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Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Titel: Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung
Autoren: Sienna Mercer
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dass mein Dad Franklin Grove liebt«, sagte Lucy. »Das war schon immer so. Und auch, wenn Europa ein mördergeiler Kontinent ist, will ich nicht den Rest der Ewigkeit in irgendeinem Internat in Luxemburg verbringen.«
    »Okay, aber dass er Franklin Grove liebt, heißt noch lange nicht, dass er auch mich …« Olivias Stimme brach ab, bevor sie das Wort »liebt« aussprechen konnte. Sie
hatte Mr Vega nur einmal kurz gesehen, seit sie herausgefunden hatte, dass er ihr Vater war. Die Initiation durch den Großen Rat der Vampire bedeutete, dass sie jetzt offiziell von der Vampirgemeinschaft anerkannt wurde. Aber auch danach war er in ihrer Anwesenheit immer ganz komisch gewesen.
    Er ist noch nicht einmal gerne in meiner Nähe, dachte sie.
    »Vielleicht solltest du ihm die Präsentation allein vorführen«, sagte Olivia laut.
    »Du musst unbedingt mitkommen«, sagte Lucy. »Keine spricht so gut vor Publikum wie du.«
    »Ich weiß, aber er scheint mich einfach nicht besonders zu … mögen.« Olivia biss sich unsicher auf die Lippe. »Wenn ich seine Tochter bin«, sagte sie, wobei ihre Augen feucht wurden, »warum liebt er mich dann nicht? Liegt es daran, dass ich ein Mensch bin?«
    Lucys Blick wurde weich und sie schüttelte den Kopf. »Unsere Mutter war auch ein Mensch, genau wie du«, sagte sie sanft. »Und sie war die große Liebe seines Lebens.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Ich weiß es nicht, Olivia«, gab Lucy zu. »Etwas, das ihn zu einem Vampir gemacht hat, der Menschen gegenüber skeptisch ist und wachsamer im Umgang mit ihnen. Er hat sich verändert. Aber das heißt auch, dass er sich wieder verändern kann.«
    Olivia seufzte tief. »Es ist nur … ich würde alles dafür geben, ihn als Teil meiner Familie betrachten zu können, weißt du?«

    »Das kannst du bald«, versicherte Lucy ihr. »Aber erst müssen wir ihn davon überzeugen, nicht wegzuziehen.«
    Olivia nickte und holte tief Luft, entschlossen, ihre Schwester nicht hängenzulassen. »Du hast absolut recht«, sagte sie.
    Lucy grinste aufmunternd, umarmte Olivia schnell und schloss die Haustür auf.
    Sie fanden Mr Vega in seinem Arbeitszimmer über den Schreibtisch gebeugt. Lucy schlich sich hinein, während Olivia an der Tür stehen blieb. Sogar vom anderen Ende des Zimmers aus konnte sie erkennen, dass er mit einem Stück Kohle etwas zeichnete.
    »Hey, Dad«, verkündete Lucy.
    »Oh, hallo, Lucy«, sagte Mr Vega und sprang auf. »Ich habe dich gar nicht hereinkommen hören.« Er schob seine Zeichnung unter einige andere Skizzen.
    »Hi …«, sagte Olivia und war einen Moment lang unsicher, wie sie den Mann vor sich ansprechen sollte, »Mr Vega.«
    »Hallo, Olivia«, entgegnete Mr Vega steif. Bis zu diesem Augenblick hatte er sie nicht in der Tür bemerkt. Er wandte schnell den Blick ab. Olivia rutschte das Herz in die Hose.
    »Woran arbeitest du gerade?«, fragte Lucy.
    »An nichts Besonderem«, sagte er. »Das sind nur ein paar Design-Ideen.«
    »Mein Dad hat das ganze Haus hier selbst entworfen«, erklärte Lucy Olivia stolz.
    Das wusste Olivia bereits, aber sie nahm an, dass
Lucy einfach nur ihren Vater an diese Tatsache erinnern wollte. Sie versuchte, Begeisterung zu zeigen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »Cool«, krächzte sie schließlich.
    »Jede Wand, jedes Dielenbrett, jeden Lichtschalter, jedes Regal«, sagte Mr Vega sentimental. »Ich werde …« Abrupt brach er ab.
    »Das hier vermissen?«, beendete Lucy seinen Satz und ihre dunklen Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln.
    »Ja«, sagte Mr Vega. »Ja, natürlich. Aber ein Haus ist kein Grund, um hierzubleiben«, fügte er schnell hinzu.
    »Es gibt aber eine Menge anderer Gründe«, sagte Lucy. »Stimmt’s, Olivia?«
    Olivia hatte das vertraute Gefühl, vor Publikum aufzutreten. Schließlich trug sie immer noch ihr Cheerleader-Outfit. Ihre Nervosität löste sich auf wundersame Weise in Nichts auf und sie fand ihre Stimme wieder. »Stimmt genau, Lucy!«, pflichtete sie ihrer Schwester bei. Sie holte die CD mit der Präsentation aus dem Rucksack und streckte sie mit einem strahlenden Lächeln ihrer Schwester entgegen.
    Jetzt ist cheerleadermäßige Begeisterung gefragt!, dachte sie.
    »Lucy, bitte«, sagte ihr Vater, als Lucy ihn von seinem Stuhl aufscheuchte und die CD in seinen Computer schob. »Ich bin wirklich sehr beschäftigt.«
    »Zu beschäftigt für die wichtigste Präsentation deines Lebens?«, gab Lucy zurück. Ihre Finger zitterten,
als sie nach der Maus griff,
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