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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Klein. »Beschissenes Wetter. Wahrscheinlich wird es noch schlimmer.«
Smith stellte seine Tasche ab. »Ja, Sir. Aber bloß für die Navy.«
Diesmal nötigte er Klein mit dem abgedroschenen Witz kein Lächeln ab. »Tut mir Leid, Sie in einer solchen Nacht aufzuscheuchen. Es hat sich etwas ergeben. Kommen Sie mit.«
Smith sah sich um, ehe er Klein zu dem Tisch mit der Kaffeemaschine folgte. In dem Hangar standen vier Gulfstream Jets, aber es war keinerlei Wartungspersonal zu sehen. Smith nahm an, dass Klein sie weggeschickt hatte, um ungestört zu sein.
»Die tanken einen Vogel mit Langstreckentanks auf«, sagte Klein und sah auf die Uhr. »Sollte in zehn Minuten fertig sein.« Er reichte Smith einen Styroporbecher mit dampfendem schwarzem Kaffee und musterte ihn dann nachdenklich. »Jon, es handelt sich um eine Extraktion. Deshalb die Eile.«
Und deshalb braucht man einen großen Unbekannten.
Dank seiner Militärverga ngenheit war Smith mit dem Begriff »Extraktion«, so wie Klein ihn benutzt hatte, vertraut. Man verstand darunter, jemanden oder etwas so schnell und so lautlos wie möglich von einem bestimmten Ort oder aus einer bestimmten Situation zu entfernen gewöhnlich unter widrigen Umständen und in höchster Eile.
Aber Smith wusste auch, dass es für solche Aufträge gewöhnlich Spezialisten gab - militärische wie zivile.
Als er sich in diesem Sinne äußerte, erwiderte Klein: »Im vorliegenden Fall haben wir es mit besonderen Umständen zu tun. Ich möchte keine anderen Stellen einschalten - zumindest jetzt noch nicht. Außerdem kenne ich den Betreffenden - und Sie kennen ihn auch.«
Smith zuckte zusammen. »Wie bitte, Sir?«
»Der Mann, mit dem Sie sich treffen und den Sie herausholen sollen, ist Juri Danko.«
»Danko…«
Vor seinem inneren Auge sah Smith einen Mann wie einen Bären, ein paar Jahre älter als er, mit einem sanften Mondgesicht, das ein paar Aknenarben aus seiner Kinderzeit verunzierten. Juri Danko, der Sohn eines Kohlebergmanns aus Dobnez, mit einem von Geburt an verkrüppelten Bein, hatte es in der Abteilung für medizinische Ermittlungen der russischen Armee zum Oberst gebracht.
Smith konnte seine Überraschung nicht verhehlen. Er wusste, dass Klein, bevor er die Sicherhe itsvereinbarung unterzeichnet hatte, mit der Smith Mitglied von CovertOne geworden war, sein ganzes Leben unter das Mikroskop genommen hatte. Klein war also klar, dass Smith Danko kannte, er hatte aber in keiner ihrer Besprechungen auch nur angedeutet, dass er selbst eine Beziehung zu dem Russen unterhielt.
»Gehört Danko zu…?«
»Covert-One? Nein, und Sie werden ihm gegenüber auch nicht erwähnen, dass Sie dazu gehören. Aus Dankos Sicht schicke ich einfach jemanden, den er kennt, um ihn herauszuholen. Das ist alles.«
Daran hatte Smith starke Zweifel. So schlicht und einfach war bei Klein nie etwas. Aber eines stand für ihn fest: Klein würde nie einen Agenten in Gefahr bringen, nur weil er ihm nicht alles gesagt hätte, was er wissen musste.
»Als Danko und ich uns das letzte Mal begegnet sind«, meinte Klein, »haben wir einen einfachen Code verabredet, der nur im Falle größter Not angewendet werden sollte. Der Code war eine Speisekarte. Der Preis acht Euros - weist auf das Datum hin, 8. April, zwei Tage von heute an gerechnet. Einer nach europäischer Zeit.
Die Spezialität sind Meeresfrüchte, und das deutet an, dass Danko auf dem Seeweg kommen wird. Bei dem Bellini handelt es sich um einen Cocktail, der das erste Mal in Harry’s Bar in Venedig gemixt wurde. Dass das Restaurant zwischen zwei und vier Uhr nachmittags geschlossen ist, weist auf den Zeitpunkt hin, an dem der Kontakt am Treffpunkt stattfinden soll.«
Klein hielt kurz inne. »Ein einfacher, aber sehr wirksamer Code. Selbst wenn der Schlüssel geknackt und die Nachricht abgefangen worden ist, wäre es immer noch unmöglich, mit dem Menü etwas anzufangen.«
»Da Danko erst in frühestens vierundzwanzig Stunden eintreffen wird, weshalb dann das Alarmsignal?«, fragte Smith.
»Danko hielt es für richtig, es sofort auszulösen«, erwiderte Klein sichtlich besorgt. »Er könnte vorzeitig nach Venedig kommen; er könnte sich verspäten. In letzterem Fall möchte ich nicht, dass er in der Luft hängt.«
Smith nickte und nahm dann einen Schluck von seinem Kaffee. »Verstanden. Jetzt zur VierundsechzigtausendDollar-Frage: Weshalb zieht Danko Leine?«
»Das wird nur er uns sagen können. Und glauben Sie mir, ich will diese Gründe kennen. Danko
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