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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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straßenköterblonden, langweilig glatten Haare, sondern lustige, braune Locken, die ihr Puppengesicht umrahmten.
    Natürlich hatte sie auch genau die Sachen an, auf die die Jungs gerade abfuhren. Das war bei ihr allerdings auch keine Kunst. Wenn man so einen Körperbau hatte, brauchte man ja nur in den nächsten Laden zu gehen und das zu kaufen, was wieder mal irgendeine zweitklassige Pop-Sängerin zur Mode gemacht hatte. Lucy hätte sich bei ihrer Figur mit solchen Sachen nicht auf die Straße getraut und bei den Jungen wäre sie damit schon gar nicht angekommen.
    Das Einzige, was dieser Kim fehlte, war das Hirn. Im letzten Schuljahr, also der elften Klasse, war sie an Fasching doch tatsächlich mit ihren genauso dämlichen Freundinnen, wie eines dieser Häschen, aus so einem Männermagazin, verkleidet in die Schule gekommen. Karneval wurde in ihrem Städtchen eigentlich gar nicht gefeiert, aber am Rosenmontag hatte man für die Kleinen in der Schule ein wenig Fasching in den Klassen ausgerichtet. Natürlich war kein Mensch auf die Idee gekommen, dass ältere Schüler so etwas mitmachen könnten.
    Kim und ihre Freundinnen hatten mit Ihrem Auftritt genau das erreicht, was sie wollten. Die Jungen, auch die aus den älteren Klassen, hatten das ganz süß gefunden und die Lehrer hatten sich furchtbar aufgeregt.
    Seit diesem peinlichen Vorfall – zumindest fand Lucy ihn schrecklich peinlich – nannte sie Kim in Gedanken nur noch das Häschen. Nein falsch, Kim war das Oberhäschen, dem die anderen Häschen hinterher liefen.
    Lucys Blick wanderte zu dem Sitz neben Kim. Es konnte also doch noch schlimmer kommen. Jetzt war es kaum noch möglich, cool zu bleiben.
    »Hallo Lars«, grüßte Lucy so locker wie irgend möglich.
    »Hallo Lucy«, kam es lässig zurück.
    Ausgerechnet dieser Kerl fuhr auch mit. Eigentlich hätte Lars ein interessanter Junge sein können. Er sah unverschämt gut aus. Seine blauen Augen blickten frech aus einem netten Lausbubengesicht. Die blonden Haare waren modisch geschnitten, wobei dieser Haarschnitt im Gegensatz zu vielen anderen Jungen ihrer Schule bei ihm sogar gut aussah.
    Lars hatte leider nur den Fehler, den alle interessanten Jungen in ihrer Schule hatten. Sie fuhren nur auf Mädchen wie diese Häschen ab. Was aber viel schlimmer war, es fehlte ihm, wie den anderen, eben auch an Hirn. Automatisch fragte Lucy sich, ob er und Kim ein Paar waren und sich gemeinsam angemeldet hatten. Sie wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund würde sie das noch mehr ärgern. Hoffentlich war dieses Ferienlager groß genug, um den beiden aus dem Weg zu gehen.
    Lucy setzte sich auf den Platz vor Lars. Es war dieser Sitz, den man umklappen musste, um die Mitfahrer aus der letzten Reihe ein- und aussteigen zu lassen. Mit einem lauten Rollgeräusch schloss sich die Schiebetür des Kleinbusses.
    Lucy schnallte sich an. Christoph beobachtete sie dabei neugierig.
    »Schön, dass du auch mitkommst«, sagte er und lächelte sie an. Im nächsten Moment merkte er wohl, dass diese Äußerung auch falsch verstanden werden könnte.
    »Ich meine, weil wir uns ja kennen und so«, stammelte er und wurde rot.
    Lucy wusste nicht, was sie davon halten sollte. Einerseits war er einer der wenigen Jungen aus ihrer Klasse, mit denen sie sich überhaupt unterhielt, andererseits war er der absolute Streber und konnte einem furchtbar auf die Nerven fallen mit seiner Besserwisserei. Deshalb nannten ihn alle auch nur den Professor.
    Auch äußerlich war er nicht gerade der Hit. Er war spindeldürr und hatte eine Nickelbrille auf der Nase, die so dicke Gläser hatte, dass seine Augen ganz klein wirkten. Dazu bewegte er sich völlig ungelenk. Im Sportunterricht gehörte er deshalb auch zu den schlechtesten unter den Jungen. Dass er kein großer Sportler war, fand Lucy sympathisch. Sie war in diesem Fach schließlich auch eine der schlechtesten ihrer Klasse.
    Auch wenn es immer ein bisschen peinlich war, sich mit jemandem wie Christoph blicken zu lassen, so war es doch tausendmal besser, als mit diesen beiden Trotteln auf der Rückbank reden zu müssen.
    Der Fahrer hatte sich unterdessen ans Steuer gesetzt. Er drehte sich nach den vier Jugendlichen um, die auf den beiden Sitzbänken hinter dem Fahrersitz saßen.
    »Auf geht’s! Ihr startet jetzt in den spannendsten Urlaub eures Lebens«, sagte er mit einem Lächeln, das irgendwie nicht zum Rest des Gesichts passte. Lucy konnte nicht sagen warum, aber irgendetwas stimmte nicht. Sie
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