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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01
Autoren: Der Hades-Faktor
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Dann steckte er die Pillen in den Mund. Würgend versuchte er, sie alle auf einmal hinunterzuschlucken. Von den Schmerzen geschwächt, sank er zu Boden und presste seine Hände schluchzend gegen die Schläfen.
Ein paar Augenblicke später fuhr ein Streifenwagen vor dem Drugstore vor und der Inhaber winkte die Polizisten herein. »Schaffen Sie diesen stinkenden Penner aus meinem Laden! Sehen Sie nur, was er angerichtet hat. Ich werde Anzeige wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl erstatten!«
Die Polizisten zogen ihre Schlagstöcke hervor. Neben dem geringfügigen Sachschaden und den verstreuten Tabletten fiel ihnen auch der Alkoholgestank auf.
Der Jüngere half Dublin auf die Beine. »Okay, Mario, wir machen jetzt eine kleine Spritztour.«
Sein Kollege packte Dublins anderen Arm und dann schoben sie den Betrunkenen, der keinen Widerstand leistete, zum Streifenwagen. Als der zweite Polizist die Wagentür öffnete, drückte der jüngere die Hand auf Dublins Kopf, um ihn ins Innere des Autos zu bugsieren.
Schreiend schlug Dublin um sich und wich vor der Hand auf seiner pochenden Schläfe zurück.
»Schnapp ihn dir, Manny!«, brüllte der jüngere Streifenbeamte.
Manny versuchte es, aber Dublin konnte sich befreien. Der jüngere Polizist packte ihn, und Manny holte mit seinem Schlagstock aus und streckte ihn zu Boden. Schreiend und am ganzen Körper zitternd, rollte Dublin über den Bürgersteig.
Die beiden Polizisten erbleichten und starrten sich an.
»So hart habe ich ihn auch wieder nicht getroffen«, meinte Manny.
Der Jüngere bückte sich, um Dublin aufzuhelfen. »Guter Gott, der macht schlapp!«
»Schaff ihn ins Auto!«
Nachdem sie den keuchenden Obdachlosen hochgehoben hatten, bugsierten sie ihn auf den Rücksitz des Polizeiautos. Mit heulender Sirene raste der Streifenwagen durch die nächtlichen Straßen. Nachdem sie mit kreischenden Bremsen vor der Notaufnahme gehalten hatten, stieß Manny die Tür auf und stürmte ins Krankenhaus, um Hilfe zu rufen.
Der andere Polizist rannte um den Wagen herum und öffnete die Fondtür.
Als die Ärzte und Krankenschwestern mit einer Bahre herauskamen, starrte der jüngere Cop wie gelähmt auf den Rücksitz, wo Mario Dublin in einer Blutlache lag und Blut auf den Boden tropfte.
Der Arzt atmete tief durch. Dann stieg er in das Auto, fühlte Dublins Puls, horchte das Herz ab und kletterte kopfschüttelnd aus dem Streifenwagen heraus. »Er ist tot.«
»Unmöglich!« Die Stimme des älteren Polizisten wurde lauter. »Wir haben die Sau kaum angerührt! Das können die uns nicht anhängen.«
    Weil die Polizei in den Fall verwickelt war, bereitete ein Arzt bereits vier Stunden später in der Leichenhalle im Keller des Krankenhauses alles für die Autopsie des verstorbenen Mario Dublin vor, dessen Wohnsitz unbekannt war. Die Tür flog auf. »Schlitz ihn noch nicht auf, Walter.« Dr. Walter Pecjic blickte auf. »Stimmt was nicht, Andy?«
    »Vielleicht hat es ja nichts zu bedeuten«, antwortete Dr. Andrew Wilks nervös, »aber das viele Blut in dem Streifenwagen macht mir Sorgen. Akutes Lungenversagen dürfte nicht zu Blutungen aus dem Mund führen. Solch eine exzessive Hämorrhagie habe ich nur bei der Behandlung einer tropischen Fieberkrankheit gesehen, als ich in der UNFriedenstruppe in Afrika diente. Dieser Typ hatte einen Behindertenausweis der Veteranen bei sich. Eventuell war er in Somalia oder irgendwo sonst in Afrika stationiert.«
    Dr. Pecjic starrte auf den Toten, den er obduzieren wollte. Dann legte er das Skalpell weg. »Vielleicht sollten wir doch den Chef anrufen.«
    »Und das Institut für Infektionskrankheiten«, fügte Dr. Wilks hinzu.
    Dr. Pecjic nickte. Sein Blick verriet nackte Angst.
    19 Uhr 55
Atlanta, Georgia
    In der Aula der Highschool herrschte angespannte Stille im Publikum, das aus Eltern und Freunden der Schüler bestand. Auf der hell erleuchteten Bühne stand ein wunderschönes Mädchen im Teenageralter vor einem Bühnenbild, das die Restaurantszene aus William Inges Drama Bus Stop darstellte. Ihre Bewegungen waren unbeholfen, und die Wörter, die sie sagte, klangen nicht wie üblich fröhlich und ungezwungen, sondern leblos und steif.
    Doch das irritierte die resolute, mütterliche Frau in der ersten Reihe nicht, die ein silbergraues Kostüm trug, wie man es bei der Brautmutter auf einer Hochzeitsfeier erwarten mochte, dazu ein feierliches Ansteckbukett aus Rosen. Sie strahlte das Mädchen an, und als am Ende der Szene höflicher Beifall
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