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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01
Autoren: Der Hades-Faktor
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und der Araber fiel geräuschlos nach vorn. Mit gespreizten Gliedern lag al-Hassan auf dem grauen Betonboden. Aus seiner Schläfe floss Blut.
Aber auch Victor Tremont verfehlte sein Ziel nicht. Wie sengendes Eis durchbohrte seine Kugel Jons linken Oberschenkel. Weil er gegen die Wand geschleudert wurde, gingen Tremonts zweiter und dritter Schuss ins Leere. Die Kugeln prallten ab und pfiffen heulend durch den Hauptkorridor.
An die Wand gestützt, kämpfte Jon darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er schoss erneut und traf Tremont in den rechten Arm. Dieser knallte gegen die halb geöffnete Tür und seine Pistole flog in hohem Bogen durch die Luft. Das metallische Geräusch der dahinschlitternden Waffe hallte wie ein Todesschrei durch die geheimen Gänge.
Das blutende Bein mühsam hinter sich herziehend, näherte sich Jon dem Massenmörder.
Aber Tremont zuckte nicht vor Angst zurück. Er hob das Kinn und seine funkelnden Augen verrieten seine Überzeugung, dass jeder Mensch seinen Preis hat. »Ich gebe Ihnen eine Million Dollar! Fünf Millionen!«
»Sie haben keine Million Dollar. Jetzt nicht mehr. Sie sind praktisch schon tot, weil Sie auf dem elektrischen Stuhl enden werden.«
»Die werden mich nicht kriegen.« Mit einer Kopfbewegung wies er hinter die halb geöffnete Tür. »Ich habe die Pläne vernichtet. Niemand weiß, dass es hier einen Ausgang gibt. Ich habe ihn von Ausländern bauen lassen. Das Geld ist bereits dorthin überwiesen, wo es niemand finden wird.«
»Ich dachte mir, dass Sie einen Notplan haben.«
»Ich bin kein Idiot, Smith. Sie werden mich nie finden.«
»Nein, Sie sind kein Idiot, sondern nur ein perverser Unmensch und ein millionenfacher Mörder. Aber das ist alles schon ein Fall für die Statistik. Die Welt wird deshalb über Sie richten müssen. Aber Sie haben Sophia umgebracht und das ist eine persönliche Angelegenheit. Ich weiß, was ich zu tun habe. Durch eine Handbewegung haben Sie ihr Leben beendet: Eliminiert sie. Jetzt bin ich an der Reihe.«
»Die Hälfte! Ich gebe Ihnen die Hälfte! Eine Milliarde Dollar! Oder noch mehr!« Tremont kauerte sich an die massive Stahltür.
Jon humpelte vorwärts, die Beretta mit beiden Händen umklammernd. »Ich habe sie geliebt, Tremont, und sie hat mich geliebt. Jetzt…«
»Nein, Jon«, sagte Randi hinter ihm. »Tun Sie es nicht. Er ist es nicht wert.«
»Was wissen Sie denn? Verdammt, ich habe sie geliebt!« Sein Finger legte sich fester um den Abzug.
»Er ist am Ende, Jon. Das FBI ist hier. Und der Secret Service. Sie haben alle festgenommen. Das Serum ist unterwegs, damit das Sterben aufhört, und alle Antibiotika sind konfisziert worden. Sollen sich die Behörden mit ihm befassen. Soll sich die Welt mit ihm befassen.«
Jons Gesichtsausdruck war grimmig und seine Augen glühten wie Kohlen. Ohne die Beretta zu senken, trat er einen weiteren Schritt auf Tremont zu, bis die Waffe nur noch Zentimeter von dessen vor Angst zuckendem Gesicht entfernt war. Tremont wollte etwas sagen, aber sein Mund, seine Lippen und seine Zunge waren zu ausgetrocknet. Er brachte nur ein Winseln heraus.
»Jon?« Plötzlich klang Randis Stimme weich und er hörte sie direkt hinter sich.
Als er über die Schulter blickte, sah er Sophia - ihr wunderschönes Gesicht mit den großen, intelligenten Augen und dem liebenswerten Lächeln. Er blinzelte. Nein - es war Randi. Sophia. Randi. Er schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. Er wusste, was Randi wollte, und auch, was Sophia gewollt hätte.
Nachdem er ein weiteres Mal tief durchgeatmet hatte, warf er einen letzten funkelnden Blick auf den zitternden Tremont. Dann ließ er die Waffe sinken und humpelte davon, das verletzte Bein hinter sich herziehend. Er ging an Randi vorbei und bahnte sich einen Weg zwischen den Männern von FBI und Secret Service hindurch. Einige Agenten streckten die Hand aus, um ihn aufzuhalten.
»Lassen Sie ihn durch«, sagte Randi sanft. »Bald wird es ihm wieder gut gehen. Lassen Sie ihn jetzt einfach in Ruhe.«
Jon hörte ihre Stimme hinter sich, aber die Tränen machten ihn blind. Er konnte nicht aufhören zu weinen und er wollte es auch nicht. Geräuschlos liefen ihm die Tränen über die Wangen. Nachdem er in den Hauptkorridor abgebogen war, humpelte er auf die Treppe zu.
    Epilog
    Sechs Wochen später, Anfang Dezember Santa Barbara, Kalifornien
    Santa Barbara… Land der Palmen und der magentaroten Sonnenuntergänge, der Seemöwen und der glitzernden Jachten mit den weißen Segeln
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