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Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Nina Hunter
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hatte.
    Nolan sah sich hastig um, mittlerweile leuchteten auf allen Monitoren und auch den Scheiben dunkle orangefarbene Zeichen auf. »Er wird bald hier sein«, murmelte er, »wir müssen uns beeilen. Nimm meine Hände.«
    Keith tat, wie ihm geheißen.
    »Es ist wichtig, dass du dich mir völlig öffnest«, instruierte Nolan ihn. »Wir beide müssen eins miteinander werden, das heißt, wir dürfen keine Geheimnisse mehr voreinander haben. Hast du das verstanden?«
    Keith sah nicht glücklich über diese Offenbarung aus, aber er nickte. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit.
    Nolan nickte zufrieden und schloss die Augen.
Nuran
, rief er in Gedanken aus.
Führe mich. Hilf mir.
    Dieser Punkt war wichtig, das hatte ihm seine Ahnin eingeschärft. Nur auf seine Bitte hin konnte sie die Brücke zwischen Keith und Nolan bauen. Sie würde ihre Geister füreinander öffnen, doch von diesem Punkt an waren sie auf sich selbst gestellt. Nolan musste es gelingen, seinen Geist in kürzester Zeit in Einklang mit Keiths zu bringen. Erst wenn sie beide eins waren, war es ihnen möglich, die Kraft, die aus dem Ritual entstand, zu nutzen, um den Gruagach zu töten.
    Nolan spürte, wie die Runen auf seinem Körper begannen, leise zu pulsieren. Er spürte die kühle Luft des Raums, die Farbe auf seiner Haut. Das Gefühl hatte einen Nachhall, wie ein Echo in einem großen, leeren Raum, und es dauerte eine Weile, bis Nolan begriff, wieso. Er spürte an dieser Stelle seines Körpers das, was auch Keith fühlte. Dem Jäger schien es ähnlich zu gehen, denn Nolan hörte ihn überrascht aufkeuchen.
    Weiter, Nuran, weiter,
trieb Nolan seine Ahnin an; Euphorie rauschte durch seinen Körper. Es klappte. Es klappte tatsächlich!
    Die Verbindung zwischen ihnen wurde intensiver. Die Präsenz eines zweiten Körpers manifestierte sich von den Zeichen aus, über die Schultern, den Hals, Brust und Bauch. Mehr und mehr von ihm kam in Einklang mit Keiths Körper, schien mit dem anderen zu verschmelzen. Es gab nur noch eine Stelle, die sie trennte – die Rune auf seiner Stirn. Langsam kroch die Empfindung höher hinauf, immer weiter auf das Zeichen zu. Nolan hielt noch immer die Augen geschlossen, doch als die Empfindung auch endlich die Stirn und das Zeichen erreichte, riss er die Augen auf. Für einen Moment überlagerten sich die Bilder; er sah Keith und gleichzeitig sich selbst, bemalt mit der Lehmfarbe und ungläubig nach Atem ringend. Dann gleißte helles Licht auf, und ein weiterer Knall kündigte das Zerbrechen des vierten Schutzkreises an.
    »Keith?« Nolan sah noch immer nichts, nur Licht, das ihn vollständig umgab. Von irgendwoher glaubte er, Keiths Stimme zu hören, aber er war sich nicht sicher. Er sah an sich hinunter, aber sein Körper existierte nicht mehr; er war Teil dieses Lichts, das ihn umgab. Seine Sinne existierten hier nicht in der Form, wie er sie kannte. Hören, riechen, fühlen, schmecken – alles war noch da, doch es ging über die normale Reichweite hinaus. Er konnte das Licht schmecken und Keiths Anwesenheit in jeder Zelle seines Körpers spüren. Der Sealgair war in der Nähe, er war bei ihm; die Brücke hatte funktioniert!
    Er streckte sein Bewusstsein aus, auf der Suche nach Keith, doch der Sealgair war verschwunden. Stattdessen traf Nolan nur auf eine Wand aus Kälte; sie schmeckte schwarz und klang hart und kalt. Nolan versuchte, sie zu überwinden, aber je weiter er nach oben strebte, desto höher schien sie zu werden. »Keith!« Er schrie, so laut er konnte, aber die schwarze Wand vor ihm schluckte jedes Geräusch. Er schlug dagegen, trat, brüllte, aber sie war unüberwindlich. Er konnte nicht zu Keith durchdringen, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Was war geschehen?
    »Nuran«, rief Nolan auf der Suche nach Hilfe. Ihnen blieb keine Zeit – war der Gruagach etwa schon im Trainingsbau angekommen? Er hätte es doch gespürt, wenn der Unseelie den letzten Schutzkreis durchbrochen hätte, oder?
    »Nuran!«
    Keine Antwort.
    Aus Wut und Frustration schlug Nolan mit der geballten Faust gegen die Mauer vor sich. »Keith, du verdammter Hund, was soll das? Lass mich zu dir!«, rief er in einem letzten verzweifelten Versuch, Keith, sich und die Sealgair zu retten.
    »… kann nicht.« Die Worte waren so leise, dass Nolan im ersten Moment dachte, er hätte sie sich eingebildet. »Keith!«, schrie er wieder. »Du verfluchter Mistkerl, lass mich endlich zu dir, sonst sterben wir beide.«
    Diesmal erhielt er als Antwort nur
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