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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster
Autoren: Karin Wahlberg
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aussehend.«
    »Ein Hengst also«, meinte Janne Lundin.
    »Sie hat ihn geliebt, soweit ich weiß. Aber das mit der Scheidung war heikel. Eine Scheidung hätte bedeutet, dass Harald die Firma verloren hätte, für die er sich so viele Jahre lang mit seiner ganzen Energie eingesetzt hat. Das war ihnen sicherlich beiden klar, obwohl er es vermieden hat, über das Testament mit uns zu sprechen.«
    »Harald Eriksson wird Jörn Johansson im Pflegeheim Gullregnet begegnet sein, in dem seine kranke Mutter betreut wird. Jeden Tag nach der Arbeit fährt Eriksson dorthin«, sagte Claesson. »Harald Eriksson dachte wohl, dass er mit Johansson ein leichtes Spiel haben würde. Auftragsmörder sind ja nicht sonderlich leicht zu finden, wenn man sich nicht in den entsprechenden Kreisen bewegt und es sich um sehr viel Geld dreht. In diesem Fall waren es ja nur 20000 Kronen. So viel hat der BMW laut Auskunft des Autohändlers gekostet. Johansson könnte natürlich auch mehr erhalten haben, wir haben bei ihm jedoch kein Geld gefunden.«
    »Oder die Eltern haben das Geld gefunden und versteckt«, meinte Erika. »Sie sahen zwar nicht aus, als würden sie so etwas tun, aber man kann nie wissen, wie sich sogenannte ehrliche Leute in Ausnahmesituationen verhalten.«
    »Jörn muss ein schlechter Schütze gewesen sein«, meinte Peter Berg. »Er hat sicher auf vielen Elchjagden danebengeschossen. Es ist allerdings auch nicht leicht, einen tödlichen Schuss abzufeuern, da muss man schon sehr nahe herangehen. Außerdem war es dunkel …«
    »Benny, hattest du noch was?«, fragte Claesson.
    »Ja. Wir sind auf etliche Übereinstimmungen gestoßen, sowohl hinsichtlich der DNA als auch, was die Fingerabdrücke betrifft. Wir haben Fingerabdrücke auf dem Lenkrad von Johanssons BMW sichergestellt sowie einige Haare. Auf dem Trösterzettel fanden sich ebenfalls Fingerabdrücke. Wir haben ja von allen Angestellten der Chirurgie nach Charlotte Erikssons Tod die DNA ermittelt. Außerdem haben wir von allen, die nachweislich in ihrem Zimmer gewesen sind, die Fingerabdrücke abgenommen. Es zeigt sich, dass die junge Frau, die Charlotte Eriksson tot aufgefunden hat, auch im schwarzen BMW von Jörn Johansson mitgefahren ist, ganz gemäß der Aussage des Zeugen aus der Fabriksgatan, obwohl seine Personenbeschreibung etwas vage war. Wir haben ihm ein Passfoto vorgelegt, auf dem er sie nicht wiedererkannte. Wahrscheinlich ist es ihr nicht sehr ähnlich.«
    Es wurde vollkommen still.
    »Dabei sieht sie so gut aus«, meinte Peter Berg enttäuscht.
    »Auch gut aussehende Frauen begehen Verbrechen«, meinte Erika Ljung. »Aber wir können nicht beweisen, dass sie an jenem Abend, an dem Johansson starb, in seinem Auto saß«, fuhr sie fort. »Es gibt auch Zeugen, die die beiden bei anderen Gelegenheiten zusammen gesehen haben.«
    Louise nickte.
    »Ja. Ich habe sie Anfang Oktober auf einer Bank auf der Flanaden gesehen. Da schien ihr seine Gesellschaft eher lästig zu sein.«
    »Wir müssen sie wohl selbst fragen«, meinte Claesson.
    »Sollen wir sie holen?«, fragte Peter Berg.
    »Ja. Und zwar sofort. Nimm Erika mit.«
     
    Sara-Ida Ström sagte kein Wort, als man sie im Krankenhaus abholte. Kurz nach vier Uhr saßen Louise Jasinski und Peter Berg vor ihr. Sie wich in keinem Punkt von ihrer ersten Aussage ab. Sie erzählte ein weiteres Mal, wie sie in das Zimmer von Charlotte Eriksson gekommen war. Die Patientin sei in Schweiß gebadet und tot gewesen. Mit todernster Miene beschrieb sie dann, wie schockiert sie gewesen sei.
    »Sie wissen also nicht, wie es zu dem hohen Insulinspiegel in ihrem Blut gekommen sein könnte?«
    »Natürlich nicht! Ich bin nur Pflegehelferin. Ich habe nichts mit den Medikamenten zu tun.«
    »Aber im Gullregnet hatten Sie doch die Aufgabe, Insulin zu spritzen, nicht wahr?«
    Sara-Ida schaute auf ihre Hände.
    »Oder?«
    »Ja.«
    »Sie wissen, dass Charlotte Eriksson an einer Überdosis Insulin gestorben ist?«
    Ihre Gesichtszüge entgleisten. Jetzt haben wir sie gleich so weit, dachte Louise.
    »Aber ich war es nicht.«
    Pause.
    »Wer dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir wissen, dass Sie Jörn Johansson kannten. Wir wissen, dass Sie in seinem Auto mitgefahren sind. Können Sie uns davon erzählen?«
    »Was? Er hat mich halt mal mitgenommen, als so wahnsinnig schlechtes Wetter war.«
    »Haben Sie bei dieser Gelegenheit das hier verloren?« Louise legte den von einem Block abgerissenen Zettel auf den Tisch.
    Die junge Frau starrte ihn
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