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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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merkte, wie sich die kleinen Härchen auf ihren Armen aufstellten.
    »Wir werden ja eine ganze Zeit gemeinsam verbringen. Ihr könnt mich Jonny nennen«, redete er weiter und stieß etwas aus, was wohl ein Lachen sein sollte. Lucy beschloss, dass sie den Kerl nicht mochte.
    Der Bus schlängelte sich durch die Straßen der kleinen Stadt und fuhr dann über die Landstraße.
    »Wie lange dauert es, bis wir an der Sammelstelle ankommen? Bei dem Tempo kann das ja ewig dauern!«, kam es besonders lässig von hinten. Lars musste wieder den großen Rennfahrer herauskehren. Das war nun wirklich nur noch peinlich, zumindest für alle die bescheid wussten und das waren mindestens alle Jugendlichen in diesem Bus. Lars hatte es nämlich vor Kurzem tatsächlich fertiggebracht, den Wagen seines Cousins zu stehlen. Die tolle Fahrt hatte an einem Baum geendet. Es war ein Wunder, dass ihm nicht mehr passiert war als ein paar Schürfwunden und leichte Quetschungen.
    Wie blöd konnte man eigentlich sein. Jetzt hatte er neben dem Ärger auch noch eine Führerscheinsperre und würde als Letzter von ihnen allen ein Auto fahren dürfen. Seine Eltern hatten ja genug Geld, um den materiellen Schaden zu regeln. Wäre Lucy so etwas passiert, hätte sie die nächsten Jahre erst einmal nur für ihre Schulden jobben können.
    Auch das war so eine Ungerechtigkeit. Sie hatte nicht mal genug Taschengeld für diesen Urlaub. Hätte ihre Mutter ihr nicht zu guter Letzt doch noch etwas zugesteckt, hätte sie nur eine kleine Spende von Oma und Opa in der Tasche gehabt. Sie hatte ja jobben wollen, aber das hatte dann nicht geklappt, wie eigentlich nichts in den letzten zwei Jahren. Gut, das stimmte nicht ganz. Immerhin war sie am Ende der letzten zwei Schuljahre versetzt worden, obwohl ihre Klassenlehrerin meinte, dass ihr das eigentlich nicht zustand bei ihrer Faulheit.
    »Professor, du wolltest uns doch noch erzählen, wie ausgerechnet du auf die Idee gekommen bist, dich zu dieser Freizeit anzumelden«, tönte Lars von hinten. Lucy stieg die Wut hoch. Dieser widerliche Arroganzling, aber Christoph begann brav zu erzählen:
    »Ja, du hast recht. Eigentlich bin ich nicht so ganz der Typ für so eine Sportfreizeit.« Er schob seine Brille bis zur Nasenwurzel hoch. Das machte er auch in der Schule immer, wenn er nervös war. »Aber es war ganz komisch. Als ich diesen Prospekt gesehen habe, dachte ich, da müsste ich unbedingt hin. Ich weiß auch nicht, was in dem Moment über mich gekommen ist, aber ich konnte nicht anders, ich musste das Anmeldeformular ausfüllen.«
    »Das ist wirklich komisch. So ging es mir auch«, sagte Kim mit ihrer widerlich sanften Stimme.
    Trotzdem wurde Lucy hellhörig. Sie war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass Kim bei ihrer Figur eine super Sportlerin war. Nun erinnerte sie sich, dass sie beim Sportunterricht fast immer mit irgendeiner Ausrede fehlte. Die beiden gingen zwar in Parallelklassen, hatten aber den Sportunterricht gemeinsam.
    Lucy lief ein kalter Schauer über den Rücken. Auch sie wusste bis heute nicht, was sie eigentlich auf dieser Freizeit sollte und warum sie dieses Anmeldeformular ausgefüllt hatte.
    »Na gut, dass wir wenigstens einen dabei haben, dem die ganze Sache Spaß machen wird«, sagte sie so cool wie möglich.
    »Meinst du etwa mich!«, rief Lars aus. »Ich hatte mich schon zu einem viel spannenderen Urlaub angemeldet: mit Strand, Party und so. Keine Ahnung, was mich da geritten hat. Ich könnte mich heute noch in den Hintern beißen. Wenn die glauben, ich lass mir von denen sagen, was ich den Tag über zu tun habe, werden die sich noch wundern. Den ganzen Tag irgendwelche Kinderspiele machen, ich glaube es geht los!«
    Von Kinderspielen war im Prospekt eigentlich keine Rede gewesen, dachte Lucy. Viel schlimmer, es ging um Ballspiele, Surfen und all solche Sachen, die sie nicht konnte und bei denen sie immer eine lächerliche Figur abgab.
    »Hab ich das richtig verstanden, ihr befürchtet, es könnte euch zu langweilig werden?«, rief der Fahrer von vorne. »Keine Angst, es wird der spannendste Urlaub eures Lebens. Das ist versprochen.«
    Dabei grinste er und gab wieder ein merkwürdig klingendes Lachen von sich.
    Sie waren gerade auf die Autobahn aufgefahren. Sie war erstaunlicherweise leer. Plötzlich heulte der Motor auf und der Wagen zog mit einer Beschleunigung an, die keiner diesem Modell zugetraut hätte. Sie wurden in ihre Sitze gepresst. Beängstigend nahm die Geschwindigkeit von
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