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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01
Autoren: Der Hades-Faktor
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Unterdrucks, der keine infektionserregenden Substanzen aus den Hochsicherheitslaboratorien nach draußen dringen ließ, musste sie die Tür zum Bio-Safety-Bereich Level-Two barfuß aufstemmen. Sicherheitsstufe zwei, drei, dann vier. Als sie endlich angekommen war, ging sie durch eine Trockendusche in eine Art Badezimmer, wo saubere weiße Strümpfe aufbewahrt wurden.
Nachdem sie die Socken angezogen hatte, eilte sie in den Materialraum, streifte Chirurgenhandschuhe aus Latex über und befestigte sie mit Klebestreifen an den Ärmeln, um ihre Haut völlig zu schützen. Mit den Socken und den Hosenbeinen wiederholte sie die Prozedur. Danach zog sie ihren hellblauen Synthetikanzug für biologische Laboratorien an, der ein wenig wie das Innere eines Plastikeimers roch. Sorgfältig überprüfte sie den Stoff auf mögliche Löcher. Dann setzte sie den Plastikhelm auf und zog den Reißverschluss zwischen Helm und Anzug zu, der garantierte, dass sie völlig geschützt war.
Schließlich nahm sie einen gelben Luftschlauch von der Wand und steckte ihn in ihren Anzug. Mit einem leisen Zischen entwich die Luft in das weit geschnittene, an einen Astronautenanzug erinnernde Kleidungsstück. Nachdem sie den Schlauch wieder entfernt hatte, schleppte sie sich durch eine Stahltür in die Luftschleuse des Stufe-Vier-Labors, wo sich an beiden Seiten Hähne für Wasser und Chemikalien für die Dekontaminationsduschen befanden.
Schließlich drückte sie die Tür zum Stufe-Vier-Labor auf, der »Hot Zone«.
Jetzt ließ sie sich Zeit. Bei jedem Schritt durch die ausgeklügelten Sicherheitsvorrichtungen musste sie sehr vorsichtig sein. Ihre einzige Waffe waren effiziente Bewegungen, und je effizienter sie waren, desto schneller kam sie voran. Geschickt winkelte sie ihren Fuß an, ließ ihn in einen der schweren gelben Gummistiefel gleiten und wiederholte das Ganze mit dem anderen Fuß.
Endlich watschelte sie durch die engen Schlackensteinkorridore zu ihrem Labor. Dort streifte sie ein drittes Paar Latexhandschuhe über, nahm die Blut- und Gewebeproben vorsichtig aus dem Tiefkühlbehälter und machte sich daran, den Virus zu isolieren.
Während der nächsten vierundzwanzig Stunden dachte sie weder an Essen noch an Schlaf. Sie lebte im Labor, mit dem Virus, den sie durch ein Elektronenmikroskop untersuchte. Zu ihrer Überraschung konnten sie und die Mitglieder ihres Teams einen Ebola-, Marburg- oder sonstigen Filovirus ausschließen. Dieser hier hatte die bei den meisten Viren übliche runde und etwas ausgefranste Form eines Tennisballs. Da bei den drei Opfern akutes Lungenversagen die Todesursache gewesen war, dachte sie zuerst an einen Hantavirus, wie etwa denjenigen, dem 1993 die jungen Sportler im Navajo-Reservat zum Opfer gefallen waren. Bei der Erforschung von Hantaviren war das USAMRIID führend. Karl Johnson, einer der legendären Wissenschaftler des Instituts, hatte in den Siebzigerjahren den ersten Hantavirus entdeckt, isoliert und identifiziert.
Während sie daran dachte, hatte sie den unbekannten Krankheitserreger ohne Resultat mit tiefgefrorenen Proben aus der USAMRIID-Blutbank verglichen, die von Opfern verschiedener Hantaviren auf der ganzen Welt stammten. Irritiert versuchte sie, mittels einer Polymerase-Kettenreaktion einen Teil eines DNS-Strangs aus dem Virus zu extrahieren, der aber an keinen bekannten Hantavirus erinnerte. Dennoch legte sie für künftige Nachforschungen eine vorläufige Ausschlussliste an. Jetzt wünschte sie sich am sehnlichsten, dass Jon bei ihr wäre und nicht auf der WHO-Konferenz im fernen London.
Weil sie immer noch kein definitives Resultat hatte, verließ sie das Labor frustriert. Die Mitglieder ihres Teams hatte sie bereits schlafen geschickt, und jetzt wollte auch sie sich hinlegen. Nachdem sie ihren Raumanzug abgelegt und die Dekontaminationsprozeduren hinter sich gebracht hatte, zog sie wieder ihre normale Kleidung an.
Nach vier Stunden Schlaf - sie redete sich ein, dass ihr das genüge - eilte sie wieder ins Büro. Nachdem die anderen Teammitglieder erwacht waren, schickte sie sie ebenfalls wieder an die Arbeit.
Sie hatte Kopfschmerzen und ihre Kehle war ausgetrocknet. In ihrem Büro nahm sie eine Wasserflasche aus dem kleinen Eisschrank und setzte sich an ihren Schreibtisch. An der Wand hingen drei gerahmte Fotos. Sie trank und beugte sich vor, um die Bilder zu betrachten, die sie anzogen wie das Licht die Motten. Ein Bild zeigte Jon und sie in Badekleidung. Wie viel Spaß sie in ihrem einzigen
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