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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01
Autoren: Der Hades-Faktor
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gemeinsamen Urlaub auf Barbados im letzten Herbst gehabt hatten! Auf dem zweiten Foto, das am Tag von Jons Beförderung zum Lieutenant Colonel aufgenommen worden war, trug er Uniform. Auf dem letzten Bild war ein noch jüngerer Captain mit ungebändigtem schwarzem Haar, verschmiertem Gesicht und stechenden blauen Augen in einer staubigen Uniform vor dem Zelt eines mobilen Militärhospitals irgendwo in der irakischen Wüste zu sehen.
Weil sie ihn vermisste und ihn im Labor brauchte, griff sie nach dem Telefonhörer, um ihn in London anzurufen, legte dann aber wieder auf. Der General selbst hatte Jon in die britische Hauptstadt geschickt und bei ihm musste alles nach Plan laufen und jeder Auftrag erledigt werden. Keinen Tag zu spät, keinen zu früh. Jon würde erst in ein paar Stunden ankommen. Dann begriff sie, dass er wahrscheinlich ohnehin bereits im Flugzeug saß - und dass sie nicht in seinem Haus auf ihn warten konnte. Sie unterdrückte ihre Enttäuschung.
Sophia hatte ihr Leben der Wissenschaft gewidmet und war damit sehr glücklich. Nie im Leben hätte sie erwartet, dass sie eines Tages heiraten würde. Sie hatte geglaubt, sich zu verlieben
- aber heiraten? Nein. Nur wenige Männer wünschten sich eine Frau, die von ihrer Arbeit besessen war, aber Jon verstand das. Tatsächlich genoss er es, dass sie in plastischen, farbigen Wörtern mit ihm über Zellen diskutieren konnte, und sie fand seine grenzenlose Neugier inspirierend. Sie glichen zwei Kindern, die bei einer Feier im Kindergarten den passenden Spielkameraden gefunden hatten, und passten nicht nur in beruflicher Hinsicht, sondern auch von ihrem Temperament her gut zusammen. Beide waren einsatzfreudig und mitfühlend, liebten das Leben und den anderen.
So ein Glück hatte sie nie gekannt und sie musste Jon dafür dankbar sein.
Mit einem ungeduldigen Kopfschütteln schaltete sie den Computer ein, um die Aufzeichnungen des Labors nach etwas zu durchsuchen, das ihr vielleicht entgangen war, aber sie fand nichts von Bedeutung.
Als weitere DNS-Daten eintrafen und sie alle klinischen Fakten überprüfte, die es bis jetzt über den Virus gab, befiel sie ein merkwürdiges Gefühl.
Irgendwo hatte sie diesen Virus - oder einen, der ihm unglaublich ähnlich war - schon einmal gesehen.
Sie zermarterte sich das Gehirn und durchsuchte ihr Gedächtnis, kam aber nicht darauf.
Schließlich las sie den Bericht eines der Mitglieder ihres Teams, in dem vermutet wurde, dass der neue Virus mit Machupo verwandt war, einer der ersten, wiederum von Karl Johnson entdeckten Fieberkrankheiten mit exzessiven inneren Blutungen.
Beim Gedanken an Afrika fiel ihr nichts ein. Aber Bolivien…?
Peru!
Die Anthropologieexkursion, als sie noch Studentin gewesen war, und…
Victor Tremont.
Ja, so hieß er. Der Biologe, der in Peru unterwegs gewesen war, um Pflanzen und Erdproben für die Entwicklung von Medikamenten zu sammeln. Für ein Pharmaunternehmen namens Blanchard Pharmaceuticals.
Nachdem sie sich wieder ihrem Computer zugewandt hatte, klinkte sie sich schnell ins Internet ein und suchte nach Blanchard Pharmaceuticals. Fast sofort wurde sie fündig - der Unternehmenssitz war in Long Lake im Staat New York. Victor Tremont war inzwischen Präsident und Chief Operating Officer des Unternehmens. Sie griff nach dem Telefon und wählte die Nummer.
Es war Sonntagmorgen, aber in großen Unternehmen waren die Telefone das ganze Wochenende für wichtige Anrufe besetzt. So auch bei Blanchard Pharmaceuticals. Eine menschliche Stimme antwortete, und als Sophia nach Victor Tremont fragte, bat man sie zu warten. Sie trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte und versuchte, ihre Ungeduld zu zähmen.
Nach einer Pause und einer Reihe von klickenden Geräuschen am anderen Ende der Leitung meldete sich eine andere Stimme, die neutral und tonlos klang. »Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen und erfahren, was Sie von Dr. Tremont wollen?«
»Ich heiße Sophia Russel. Sagen Sie ihm, dass wir uns auf einer Exkursion nach Peru kennen gelernt haben.«
»Bleiben Sie bitte dran.« Dann, nach einer erneuten Pause: »Ich stelle Sie jetzt zu Mr. Tremont durch.«
»Mrs. Russel…?« Offensichtlich dachte Tremont über den Namen nach, den man ihm vermutlich auf einem Notizblock aufgeschrieben hatte. »Was kann ich für Sie tun?« Seine Stimme war tief und angenehm, aber er sprach im Befehlston. Der Mann war augenscheinlich daran gewöhnt, Verantwortung zu tragen.
»Mittlerweile Dr. Russel«, entgegnete sie
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