Lübeck
milliardenschwere griechische
Reeder Aristoteles Onassis, das italienische Sexsymbol Sophia Loren, Kaiserin
Soraya von Persien und – man höre und staune – der biedere Konrad
Adenauer. Im Nachtclub La Belle Epoque, in dem inzwischen ein Sternerestaurant
beheimatet ist, traten Josephine Baker und Lale Andersen auf.
Seit 2005 ist in dem Gebäude das COLUMBIA Hotel Casino Travemünde
untergebracht. Es beherbergt eine der ältesten Spielbanken Deutschlands.
Kaiserallee 2, im
Südflügel des COLUMBIA-Hotels, Tel. 8410, www.spielbank-sh.de -travemuende.htm.
Automatencasino tägl. 11–1.30 Uhr, Großes Spiel (Roulette, Black Jack,
Poker) tägl. 17–2 Uhr. Eintritt ab 18 J. Personalausweis oder Reisepass
erforderlich! Großes Spiel 2 €, Automatenspiel 1,50 €. Außerdem wird
beim Großen Spiel gepflegte Kleidung erwartet (Herren tragen ein Jackett, kein
Krawattenzwang). Die Automaten dürfen in wesentlich bequemerer Kleidung
bedient werden.
Brodtener Steilufer
5-Sterne-Hotel und legendäres Casino
Man erreicht den höchsten Punkt über eine 1,5 km lange Piste bequem mit
dem Auto. Einfach kurz vor dem Ort Brodten rechts abbiegen! Schöner ist es,
wenn man nach dem Parkplatz bei einer Fischbude kurz vor dem wilden Nordstrand
die Hermannshöhe „erklimmt“. Das gleichnamige Restaurant und Oma-Café hat
einen neuen Pächter bekommen und soll in eine moderne Gastronomie verwandelt
werden. Daneben sind Stände für Snacks auf die Hand aufgebaut. In fernerer
Zeit lockten Piraten unbedarfte Schiffer von dieser Ebene aus durch
irritierende Leuchtfeuer auf die vorgelagerten Sandbänke, um sie kurzerhand
auszurauben.
Früher gab es außerdem einen Holzpavillon: Vom sog. Seetempel spähten die
gediegen gekleideten Damen und Herren in die Ferne – und fürchteten sich
gelegentlich vor der Ungeheuerlichkeit des Meeres … „In schwindlichter
Weite verfloß die Riesen-Wasserfläche mit den Wolken, und Himmel und Wasser
schienen ein unendliches Ganzes zu bilden. Im Hintergrunde ruhten ungeheuere
Schiffe, wie an den Wolken aufgehangen“ (Eichendorff). Einen der großen
Ozeanriesen sieht man auch 200 Jahre später fast immer am Horizont. Was der
Dichter vergessen hat: Manchmal ziehen Schwäne majestätisch über die weite
Ebene. Im Winter beobachtet man Angler und Wasservögel, im Sommer Badende –
wobei viele Möglichkeiten zu guten Fotomotiven gegeben sind und man die
verschiedenen Blautöne der Ostsee erkennen kann.
Heute muss man am Rand des 4 km langen Höhenweges, der
schnurstracks nach Niendorf führt und sich auch mit dem Fahrrad meistern
lässt, allerdings aufpassen, v. a. auf (kleine) Kinder. Der Lehm am Rand der
Steilküste ist brüchig, jedes Unwetter reißt Bäume in die Tiefe. Jährlich
büßt das Kliff im Norden ungefähr 1 m dank der rauen
Witterungsverhältnisse ein. Gleichwohl ist diese kleine Wanderung ein Genuss
– auch außerhalb der Saison, wenn nur Einheimische unterwegs sind! Und wer
bei Ebbe den unterhalb gelegenen Strandweg nimmt, kann die über 2.500
Brutröhren der Uferschwalben sehen – die größte Uferschwalbenkolonie
Schleswig-Holsteins.
Priwall
Der Priwall ist eine kleine Halbinsel in der Travemündung gegenüber dem
Stadtzentrum und gehört als Ortsteil zu Travemünde. Im Norden von der Ostsee
und im Westen von der Trave umspült, grenzt der Priwall im Süden an die
Pötenitzer Wiek. Dieses Gewässer gleicht einem Haff und ist für viele
Wasservögel ein wichtiger Lebensraum. Als Natura-2000-Mitglied steht es unter
dem besonderen Schutz der EU. Teile im Westen und im Süden des Priwalls stehen
außerdem unter Naturschutz.
Entlang der Nordküste lassen sich wunderbare Strandspaziergänge bis
Mecklenburg-Vorpommern unternehmen. An der schmalsten Stelle verlief während
der deutschen Teilung die Grenze zur DDR. Heute machen Fahrradtouren im
Hinterland vielen Urlaubern Freude. Je weiter östlich man kommt, desto
naturbelassener wird es. Kleines Manko: Bis 2015 sind sechs Feriendörfer mit
110 Häusern geplant … Bis dahin jedoch kann man den Worten des
Nobelpreisträgers vertrauen: „Wir gehen, gehen auf leicht federndem, mit
Tang und kleinen Muscheln bestreutem Grunde, die Ohren eingehüllt vom Wind,
von diesem großen, weiten und milden Winde, der frei und ungehemmt und ohne
Tücke den Raum durchfährt und eine sanfte Betäubung in unserem Kopfe
erzeugt“ (Thomas Mann, Der Zauberberg).
Um den Priwall zu erreichen, besteigt man gegenüber der Alten Vogtei
(Vorderreihe 7)
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