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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit
Autoren: Stefanie Ross
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nicht.«
    Browning hatte zwischenzeitlich sein Notebook an einen Beamer angeschlossen, so dass der Inhalt seines Bildschirms an die Wand geworfen wurde. »Ich beschränke mich aufs Wesentliche, weil ich davon ausgehe, dass euch nur das Ergebnis interessiert und nicht die Art und Weise, wie wir an die Infos herangekommen sind. Um es kurz zu machen. Wir waren darauf gefasst, auf einen, vielleicht zwei Mittäter zu stoßen. Das war ein klarer Irrtum. Die Spur führt bis ganz nach oben. Wir haben Kontoumsätze, also alles an Geldbewegungen, was ihr euch vorstellen könnt, und sämtliche Kontaktdaten, also Mails und Anrufe, von Melton ausgewertet. Den so ermittelten Personenkreis haben wir mit denen abgeglichen, die genug Einfluss haben, dass sie Senator Harper bei seinen Aktionen damals dazwischenfunken konnten. Übrig geblieben sind vier Namen. Die Kerle könnten wir sofort aus dem Verkehr ziehen, aber wir sind sicher, dass wir damit einen übersehen. Außerdem ist nicht sicher, ob die Beweislage für eine Anklage ausreicht.«
    Aufmerksam hatte Luc eine Aufstellung nach der anderen überflogen. Für die kurze Zeit war Brownings Ergebnis beeindruckend. Trotz des Hinweises des NCIS -Agenten hätte er zu gerne gewusst, wie sie so schnell an die Daten herangekommen waren. Der Blick des Admirals war forschend auf ihn gerichtet und enthielt eine deutliche Spur Belustigung.
    Luc zwang sich zu einem Grinsen. »Ich glaube, dein Hinweis, dass wir nicht näher auf die Quellen eingehen, die ihr angezapft habt, ist eher eine Vorsichtsmaßnahme, damit ihr nicht selbst im Knast landet. Verdammt gute Arbeit, aber mit offiziellen Mitteln kaum machbar. Wen habt ihr im Visier?«
    Lächelnd ging der Agent über die Schlussfolgerung hinweg. »Sag ich dir gleich, schließlich setzen wir darauf, dass du ihn festnagelst. Eins möchte ich vorher geklärt haben. Hast du ein Problem mit unkonventionellen Mitteln?«
    »Du meinst so was wie unsere Unterstützung einer FBI -Aktion in San Diego, als wir meinen Bruder raushauen mussten?«
    Sowohl der Admiral als auch der Navy-Polizist grinsten zufrieden.
    »So in etwa haben wir uns das gedacht. Zurück zum Thema. Wir haben zwar Hinweise, sind aber noch meilenweit von verwertbaren Beweisen entfernt, und darauf zu setzen, dass Melton auspackt, ist uns zu riskant.«
    Chris lehnte sich gähnend zurück. »Überlasst ihn mir, dann haben wir nach fünfzehn Minuten ein Geständnis.«
    Luc sah ihn missbilligend an. »Und du eine Anklage wegen Folter am Hals. Solche Methoden überlassen wir anderen. Nachdem geklärt ist, dass wir mit – wie nanntest du es – unkonventionellen Mitteln kein Problem haben, möchte ich wieder zu der eigentlichen Frage zurückkommen. Wen habt ihr in Verdacht?«
    Browning drückte auf eine Taste und blätterte damit in seinem Dokument eine Seite vor. Ausnahmsweise verschlug der Name, der dort stand, sogar Chris die Sprache. Nur ein dumpfes Keuchen entfuhr dem jungen SEAL , während Luc ungläubig blinzelte und den Admiral ansah. Jims bedächtiges Nicken reichte ihm als Bestätigung und zum ersten Mal in den letzten Stunden war Luc dankbar für den Streit mit Jasmin. So waren nur er und seine Männer zu potentiellen Zielscheiben geworden, denn es bestand kein Zweifel daran, dass Joseph Collins, der ehemalige Präsidentschaftskandidat und langjährige Verteidigungsminister, alles tun würde, um sich zu schützen.
    Nicht nur die Luft in den Blue Ridge Mountains stand im krassen Gegensatz zu der afghanischen Bergwelt. Nadelbäume bedeckten die Hänge und Wasserfälle stürzten über schroffe Felsvorsprünge mit weißer Gischt in die Tiefe. Das Holzhaus inmitten der Berge war ein ungewöhnliches Zuhause für einen Admiral der Navy, aber Luc verstand, warum Jim Rawlins die Abgeschiedenheit schätzte.
    Mit der Einladung in Jims Privathaus hatte er nicht gerechnet. Das Holzhaus war wesentlich geräumiger, als es von außen aussah, und bot genügend Platz für ihn und seine Männer. Auch Browning hatte sich ihnen angeschlossen und Luc wusste mittlerweile dessen Kontakte zu schätzen. Der Ex-Marine war im Zweifelsfall ein wertvoller Verbündeter, und unter diesen Voraussetzungen galt es, jeden Vorteil zu nutzen.
    Nachdem sie die Planung abgeschlossen hatten, war Luc mit einem beiläufigen Gruß aus Jims Arbeitszimmer gestürmt. Er brauchte dringend ein wenig Ruhe, um seine widersprüchlichen Gedanken zu sortieren. Gegen das Geländer der Veranda gelehnt blickte er seit Minuten reglos auf
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