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Luftschlösser

Luftschlösser

Titel: Luftschlösser
Autoren: Susanne Nitzsche
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einen kleinen Klaps auf den Rücken und die Bestätigung, dass sie sich heute Abend gut schlägt, dann bin ich hier weg.” Charles wollte sie unbedingt anfassen, dennoch gestattete er sich nicht mehr als eine flüchtige Berührung ihrer Schulter. „Ich glaube, ich habe deine Zuwendung heute Nacht bitternötig.”
    Sephi schenkte ihm ein kaum wahrnehmbares Lächeln. „Sehr gern, Mr Manning. Sobald ich dich aus dem Packpapier gepellt habe. Du entschuldigst mich bitte? Ich muss dein Bett anwärmen.” Sie hielt ihm ihre Hand zur Verabschiedung hin, dann verließ sie die Party hoch erhobenen Hauptes und wohl wissend, dass er ihr hinterher starrte.
     
    Nachdem er Fiona Wellington Zuspruch gespendet und einigen anwesenden Herren kameradschaftlich auf die Schultern geklopft hatte, hatte Charles sein Versprechen wahr gemacht und die Party verlassen. Auf dem Weg zu seiner Wohnung löste er seine Krawatte und öffnete die oberen Knöpfe seines Hemdes. Für Abende wie diesen schuldete Fenwick ihm etwas! Aber immerhin würde die ultimative Entschädigung in seinem Apartment auf ihn warten.
     
    Dieses Spiel wiederholte sich innerhalb der nächsten Woche noch zweimal. Ein augenscheinlich zufälliges Aufeinandertreffen, ein freundliches, aber leicht desinteressiertes Gespräch gefolgt vom getrennten Verlassen der Veranstaltung. (Die Gastgeber, die wirklich etwas auf sich hielten, nannten ihre Partys allerdings großspurig Events .) Niemand konnte ernsthaft vermuten, Persephone und Charles stünden einander nahe, denn ihre Unterhaltung auf diesen Events konnte man beim besten Willen nicht als herzlich bezeichnen. Die Veranstalterinnen waren professioneller und ruhiger im Umgang mit ihren Gästen als Fiona Wellington, was die Sache für Charles viel einfacher gestaltete. Nicht dauernd am Rockzipfel einer aufgescheuchten Society-Lady hängen zu müssen, konnte nur von Vorteil sein, wenn man in Wirklichkeit die Anwesenheit einer ganz anderen Person genießen wollte.
     
    ***
     
    „Hi, bin wieder da und auch gleich wieder weg”, rief er müde in seine spärlich beleuchtete Wohnung hinein und verschwand postwendend in seinem Badezimmer. Sephi würde ihn gehört haben, selbst wenn sie es sich in seinem Schlafzimmer mit einem Buch bequem gemacht hatte. Charles begrüßte sie nicht gern mit dem Geruch fremder Frauen an sich. Es fühlte sich schäbig und primitiv an, sie zu küssen, während er die Spuren jener Frauen an seiner Kleidung trug, die es sich zur Angewohnheit gemacht hatten, ihn zu umringen und zu Engtänzen aufzufordern. Fenwick würde sich aus diesen Zudringlichkeiten nichts machen, aber nein, er hatte Charles diese Xanthippen aufhalsen müssen, weil er genau wusste, dass sie auf ihn abfahren würden. Er schlüpfte hastig aus seiner Kleidung und stellte sich unter die Dusche, deren warmes Wasser ihn sofort entspannte. Ein kalter Lufthauch ließ ihn herumfahren.
    „Lass’ mich dir helfen.” Persephone schloss die Tür der Duschkabine hinter sich und griff nach dem kratzigen Schwamm, Teil ihrer Ersteinrichtung seiner beiden Badezimmer. „Stütz’ dich an den Fliesen ab, ich wasche dir die Frauen dieses Abends vom Leib.”
    „Das klingt, als hättest du es mit einem Gigolo zu tun.” Er drehte sich um, um sich mit den  flachen Händen an den Badfliesen abzustützen.
    „Keineswegs. Du kannst ja nichts dafür, dass dich die Damen umschwärmen wie Motten das Licht”, sagte sie gerade laut genug, dass Charles sie über das Rauschen des Wassers hinweg hören konnte. Sie begann damit, seinen Rücken mit dem Schwamm und etwas Duschgel einzuseifen. Die Prozedur hinterließ gerötete und gut durchblutete Haut. Er seufzte lang gezogen, was Persephone dazu brachte, auch seinen Hintern mit dem Schwamm zu bearbeiten.
    „Das tut so gut! Ich hätte nie gedacht, dass dieser harte Schwamm sich so großartig anfühlen kann.” Er legte den Kopf in den Nacken.
    „Ich schon.” Sie legte den Schwamm beiseite und trat so dicht hinter ihn, dass sie seinen nassen Rücken mit Küssen bedecken konnte. Ihre Hände umfassten dabei seine Hüften, kreisten um seinen Bauchnabel und glitten schließlich tiefer, um ihn zu massieren. Dabei rieb sie ihren Unterleib langsam und genüsslich an seinem Po. Er war ohnehin schon erregt gewesen, es war also leicht für sie, ihn durch den Einsatz ihres Körpers, ihrer Lippen und Hände so weit zu bringen, den Tag komplett zu vergessen.
    Mit einer schnellen Bewegung drehte sich Charles um, schlang ihr
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