teuren Collegetaschen aus hellbraunem Leder. Sie winkte jemandem auf ihrer Straßenseite und Baxter folgte ihrem Blick. Ein Herr, etwa in Baxters Alter, winkte ihr lachend zurück und beschleunigte daraufhin seinen Schritt. Lachend fiel sie ihm um den Hals. Und da sah Baxter es blitzen: ihr silbernes Halsband!
    Sie lebte es also immer noch und hatte anscheinend nicht genug davon bekommen.
    Er lächelte Fee zu. »Ja«, sagte er leise, »ich denke, das ist sie.« Baxter beugte sich zu seiner Frau und küsste sie.
    »Wollen wir sie nicht …?« Er ließ sie nicht aussprechen und während er den Kopf schüttelte, legte er ihr einen Finger auf die Lippen. »Nein, es ist gut so, wie es ist.«
    Baxter und Fiona sahen den beiden noch einen Moment hinterher. Irgendwann waren sie verschwunden. Es war ein eigenartiges Gefühl, sie so lachend und anscheinend ausgeglichen mit einem anderen Mann zu sehen. Sicherlich hätte man es Eifersucht nennen können. Vielleicht war es das
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