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Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Träume der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Nina Hunter
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Wasser schwappte darin.
    »Und es wirkt garantiert?«
    Nolan öffnete den zweiten Tiegel und goss das Wasser hinein. Die Flüssigkeit mischte sich mit dem Lehmpulver, und er rührte mit dem mitgebrachten Stab darin. »Nein, garantieren kann es uns keiner. Das Ritual ist nicht sonderlich kompliziert, aber es darf dabei kein Fehler passieren. Du musst es unter allen Umständen perfekt ausführen, und i ch weiß nicht, ob dir das gelingen wird.«
    »Was passiert, wenn es nicht klappt?«
    Diese Frage hatte ihn auch beschäftigt, und Nurans Antwort war alles andere als ermutigend gewesen. »Wenn es nicht klappt, wird der Gruagach uns nicht genug Zeit lassen, um unseren Fehler zu bereuen«, sagte er tonlos. »Ich kann verstehen, wenn du nicht willst, aber –«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht tun werde«, erwiderte Keith ruhig. »Ich wollte nur wissen, was mich erwartet, falls wir es vermasseln, das ist alles.«
    Nolan stellte den Tiegel mit der Farbe wieder auf den Stuhl und zog sich sein T-Shirt aus. Keith stand nur daneben, bis Nolan ihn aufforderte, es ihm gleichzutun. »Was muss ich tun?«, fragte Keith mit rauer Stimme.
    Nolan nahm den Tiegel und stellte sich hinter den Sealgair. »Stillhalten«, murmelte er und verfluchte sich selbst, weil seine Stimme schwankte. Zum ersten Mal sah er Keith leibhaftig, nur mit einer Hose bekleidet, vor sich. Es war eine Sache, ihn in seinen Träumen zu sehen, aber eine ganz andere, ihn mit allen Sinnen wahrnehmen zu können. Keiths breiter Rücken vor ihm schimmerte bläulich im Licht der Scheinwerfer; er war angespannt. Die Muskeln auf seinem Rücken und seinem Bizeps waren deutlich definiert und drückten sich gegen die Haut. Nolan räusperte sich und versuchte, sich auf die Zeichen zu konzentrieren, die Nuran ihm gezeigt hatte. Sie wurden mit Wasser und Erde aus dem Ursprung auf den Körper gemalt und sollten Sealgair und Draoidh dabei helfen, die mentale Brücke zu errichten, die notwendig war, um das Ritual zu vollenden.
    Er tauchte den Zeigefinger bis zur Hälfte in die Lehmfarbe und malte das erste Zeichen auf Keiths linkes Schulterblatt. Der zuckte zusammen. »Hey, Draoidh«, sagte er mit belegter Stimme, »das ist kalt.«
    »’t-’tschuldige«, erwiderte Nolan hastig. Er ließ seinen Finger jedoch auf der Haut und malte die Rune fertig. Keiths Haut fühlte sich … berauschend an. Sie war weich und unglaublich warm. Selbst die Kälte der Farbe konnte dem nichts anhaben. Nolan ertappte sich dabei, wie er in Gedanken darin versank, diese Haut auf der seinen zu spüren, sein Gesicht daran zu schmiegen und einfach ewig dort auszuruhen.
    Ein lauter Knall und ein weiteres, wesentlich stärkeres Beben holten ihn in die Wirklichkeit zurück. »Verdammt, der zweite Kreis ist gefallen – er hat den dritten bereits angegriffen«, murmelte Keith.
    Nolan biss die Zähne zusammen und malte eine weitere Rune auf Keiths rechtes Schulterblatt und das Rückgrat. Dann stellte er sich vor ihn. Keiths Duft hüllte ihn ein, und die Wärme seines Körpers wollte ihn schier verbrennen. Er hielt die Augen auf die muskulöse Brust gesenkt, auf der sich die Brustwarzen wie kleine, rosafarbene Blüten abzeichneten. Wie sie wohl schmeckten, wenn er sie küssen würde?
    Nolan blinzelte und malte mit der bloßen Hand eine Rune auf Keiths Stirn, seinen Solarplexus und eine Handbreit unter dessen Bauchnabel. Dann reichte er den Tiegel an den blonden Sealgair. »Du musst mir die restlichen Zeichen aufmalen.«
    »Wie sollen sie aussehen?«
    Nolan zeigte es ihm, und Keith trat hinter ihn, um zu beginnen. Kaum hatte Keiths Finger ihn berührt, spürte Nolan seine lange verdrängte Erregung zurückkehren. Es war der unpassendste Moment, aber er war völlig machtlos; er konnte nur hoffen, dass Keith es nicht sah, wenn er ihm die Zeichen auf Brust und Stirn malte. Er hatte Glück; entweder sah Keith es wirklich nicht, oder er hatte beschlossen, es zu ignorieren. Als er fertig war, stellte er den Tiegel zurück auf den Stuhl. »Was jetzt?«
    Nolan setzte sich wortlos vor den Monolith in der Mitte des Raums und bedeutete Keith, sich mit dem Gesicht zu ihm zu setzen. Der Sealgair kniete sich vor Nolan und sah ihn abwartend ab, als es wieder bebte.
    »Dieser miese Scheißkerl bricht die Kreise immer schneller«, stieß Keith zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während beide versuchten, sich wieder aufzurappeln. Diesmal war das Beben so stark gewesen, dass es sie sogar von den Knien gerissen
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