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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01
Autoren: Der Hades-Faktor
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sanft. »Erinnern Sie sich nicht an meinen Namen, Dr. Tremont?«
»Kann ich nicht behaupten. Aber Sie erwähnten Peru daran kann ich mich erinnern. Das ist zwölf oder dreizehn Jahre her, oder?« Er gab zu erkennen, warum er mit ihr sprach, gab aber nichts preis, weil sie ja eventuell nur einen Job suchte oder das Ganze irgendein Scherz war.
»Dreizehn Jahre, und ich erinnere mich deutlich an Sie.« Sie versuchte, den Plauderton beizubehalten. »Mich interessiert die Zeit auf dem Cairibo-Fluss. Ich war mit einer Gruppe von Anthropologiestudenten aus Syracuse auf einer Exkursion, während Sie potenziell nützliches medizinisches Material sammelten. Ich rufe Sie an, um Sie nach dem Virus zu fragen, den Sie bei den isoliert lebenden Eingeborenen entdeckt haben, die man ‹Affenblut-Volk¤ nannte.«
In seinem großen Eckbüro wurde Victor Tremont von einer plötzlichen Angst erfasst, aber ebenso schnell unterdrückte er sie wieder. Er drehte sich mit seinem Schreibtischsessel herum und starrte auf den See hinaus, der im frühen Morgenlicht wie Quecksilber schimmerte. An seinem hinteren Ufer erstreckte sich ein dichter Kiefernwald bis zu den in der Ferne gelegenen Bergen.
Tremont war verärgert, weil sie ihn mit einer möglicherweise gefährlichen Erinnerung überrascht hatte. Er drehte sich weiter.
»Jetzt erinnere ich mich an Sie«, sagte er in freundlichem Tonfall. »Sie sind die eifrige, junge blonde Frau, die so von der Wissenschaft fasziniert war. Ich habe mich gefragt, ob Sie Anthropologin werden würden. Sind Sie es geworden?«
»Nein. Ich habe in Zell- und Molekularbiologie promoviert. Deshalb brauche ich Ihre Hilfe. Ich arbeite für das Medizinische Institut der Armee zur Erforschung von Infektionskrankheiten in Fort Detrick. Wir haben es mit einem Virus zu tun, der dem aus Peru sehr ähnlich zu sein scheint - mit einem unbekannten Virentyp, der Kopfschmerzen, Fieber und akutes Lungenversagen bei ansonsten gesunden Menschen auslösen und durch exzessive Blutungen der Lunge zum Tod führen kann. Läuten bei Ihnen die Alarmglocken, Dr. Tremont?«
»Nennen Sie mich Victor. Jetzt erinnere ich mich, glaube ich, an Ihren Vornamen. Susan oder Sally…?«
»Sophia.«
»Ja, natürlich. Sophia Russel. Fort Detrick.« Es klang, als ob er mitschreiben würde. »Ich bin glücklich, dass Sie der Wissenschaft erhalten geblieben sind. Manchmal wünschte ich, wieder im Labor arbeiten zu können und nicht im Chefsessel sitzen zu müssen. Aber das ist Schnee von gestern.« Er lachte.
»Erinnern Sie sich an den Virus?«
»Nein, kann ich nicht behaupten. Schon bald nach der Reise nach Peru habe ich mich dem Verkauf und dem Management zugewandt. Wahrscheinlich habe ich den Vorfall deshalb vergessen. Wie gesagt, es ist lange her. Aber nach meinen Erinnerungen an meine molekularbiologischen Forschungen scheint mir Ihr Szenario unwahrscheinlich zu sein. Sie müssen an eine Reihe unterschiedlicher Viren denken, von denen wir auf dieser Reise gehört haben. An solchen Nachrichten gab es keinen Mangel. Daran erinnere ich mich noch.«
Sophia presste frustriert den Hörer gegen ihr Ohr. »Nein, ich bin mir sicher, dass es ein Mittel gab, das wir durch die Arbeit mit dem ‹Affenblut-Volk¤ kennen gelernt haben. Damals habe ich der Sache nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aber ich habe auch nicht damit gerechnet, Biologin zu werden, von der Zell- und Molekularbiologie ganz zu schweigen. Dennoch ist es mir in Erinnerung geblieben.«
»Das ‹Affenblut-Volk¤ ? Seltsam. Ich bin sicher, dass ich mich an einen Stamm mit einem so außergewöhnlichen Namen erinnern könnte.«
»Hören Sie bitte zu, Dr. Tremont«, sagte Sophia in eindringlichem Tonfall. »Es ist sehr wichtig. Wir haben gerade im Zusammenhang mit drei Fällen von einem Virus gehört, der mich an den in Peru erinnert. Diese Eingeborenen verfügten über ein Heilmittel, das in fast achtzig Prozent aller Fälle wirkte: Sie tranken das Blut einer bestimmten Spezies von Affen. Ich erinnere mich, dass Sie deshalb erstaunt waren.«
»Das wäre ich immer noch.« Die Genauigkeit ihrer Erinnerung machte Tremont nervös. »Primitive Indios mit einem Heilmittel gegen einen tödlichen Virus? Davon weiß ich nichts«, log er. »Wenn es so war, wie Sie es beschreiben, bin ich mir sicher, dass ich mich erinnern würde. Was sagen denn Ihre Kollegen dazu? Einige von ihnen haben doch bestimmt auch in Peru gearbeitet.«
Sophia seufzte. »Ich wollte zuerst mit Ihnen reden. Fehlalarm gibt es bei uns
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