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Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Titel: Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung
Autoren: Sienna Mercer
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»Ihr Gruftis seid manchmal ganz schön rätselhaft, weißt du das?«

    »Parole Wort bedeutet, dass wir uns in der Bücherei treffen«, erwiderte Sophia, wobei sie ihre Stimme zu einem Flüstern senkte.
    »Ich dachte, wir wollten uns in der Schulmensa treffen«, sagte Olivia und knallte ihr Schließfach zu.
    »Wollten wir auch, aber Lucy hat den Plan geändert.«
    »Weiß Camilla Bescheid?«
    »Lucy bringt sie mit«, erklärte Sophia. »Sie hatten gerade zusammen Sport.«
    »Aber warum? Was hat Lucy vor?«, fragte Olivia.
    »Keine Ahnung«, sagte Sophia. »Ich bin nur die Botenfledermaus.«
    Der Eingang zur Bücherei befand sich am Ende eines breiten Gangs in der Nähe des Sekretariats, und Lucy und Camilla warteten neben der Tür. Lucy trat vor und gab Olivia eine Möhre. Mit der anderen Hand reichte sie Sophia ein Stück luftgetrocknetes Rindfleisch.
    »Was ist das?«, fragte Olivia.
    »Mittagessen«, sagte Lucy unbewegt.
    »Wir müssen arbeiten«, verkündete Camilla.
    Olivia sah die Möhre an und biss widerwillig ein Stück ab.
    Nur weil die Vampire uns Menschen »Häschen« nennen, heißt das noch lange nicht, dass wir uns von Möhren ernähren, dachte sie.
    Während Olivia und Sophia kauten, erklärte Lucy ihren Plan. »Mein Vater liebt nichts mehr als einen gut recherchierten Bericht. Für seine Kunden bereitet
er immer diese mördergeilen Präsentationen vor, mit denen er ihnen erklärt, was er für sie gestalten wird. Deshalb dachte ich, warum machen wir nicht unsere eigene Präsentation, um ihn davon zu überzeugen, nicht wegzuziehen?«
    »Und worum soll es da gehen?«, fragte Olivia mit vollem Mund.
    »Darum, wie viel besser Franklin Grove als Europa ist«, antwortete Lucy.
    Sophia schluckte das letzte Stück Rindfleisch herunter und schüttelte den Kopf. »Du findest Franklin Grove besser als Europa?«, fragte sie ungläubig. »In Europa gibt’s den Eiffelturm.«
    »Von dem man runterfallen kann«, konterte Lucy.
    »Es gibt die Modenschauen in Mailand«, sagte Olivia.
    »Die dazu führen, dass Mädchen auf der ganzen Welt ein ungesundes Selbstbild entwickeln«, argumentierte Lucy.
    Camilla nickte energisch.
    Sophia war eindeutig nicht überzeugt. »Und was genau gibt es in Franklin Grove, das es in Europa nicht gibt?«
    »Ganz einfach«, sagte Lucy mit leuchtenden Augen. »Uns.«
    Damit machte sie auf den Absätzen ihrer Stiefel kehrt und zog die Tür zur Bücherei auf.
    Olivia konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    Na ja, dachte sie, als sie Lucy in die Bücherei folgte, einen Versuch ist es wert.

    Lucy ging zur Info-Theke, an der eine Frau mit dunklem Lippenstift und einer großen modischen schwarzgrünen Brille saß und sich über einen dicken Wälzer über das Mittelalter beugte.
    »Ist Mr Collins da?«, fragte Lucy.
    Die Frau sah von ihrem Buch auf. »Mr Collins ist nach Nashville gezogen, um Countrymusik zu machen. Ich bin Miss Everling, die neue Bibliothekarin.« Sie stand auf, streckte den Arm aus und schüttelte begeistert Lucys Hand. Sie stellten sich alle vor.
    »Mördergeiler Pulli«, sagte die Bibliothekarin zu Sophia, deren Oberteil mit den Ästen eines kahlen Baumes voller Raben bestickt war.
    Das ist die neue Bibliothekarin?, dachte Lucy beeindruckt.
    »Hoffentlich können Sie uns helfen, Mrs Everling«, sagte Olivia.
    Die Bibliothekarin stemmte die Hände in die Hüften. »Miss, bitte. Aber egal, schieß los.«
    »Wir müssen ein Referat über Europa halten«, meldete sich Camilla zu Wort.
    »Europa, aha«, sagte Miss Everling und nahm einen Bleistift von ihrem Tisch, als wäre er ein Schwert. »Folgt mir.«
    Im Gehen fielen Lucy Miss Everlings schwarz-weiß gestreifte Leggings und ihr grauer Cordrock auf.
    Ob sie wohl ein Vampir ist?, überlegte sie.
    »Willkommen in Europa!«, verkündete die Bibliothekarin, als sie zu einem Gang im hinteren Teil der Bücherei kamen. Sie fuhr mit einem weinroten Fingernagel
an den Rücken einiger glänzender Taschenbücher entlang. »Wollt ihr in Barcelona eine Nacht durchtanzen? In den Alpen Ski fahren? Die Schule abbrechen und für 25 Dollar die Nacht auf großem Fuß leben?«
    Die Mädchen starrten sie an.
    »Ich mache Witze«, trällerte Miss Everling. »Schließlich bin ich die Schul bibliothekarin, schon vergessen? Aber wir haben hier eine ziemlich beeindruckende Sammlung an Reiseführern«, schloss sie.
    »Haben Sie auch Bücher darüber, was schlecht ist an Europa?«, fragte Sophia.
    Miss Everling starrte sie an. »An Europa ist gar
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