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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts
Autoren: Catherine Webb
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Licht«
    »Es war... geradezu friedlich. Ich hörte die Seelen von allen reden. Ihre vereinten Gefühle - Liebe, Vertrauen und Mitleid. Und dann ... Dann spürte ich, wie Hass, Gier und Argwohn vor dem Licht zu fliehen versuchten, und ich tat nichts. Ich war nichts - wir waren eins. Aber...« Sam lächelte leicht. »Aber ich weiß nicht, ob das meine eigene Erinnerung ist oder ob ich mich an die Erinnerung von jemand anderem entsinne.«
    Schweigen. Dann sagte Adam: »Was werdet Ihr jetzt tun?«
    »Ich weiß es nicht. Seth hat Andrew durch die halbe Welt nachgejagt, um seinem Geist die Information über Uranos zu entreißen, was Andrew das Leben kostete. Ich glaube nicht, dass Seth dieses Wissen auf ewig vergraben wird.«
    »Ihr meint wirklich, er will weiter nach Uranos suchen?«
    Sam dachte nach. Uranos ist nicht das Ende von allem; er ist das Ende von allem, wie wir es kennen. Ein Ende der Zeit - ein Ende des Todes, ein Ende des Schicksals, ein Ende der Gefangenschaft, in der wir leben. Seth hatte vor Eifer geglüht, als er das sagte. In seinen Augen hatte ein fanatischer Glanz gelegen, wie Sam ihn oft in Jehovas Augen bemerkt hatte. Der Blick eines Mannes, der entschlossen war, einen wahnwitzigen Plan zu Ende zu führen. »Ja, ich glaube, das wird er. Aber jetzt noch nicht Er kann es nicht.«
    »Was ist mit Fran?«
    Sam zuckte die Schultern. »Sie hat Freya an jene drei verraten. Sie hat ihnen gesagt, was Freya getan hatte und wie sie ihre Pläne vereiteln wollte.«
    »Werdet Ihr sie zur Rechenschaft ziehen?«
    »Sie ist ein Kind des Chronos in dritter Generation. Es gibt bessere Gelegenheiten für Rache. Sie wird ihrem Schicksal nicht entgehen, genau wie Asmodeus und Seth. Aber Uranos...« »Wenn Uranos freikommt.«
    »Dann werde ich wahrscheinlich gezwungen sein, wieder das Licht anzuwenden. Etwas, dem ich, um das klarzustellen, aus Prinzip abgeneigt bin.«
    »Aus welchem Prinzip?«
    »Lucifers Überlebensprinzip, komplett mit Fußnoten und einer illustrierten Sonderausgabe für den passionierten Sammler. Aber Uranos wird nicht freikommen.«
    »Warum nicht?«
    Ein Lächeln. Der Hauch einer Erinnerung an jenes jungenhafte Grinsen, das einst sein Kennzeichen gewesen war, ein Funke des alten Sam. »Warum nicht? Weil ich mit einem großen Schwert und einer Menge Motivation dafür sorgen werde, darum nicht. Wenn irgendeiner von denen auch nur zuckt, werde ich da sein. Ich bin schließlich der Teufel. Nachdem man mir Tausende von Jahren nachgesagt hat, dass keiner an mir vorbeikommt, bin ich fast geneigt, es zu glauben.«
    »Meint Ihr nicht, dass Tausende von Jahren von seiner eigenen dunklen Macht zu hören zu einer gewissen Selbstüberschätzung fuhren kann?«
    »Du redest mit einem Mann, der womöglich die Welt vor einer kleineren Apokalypse gerettet hat.«
    »Für den Augenblick.«
    »Ja«, stimmte Sam zu. »Für den Augenblick.«
    Eine lange Zeit sagte keiner etwas. Adam brach das Schweigen, und in seiner Stimme schwang etwas, was, wäre sie menschlich gewesen, als Furcht gedeutet werden könnte. »Und was nun?«
    »Was nun?« Sam hätte fast gelacht. »Jetzt werde ich frühstücken. Ich sterbe vor Hunger. Und morgen ist ein neuer Tag, nicht wahr?«
    »Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung.«
    »Solange es Zeit gibt«, wies Sam ihn milde zurecht. »Und
    selbst dann braucht dieses Sprichwort eine neue Formulierung. Vielleicht: »Solange es Zeit gibt, gibt es Bewegung auf der Raum-Zeit-Linie ? «
    »Und Hoffnung?«
    »Du wirst doch nicht zum Romantiker, oder?«
    »Noch nicht.«
    »Aber morgen?«
    »Ich weiß nicht, ob es so etwas wie einen romantischen Elfen gibt.«
    »Die Zeit verändert jeden, Adam. Das solltest du inzwischen gelernt haben.«
    Schweigen. »Und morgen?«
    »Es gibt Hoffnung«, stimmte Sam schließlich zu. »Neue Bedrohungen, aber auch Hoffnung.«
    »Für den Augenblick.«
    »Bis morgen. Und vielleicht darüber hinaus.«
    Sam lächelte vage und lehnte sich zurück. Mit halbem Ohr lauschte er den Stimmen, die immer noch in seinem Kopf widerhallten. Uranos ist nicht das Ende von allem; er ist das Ende von allem, wie wir es kennen.
    Ich weiß, Bruder. Aber die Dinge, wie wir sie kennen, sind nicht völlig schlecht, nicht wahr?
    Er schlief.
    Weniger eine Erinnerung als ein Traum. Ein Traum der Vergangenheit und vielleicht auch der Zukunft.
    Träume haben eine Bedeutung, so hatte man ihm erzählt. Doch Erinnerungen machen einen zu dem, was man ist. Und so erinnerte er sich.
    Der Raum der Uhren war
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