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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01
Autoren: Der Hades-Faktor
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auf dem türkisen Kanal. Das Land der schönen jungen Frauen und stattlichen Männer in den knappsten Bademoden. Dr. Jon Smith, ehemals Lieutenant Colonel der U.S. Army, versuchte, sich an die ruhige Schönheit dieses sanften Paradieses zu gewöhnen, wo alle Anstrengungen sinnlos erschienen und nur der Cenuss des Lebens, der Natur und der Träume zählte.
    Es war ein Kampf gewesen, seine Offiziersstellung aufzugeben. Die Armee hatte ihn nicht gehen lassen wollen, aber um seinem Leben einen neuen Sinn zu geben, war ihm keine andere Wahl geblieben. Nachdem er sich von seinen Freunden beim USAMRIID verabschiedet hatte, verweilte er lange in Sophias einstigem Büro. Dort hatte bereits ein eifriger junger Mann mit einer ganzen Tasche voller Zeugnisse und Referenzen seine Sachen ausgepackt, die jetzt dort lagen, wo sich einst ihre Stifte, ihre Notizen und ihr Parfüm befunden hatten. Jon ging hinüber in sein Büro, das ebenfalls bereits für seinen Nachfolger ausgeräumt worden war. Hier fühlte er sich weniger traurig. Dann verabschiedete er sich von dem neuen Direktor. Als er dessen Büro betrat, glaubte er beinahe, einen lauten Wortschwall General Kielburgers zu hören, der - völlig unerwartet - kurz vor seinem Tod gezeigt hatte, dass er Anstand besessen hatte.
    Dann beauftragte er eine Umzugsfirma damit, sein Haus leer zu räumen und es zum Verkauf anzubieten. Ihm war klar, dass er dort nicht mehr leben konnte, nicht ohne Sophia.
    Die ganze schmutzige Geschichte um das Hades-Projekt beschäftigte die Medien noch wochenlang, weil mehr und mehr Enthüllungen über Victor Tremonts Pläne ans Licht kamen und weitere einst respektable Persönlichkeiten verhaftet wurden. Die Anklagen gegen Jon Smith, Randi Russel, Marty Zellerbach und einen mysteriösen Engländer wurden stillschweigend fallen gelassen, Einzelheiten im Namen der nationalen Sicherheit unter den Teppich gekehrt. Jon war nicht beglückt, als eine unternehmungslustige Journalistin einige Details über seine Vergangenheit am USAMRIID, in Somalia, im ehemaligen West-Berlin und im Golfkrieg ausgebuddelt und versucht hatte, eine Verbindung zwischen dieser Zeit und seiner Fähigkeit herzustellen, die kriminellen Machenschaften von Victor Tremont und dessen Kumpanen aufzudecken. Aber der Gedanke tröstete ihn, dass im Lauf der Zeit andere Nachrichten die Schlagzeilen beanspruchen würden. Wenn er nur weit genug fort war und alle Verbindungen endgültig löste, würde das Interesse an ihm schwinden. In den Geschichtsbüchern würde ihm nicht einmal eine Fußnote gewidmet werden.
    Einen Tag lang blieb er in Council Bluffs in Iowa, um die Stadt am Fluss wiederzusehen, wo er geboren worden war. Dort schlenderte er in der Innenstadt durch den Park mit dem Springbrunnen und den hohen, ehrwürdigen Bäumen. Dann starrte er von einem Parkplatz in der Bennett Street aus auf die Abraham-Lincoln-Highschool und erinnerte sich an seine, Bill Griffins und Martys Jugendzeit. Damals war alles so viel einfacher gewesen. Am nächsten Tag flog er nach Kalifornien, in dieses ruhige Erholungsgebiet, wo die Häuser rot gedeckt waren und das Leben leicht war. Er mietete ein Haus am Strand von Montecito, neben dem der Remaks, wo er zweimal pro Woche mit ein paar Universitätsprofessoren und Schriftstellern pokerte. Er aß in den örtlichen Restaurants, schlenderte über die Hafenmole und sprach nie mit Fremden, weil er ihnen nichts zu sagen hatte.
    Jetzt saß er in Shorts und barfuß auf seiner Terrasse und starrte auf die von Wolken eingehüllten Inseln. Es roch nach Salzwasser, und obwohl es eigentlich ein eher kühler Tag war, wärmte ihn die strahlende Sonne.
    Da klingelte das Telefon und er griff danach.
»Hallo, alter Soldat.« Randis Stimme klang lebhaft und fröhlich. Anfangs hatte sie ihn fast jeden Tag angerufen. Sie hatten sich um Sophias Hab und Gut und den Verkauf ihrer
    Wohnung kümmern müssen, was sie so schnell wie möglich hinter sich gebracht hatten. Beide hatten für sie wichtige Erinnerungsstücke ausgesucht, um so Sophias Andenken zu bewahren. Aber Randi rief weiterhin mehrfach pro Woche an, bis Smith begriff, dass sie ihn im Auge behalten wollte. Erstaunlicherweise war sie beunruhigt.
    »Hallo, alte Spionin. Wo sind Sie?«
»In Washington. Diese Großstadt, erinnern Sie sich? Ich mache hier wieder meinen miesen, langweiligen Job in der Denkfabrik. Ach, was gäbe ich nicht für ein Leben voller
    Abenteuer. Ich glaube nicht, dass ich in nächster Zeit einen neuen
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