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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit
Autoren: Stefanie Ross
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Idiot und brach ab.
    »Sag mal, du hältst Luc wohl für bescheuert, was? Was meinst du, warum sie ihn zurückbeordert haben? Natürlich damit er Meltons Hintermänner aus dem Verkehr zieht. Du müsstest doch am besten wissen, was Melton für eine miese Ratte ist. Der wollte doch nur einen Keil zwischen euch treiben, und du bist so dumm und fällst darauf rein. Vermutlich ist es gut, dass du Luc zum Teufel gejagt hast. Er hat was Besseres verdient.«
    Wütend wollte sie aufbegehren, aber bemerkte gerade noch rechtzeitig Kalils abwartende Miene. Ihr selbsternannter kleiner Bruder hatte sie absichtlich gereizt. Aber endlich wusste sie, warum Hamid und Luc darüber gesprochen hatten, dass sie zunächst nicht mit nach Amerika flog. Wieder hatte sie ihm ein falsches Motiv unterstellt. Stöhnend wollte sie ihr Gesicht in den Händen vergraben, aber Kalil hielt ihre Arme fest.
    »Na komm, du warst nach diesen ganzen Tagen auch nicht in Bestform. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.«
    Trotz seiner Worte war Jasmin noch meilenweit davon entfernt, sich besser zu fühlen. Im Gegenteil. Zwischen ihr und Luc lagen nicht nur tausende Kilometer, sondern auch ihr undankbares und im Prinzip unentschuldbares Verhalten sowie rein praktische Erwägungen. Selbst wenn sie es wollte, konnte sie nicht einfach zum nächsten Flughafen fahren und wie ein normaler Passagier einchecken. Es war aussichtslos. Verzweifelt schluchzte sie auf.

43
    Normalerweise waren die Platzverhältnisse in der ersten Klasse der Lufthansa absolut ausreichend, trotzdem fühlte sich Luc eingesperrt. Die meiste Zeit des Flugs hatte er mit Schlafen oder dem Schreiben der fälligen Berichte verbracht, jetzt galt es noch eine Stunde bis zur Landung zu überbrücken.
    Ungeduld, die Sache endgültig abzuschließen, aber auch Ärger über Jasmin und seine eigene unbeherrschte Reaktion ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Seine Männer kannten ihn gut genug, um ihn in Ruhe zu lassen. Im Gegensatz zu ihm genossen Chris und Timothy den ungewohnt komfortablen Flug. Eine schnellere Möglichkeit, den Atlantik zu überqueren, hatte die Navy offenbar nicht gefunden, aber darüber würde er sich nicht beschweren. Die Anweisungen, in ziviler Kleidung zu reisen und jedes Aufsehen zu vermeiden, war ungewöhnlich. Immerhin hatte ein Kurier ihnen die erforderlichen Formulare gebracht, die es ihnen ermöglichten, ihre Handfeuerwaffen mit an Bord zu nehmen.
    Zumindest die Flugbegleiter schienen über ihre wahre Identität informiert zu sein, denn Chris und Timothy bekamen von den Flugbegleiterinnen eine eindeutige Sonderbehandlung. Die hochgewachsene Blondine hatte auch ihn angesprochen und ihm diverse Getränke und Snacks angeboten, aber seine ablehnende Haltung akzeptiert. Ein Flirt war das Letzte, wonach ihm der Sinn stand. Er schwankte noch zwischen einem Überschallflug zurück nach Afghanistan, um Jasmin die Meinung zu sagen – oder sich zu entschuldigen. Aber wieder einmal musste sein Privatleben warten, weil sein Job Vorrang hatte. Wenigstens war der endgültige Abschluss des Kapitels ›Melton‹ auch in seinem Interesse.
    Die Geduld von Chris war beendet. Er beugte sich über den Gang, bis sie sich leise unterhalten konnte. »Wie geht’s in DC weiter, Boss?«
    »Weiß ich selbst nicht genau. Wir werden abgeholt und es wird für eine vernünftige Ausrüstung gesorgt. Den Rest erfahren wir nach der Landung.«
    »Das heißt dann wohl, dass ich keinen Gebrauch von der Telefonnummer machen kann, die die rothaarige Stewardess mir zugesteckt hat. Verdammt schade.«
    Chris wirkte am Boden zerstört und Luc beneidete ihn. Es war Jahre her, dass er sich so unbeschwert gefühlt und sich um solche Dinge Gedanken gemacht hatte.
    Sie hatten kaum das Flugzeug verlassen, als Luc auf ein bekanntes Gesicht traf. Der Special Agent vom NCIS , der ihnen nach Jays Entführung geholfen hatte, gab ihm unauffällig ein Zeichen, ihm zu folgen. Für die Verständigung mit seinen Männern reichten Luc einige Handsignale. Mit etwas Verspätung fiel ihm der Name des Mannes ein. Browning. Keinen der zahlreichen Flughafenpolizisten schien es zu interessieren, dass sie dem Navy-Polizisten durch eine Tür mit der Aufschrift »Zutritt verboten« folgten.
    Ein langer, schmuckloser Flur lag vor ihnen, aber hinter der Tür, die ihnen Browning offen hielt, lag ein Besprechungsraum mit gemütlichen Ledersesseln und modernster Technik.
    Browning interpretierte Lucs erstaunten Blick richtig und machte eine den
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